Bevor wir uns ganz dem neuen Jahr widmen und das vergangene langsam verblassen lassen, schmeißen wir noch einmal einen Blick zurück auf das österreichische Bike-Jahr 2017. Die denkwürdigsten Momente – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dir fällt noch Geschichtsträchtiges ein? Dann bitten wir um deine elektronische Zuschrift an office@lines-mag.at
Rennen des Jahres: Downhill ÖM Windischgarsten
Es war gerade einmal Mitte Mai, die Saison erst wenige Wochen alt, und schon bekam die Szene ein Rennen vor die Füße gestellt, wie man es sich nur wünschen kann. Der Wurbauerkogel in Windischgarsten ist als Austragungsort der 90er-Downhills selbst geschichtsträchtig und nach etlichen Turbulenzen wurde der Bikepark wenige Monate vor dem ÖM-Termin wieder reaktiviert. Ein idyllischer Aufstieg im Einser-Sessellift, eine knackige Wurzelstrecke und das Ziel mitten im Ort sorgten für eine würdige Staatsmeisterschaft, wie sie Österreich schon länger nicht mehr hatte. // Downhill ÖM 2017
Pensionsantritt des Jahres: Markus Pekoll
Doch ziemlich überraschend verabschiedete sich 2017 der seit Jahren beste deutschsprachige Downhiller in den Ruhestand. Markus Pekoll, Mr. Beständig, fuhr 10 Weltcup-Saison, krönte sich fünfmal zum Downhill-Staatsmeister, einmal zum Europameister und war von 2011-16 bei Weltmeisterschaften nie schlechter als 19. Mittlerweile genießt Markus die Papa-Rolle und wird auch weiterhin dem Bike-Sport treu bleiben. // Markus Pekolls Pensionsantritt
Strecke des Jahres: Pumptrack Wals-Siezenheim
Dem Gras Zeit zum Wachsen hat die Szene im salzburgerischen Wals-Siezenheim nicht gelassen. Offiziell hätte der größte Pumptrack des Landes im Herbst geöffnet werden sollen. Schon die Bilder vom Bau schürten aber die Ungeduld und so musste das 3.000 Quadratmeter Wellen-Juwel frühzeitig für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Und wer einmal dort war, weiß warum das Verlangen unerträglich wurde. // Streckenupdates
Stehaufmandl des Jahres: Peter Kaiser
Peter Kaiser – definitiv eines der größten Talente des Landes, wenn es um Tricks und Airtime geht – hat sich im Februar mit einem Schlag das Pech für’s ganze Jahr abgeholt. Bei einer Session in der Skatehalle Innsbruck stürzt er mit der Hüfte auf eine Kante und zerfetzt sich dabei einen Teil der Aorta. Innere Blutungen, die Ungewissheit ob er sein linkes Bein behalten kann und fünf (Not-)Operationen folgen. Im April sitzt er wieder am Radl und springt im Juni als Allererster die Sprünge von Whip Off, Dual Speed & Style und Slopestyle für’s Crankworx Innsbruck ein. Das Cover von Issue #10 ist ein kleiner Versuch dieser bärenstarken Leistung Tribut zu zollen.
Event des Jahres: Crankworx Innsbruck
Apropos Crankworx. Vor einem Jahr hätten noch die wenigsten daran geglaubt, dass Crankworx wirklich nach Innsbruck kommt. Die Tiroler Landeshauptstadt hat ihr Versprechen jedoch eingelöst und eine Premiere abgeliefert, die ziemlich jeden Zweifler in einen Fan konvertierten. Spätestens nach dem epischen Auftakt mit dem Whip Off über dem Inntal war nicht nur das internationale Publikum, sondern auch die viel schwieriger zu überzeugenden Locals begeistert. 2018 geht’s mit Feintuning in die nächste Runde. // Crankworx Innsbruck 2017
Move des Jahres: Stevie Schneider
Nocheinmal apropos Crankworx. Stevie Schneider stand zwar auf keiner offiziellen Riders List. Hätte er aber sollen. Denn beim Whip Off flogen zwar Kapazunder wie Fairclough, Reboul oder Bryceland durch die Luft. Doch den massiven Kicker im Backflip zu bezwingen, das traute sich nur Stevie am Tag danach. Wir ziehen unsere Kapperl vor dir!
Senkrechtstarter des Jahres: Fabio Wibmer & Elias Schwärzler
Was letztes 2016 bei der Downhill ÖM im Brandnertal lose Ideen nach Fabio Wibmers Überraschungssieg waren, hat sich mittlerweile zur skurrilsten Radl-WG und dem größten Bike-Hype den dieses Land je gesehen hat entwickelt. Sick Series, um das Kind beim Namen zu nennen. Fabio Wibmer und Elias Schwärzler haben mittlerweile 37 Episoden produziert, in denen sie Double Backflips mit Kinderbikes genauso probieren wie mit verbundenen Augen eine Bikepark-Strecke hinunter zu fahren. Hunderttausende Aufrufe und ein ständig ausverkaufter Online Shop sind der Dank für den Evel Knievel-Lifestyle.
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