Foto: Friedrich Simon Kugi
Nach der erfolgreichen Premiere in Châtel bewirbt sich nun das Trailcenter Wien darum, die UCI Snow Bike WM im zweiten Jahr nach Österreich zu holen.
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Vor knapp zwei Monaten fand die allererste UCI Snow Bike WM in Châtel statt. Team Österreich war mit vier Fahrern mittendrin statt nur dabei, wir haben darüber laufend berichtet. Zudem wurde ein ausführlicher Rückblick in Issue #29 bereits abgedruckt und sollte bereits in den nächsten Tagen in euren Händen landen.
Spektakuläres Comeback?
Wir spannen euch gar nicht länger auf die Folter, sondern lassen die Katze gleich aus dem Sack: Die Hohe Wand Wiese am Stadtrand von Wien möchte im kommenden Jahr zum Schauplatz der UCI Snow Bike Weltmeisterschaft werden!
Auf der Hohen Wand Wiese, wo nicht nur der einzige Schlepplift der Bundeshauptstadt und eine Sommerrodelbahn, sondern seit 2017 auch das Trailcenter Wien beheimatet ist, wird demnächst vielleicht das nächste Kapitel der österreichischen Sportgeschichte geschrieben. Denn: Wenn alles glatt läuft, werden nächsten Februar die Regenbogentrikots auf jenem Hang vergeben, auf dem bereits 39 Jahre zuvor das erste Flutlichtrennen des alpinen Skiweltcups stattfand.
Vielversprechende Location
Den meisten ist das Trailcenter Wien im 14. Bezirk wohl als Community-Location für Wiens Mountainbiker bekannt, als Vorzeige-Austragungsort von Trailpartien oder gar als der Ort, wo man selbst Skifahren gelernt hat. Obwohl der Fokus in den letzten Jahren klar auf dem Bike war, hat man den Wintersport nie aus den Augen verloren.
Ein Argument, mit dem man bei den Verantwortlichen in Aigle punkten will, ist die Schneesicherheit. Schneesicherheit?! Ja richtig gehört! Denn für den Fall, dass Frau Holle den Wienerwald vom Winterzauber verschont, ist man auch gewappnet. Durch die Verfügbarkeit von Kunststoffmatten kann das Event selbst bei unzureichender natürlicher Schneelage reibungslos stattfinden. Die Matten können entweder modular an schneearmen Stellen oder großflächig vorbeugend unter der gesamten Schneedecke aufgelegt werden.
Zudem ist man in regem Austausch mit den Betreibern des Wiener Eistraums, die es mit ihrem technischen Know-How Jahr für Jahr schaffen, das Herz der Bundeshauptstadt sechs Wochen lang in ein Wintermärchen zu verzaubern. Hier will man sich Tipps (und bei Bedarf auch Equipment) für eine solide Unterlage aus Schnee, bzw. Spike-tauglichem Eis holen. Mit Max Trafella, der als Pistenchef sein Know-How aus Trailbau, Kurssetzung und Schneedeckenaufbau zusammenfließen lassen kann, wurde ein szenebekannter Experte ins Team geholt.
Man strebe dennoch als Plan A eine kompakte Naturschneepiste an, was aus der Historie der letzten Jahre im Februar aber als eher unwahrscheinlich gilt. Schließlich liegt die Talstation nur auf rund 250 m.
„Wenns mit dem Schnee nichts wird, haben wir immer noch die Möglichkeiten, die Geräte und Kühltechnologie des Eistraums zu verwenden, sowie die Kunststoffmatten, die sich im Fahrverhalten selbst mit Spikes kaum bis gar nicht von einer präparierten FIS-Rennpiste unterscheiden. Mit den Matten sind wir aber momentan so gut aufgestellt, da könnten wir die WM sogar Mitte August machen!“
Pistenchef Max Trafella
Nutzung vorhandener Infrastruktur
Über die schneetechnische Expertise hinaus bietet die Hohe Wand Wiese eine einmalige Infrastruktur in Großstadtnähe. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz (Linie U4, S-Bahn und Buslinie 450) machen die Anreise einfach. Zusätzlich wird ein Shuttle-Service angeboten, der die Zugänglichkeit für alle Teilnehmer und Besucher weiter verbessert.
Momentan lässt das Konzept noch offen, ob die neuen Weltmeister ihre Regenbogen-Jerseys in einem Flutlichtspektakel erringen werden. Die Möglichkeit wäre jedenfalls gegeben. Priorität wird aber wohl eine möglichst gute Übertragungszeit für Live-TV sein. Ob die Rennen dann im ORF zu sehen sein werden, ist noch unklar.
Was bereits im Konzept fix verankert ist: Das Bistro im Zielbereich soll zum Race & Media Office werden, wo neben Anmeldung, Medienbereich und Technischer Abnahme auch die Verpflegung für Kommissare, Athleten und Akkreditierte untergebracht werden soll.
Bald 5 Ringe?
Man munkelt, dass für 2025 neben jener aus der lebenswertesten Stadt der Welt auch Bewerbungen aus der Schweiz und Frankreich eingegangen sind. Details hierzu sind uns zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine bekannt.
Was aber in der Gerüchteküche heiß brodelt: Wird Snow Bike mittel- bis langfristig ein Bestandteil der Olympischen Winterspiele? Auch dazu gibt es keine offzielle Auskunft bisher, interessant wäre es auf alle Fälle!
Erste Stimmen
„Wir als Trailcenter Wien findens natürlich mega leiwand, dass unsere Bewerbung als Austragungsort für die Snow Bike WM so gut angenommen worden ist. Wir sind bereit und hoffen aufs beste!“
Patrick Huber, Trailcenter Wien
Auch seitens der Politik äußerten sich hochrangige Stimmen bereits positiv über die Bewerbung. Man betonte die Bedeutung dieses Events für die Stadt, die sich seit Jahren als Sportstadt profiliert, und nicht zuletzt mit dem Abriss des Ferry-Dusika-Stadions bereits den Grundstein dafür legte. Man betonte auch die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen für den Tourismus und das Image und zeigte sich zuversichtlich, dass die UCI Snow Bike Weltmeisterschaft 2025 ein großer Erfolg wird.
Von unserer Seite gibt es natürlich die vollste Unterstützung für das Projekt. Die Bewerbung zeigt, dass die jahrelange „Grassroots-Initiative“ im Rahmen der schneefräsn-Serie nun Früchte trägt und den österreichischen und internationalen Snow Bike Sport auf ein neues Level bringt. Wir werden weiter darüber berichten und hoffen auf einen Erfolg bei der Vergabe Ende April.
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