Wir fahren zur WM!

Michael PfuisiRennen

Foto: FotoSport

Kommendes Wochenende findet die erste Snow Bike Weltmeisterschaft in Châtel statt. Auch Österreich ist mit einer Delegation vertreten. Fast wie Cool Runnings, nur anders.


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2024 findet zum ersten Mal überhaupt eine Snow Bike Weltmeisterschaft statt. Dies hat die UCI Mitte Jänner bekannt gegeben, nachdem man in Aigle vermutlich erkannt hat, dass Schneefräsn-SiegerInnen eigentlich so ein Regenbogentrikot verdient hätten (im Gegensatz zu Enduro). Das Event findet schon dieses Wochenende, vom 9. Bis zum 11. Februar, in Châtel statt.

Der Ablauf dieser WM unterscheidet sich kaum von denen anderer Raddisziplinen. FahrerInnen werden von den jeweiligen Radsportverbänden nominiert und zum Bewerb geschickt. Für die Snow Bike WM könnte somit ein Land 15 Frauen und 15 Männer entsenden. In der Theorie. In der Praxis sieht das ein wenig anderes aus. Aus Österreich werden lediglich vier Teilnehmer am Start stehen. Wirklich auf Schnee gefahren, ist davon nur einer, die restlichen haben bisher auf den Pisten die Ski bevorzugt.

Klarer Vorteil für alle StarterInnen wäre Erfahrung bei der Schneefräsn.-Foto: Peter Maier

Doch wer vertritt denn rot-weiß-rot bei dieser Weltmeisterschaft in Frankreich? Das sind Florian Tischhart, Max Trafella, Nils Potyka und meine Wenigkeit, Michi Pfuisi. Florian für diese Idee zu gewinnen, war ungefähr so leicht, wie ihn zu fragen, ob wir Anninger Radl fahren gehen. Der Max hat dann doch ein wenig mehr Überzeugungsarbeit gebraucht. Als er realisiert hat, dass wir aber danach ein paar Tage Skifahren in der Gegend anhängen könnten, war auch er dabei. Der Nils, als einziger von uns mit nennenswerter Schneefräsn-Erfahrung, sagte dem ganzen erst am Montag spontan zu. Fotografisch wird der allseits bekannte Friedrich Simon Kugi uns begleiten. Ein Dreamteam also.

Entstanden eher aus einem Scherz, ist es dann doch einfacher als gedacht gewesen, den Österreichischen Radsportverband dazu zu bringen, uns vier anzumelden. Das größere Problem war tatsächlich noch rechtzeitig für das Event die Lizenzen beantragt zu bekommen (zum jetzigen Zeitpunkt hat von uns nur der Max bereits eine gültige).

Es wird zwar keinen Massenstart geben, deswegen unspannender wird´s vermutlich aber nicht. – Foto: Frau Licht

Weniger als ein Monat Vorlaufeit für solch ein Event ist organisatorisch gar nicht so einfach. So wussten wir bis vor wenigen Tagen nicht einmal, ob man mit Spikes fahren darf oder nicht. Das Dokument, in dem die Infos für Teams und Fahrer stehen, wurde laufend geändert und ergänzt. Mittlerweile ist aber fix, dass neben Ellbogenschonerpflicht tatsächlich mit Spikes angetreten werden kann. Wenn man sich den Hang, an dem das Spektakel stattfindet, jedoch anschaut, wird die Option eher zu einem Muss. Viel schattiger geht’s kaum.

Der Markt für Spike-Reifen ist quasi nicht vorhanden, so drehten wir uns diese, ganz nach Vorbild Fabio Wibmer, selbst. Nach der Anleitung vom Max, der als Erster reinen Satz Reifen fertig hatte, machten auch Flo und ich uns an die Arbeit. Verwendet wurden einheitlich 4×16 Spax und rund 300 Stück pro Reifen. Das kostet Zeit, Nerven und ein Paar Pneus, welches danach wahrscheinlich nie mehr zum Einsatz kommen wird. Es muss sich also auszahlen.

Alle Hoffnungen, die irgendwo in uns schlummerten, mit einem Regenbogentrikot auf Augenhöhe mit Hatton, Höll und van der Poel zu stehen, wurden aber mit einem Blick auf die Starterliste zerschlagen. Zu unseren Konkurrenten zählen unter anderem Danny Hart, Antoine Vidal und Dylan Levesque. Alles recht gute Radlfahrer.

Nichts desto trotz werden wir uns auf den Weg nach Châtel machen. Los geht die Reise Donnerstagabend, nach der Outdoorfilmnacht in Bruck der Do-Biker, die wir uns nicht entgehen lassen können. Zwischenstopp auf Höhe München, inklusive einer Nacht im Bus, dann Freitag Früh weiter nach Châtel, wo die FahrerInnenregistrierung stattfindet.

Samstag findet dann der Super-G statt. Die Erste der beiden Disziplinen gleicht den Regeln eines Ski Super-Gs eins zu eins und ist gleichzeitig auch die Qualifikation für den Dual-Slalom am Sonntag.

Um euch auf dem Laufenden zu halten, werden wir Samstag und Sonntag jeweils einen Instagram Take-over des LINES-Account machen. Eine Kurzzusammenfassung gibt’s nach dem Rennen auch hier auf der Website und so ein Ausflug ist auch eine Print-Story im nächsten LINES Magazin wert.

Also drückt uns die Daumen.

Über den Author

Michael Pfuisi

Noch recht frisch in der Bike-Szene, aber schon vollkommen von diesem Enduro-Virus befallen. Das zeigt seine Trailpartie-Süchtelei inkl. Prolog-Erfolgen. Die Grazer Trails sind sein Heimrevier, das er immer öfter für Stages mit Zeitnehmung verlässt.

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