Fotos: Yvonne Hörl
Für den Weltcup in Leogang und Crankworx Innsbruck trudeln – mal früher mal später – Topathleten aus aller Welt in Österreich ein. „Was geht?“ haben wir Laurie Greenland, George Brannigan, Tahnée Seagrave und Co gefragt. Während Greg Minaar seine Freizeit vor dem ersten Weltcup der Saison bei Schnaps und Schnitzel am Bergstadl in Saalbach verbringt und beim Wandern und Golfen auf andere Gedanken kommt, shredded die restliche Weltelite in den Bikeparks rund um Schladming, Leogang und Mutters. Kurze Smalltalks zwischen Pits, Vans und Tapes.
Greg Minnaar
… und der wohl lässigste Hüttenwirt around the globe, Mucki Maierhofer vom Bergstadl in Saalbach, kennen sich seit einer Weile. Letztes Jahr hat Greg die Fox Crew bereits auf eine Mission dorthin geschickt (wer das Video noch nicht kennt -> hier der Link). Dieses Jahr hat er Mucki wieder selbst einen Besuch abgestattet. Wer Greg also mal persönlich grüßen will, dessen Chancen stehen rund um den Weltcup in Leogang gut, ihn am Bergstadl in seiner Freizeit anzutreffen.
George Brannigan
George Brannigan … tingelt bereits seit Ende Mai mit seinem Van inklusive Dachzelt in Österreich herum und switcht zwischen Vanlife und Hotels. First Stop: Schladming! Die NotARace Timed Session war für viele der Auftakt für eine langersehnte Rennsaison.
„One of the all time best tracks“, sagt der, der am anderen Ende der Welt in Queenstown wohnt und dabei selbst die besten Trails vor der Haustür hat. Nach Schladming ging es für ihn direkt nach Leogang und weiter nach Innsbruck. Dazwischen blieb zwar Zeit für Abkühlung am See und ein paar Bikepark Laps, naturbelassene Enduro Trails hat er während seiner Zeit in Österreich allerdings nicht gefunden. Das können wir so nicht stehen lassen, liebe Austro-Biker. You know what to do, folks! Füllt seine Insta DMs mit Austrias Finest und schlagt ihm eure Lieblingstrails vor, damit er 2022 ein bisschen mehr von seinem Roadtrip hat. „I would actually be pretty stoked, if some Austrian locals could give me some single trail tips”.
Foto: George Brannigan
Phil Atwill
Nur wenige Meter neben dem großen Propain Pit finden wir Phils Campervan. Der nach Griechenland ausgewanderte Engländer kommt mit seinem Mechaniker und Kumpel Malcom per Fähre und über den Landweg von Venedig direkt nach Schladming.
„Ich bin beim #NotARace Race mitgefahren. Es war ein großartiges #NotAnEvent Event. Danach haben noch die #NotSoSecret Secret Trails ausgecheckt, bevor wir nach Leogang gefahren sind.“
Special Guest: Stevie Schneider. Der Part Time Hero (Stevie, für uns bist du ein Fulltime Hero) und Hempreneur unterstützte Phil mit FlowDrops, frisch gekochtem Essen und im Fluss gekühltem Bier während des Weltcups und nahm die beiden nach dem Rennen mit nach Salzburg. „Stevie hat uns in so eine Art Beer School oder Beer Church gebracht.“ Wir so: „The what?!“ Wir können nur vermuten, dass er vom Müllnerbräu gesprochen hat. „Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es war einfach mind-blowing! Das größte Pub, das ich je gesehen habe!“
Schlechte Erinnerungen an Österreich erklärt er nur mit: „Jedes Mal, wenn ich nach Österreich komme, ist Stevie verletzt. Dieses Mal ist es sein Daumen. Nächstes Mal würde ich gerne mal mit ihm Biken gehen.“
Casey Brown
Fast hätten wir die coolste Socke unter der Sonne dieses Jahr nicht in Österreich gesehen. „Von Kanada hierher zu kommen war eine echte Mission. Eigentlich wollte ich nach München fliegen und dann mit dem Auto hierherkommen, aber sie haben mich nicht gelassen. Irgendwie habe ich es dann doch über Wien geschafft und bin dann direkt mit dem Trek Factory Racing Team nach Schladming gefahren. In Leogang war ich eigentlich auch, aber bei dem Wetter hatte ich ehrlich gesagt keine Lust auf das Rennen. Danach bin ich mit Kathi Kuypers nach Sölden gefahren und wir haben uns die neue Strecke angeschaut. Die Line ist richtig tough und ich bin sie noch nicht ganz durchgefahren – ich wollte mich vor Crankworx nicht mehr verletzen. Ich habe mit Sölden also noch eine Rechnung offen“, erzählt die Steeze-Machine.
Nach Sölden legte Casey einen Umweg nach Deutschland ein, um sich ein paar Tage auf Kathis Dirt Jumps auszutoben. „Ich liebe es wieder in Europa zu sein. Die Menschen sind einfach so toll hier, ich liebe es mit meinen Freunden aus Deutschland und Österreich abzuhängen. Wir haben hier einfach immer die beste Zeit. Und ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine Kuh sehe. Ich liebe Kühe!“
Tahnée Seagrave
Tahnée Seagrave finden wir beim Crankworx im Canyon Pit und wie wir alle steht auch sie bei knapp 40 Grad kurz vorm Hitzekollaps. Die schnelle Engländerin liebt die österreichischen Strecken und reiste gemeinsam mit ihrem Freund ebenfalls von Schladming über Leogang nach Innsbruck, bevor es weiter nach Les Gets geht. „Zwischen den Rennen bleibt leider kaum Zeit, um sich etwas anzuschauen. Aber ich liebe die riesigen Berge, die wundervolle Landschaft und vor allem Apfelstrudel! Ich wünschte wir hätten mehr Zeit hier. Jedes Mal, wenn wir herkommen, hetzen wir von einem Rennen zum anderen. Aber ich liebe Schladming und den Vibe dort.“
Laurie Greenland
Wenn Laurie gerade mal nicht auf einem seiner Bikes sitzt, steht er auf dem Skate- oder Surfboard. Auf die Frage seines Favourite Tracks mussten wir auch bei ihm nicht lange auf eine Antwort warten: „Schladming ist zu 50 % schuld daran, dass ich angefangen habe zu biken. Die anderen 50 % schreibe ich meinem Vater zu. Er war früher Skateboarder und kam durch eine Knieverletzung zum Biken. Eines Tages brachte er mal eine DVD mit einem Bikefilm nachhause. Das war der Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass ich das eines Tages auch mal machen möchte. Da war ich 7. Ich war sofort fasziniert davon, wie schnell die Rider auf ihrem Bike sind. Als ich dann das erste Mal dort war, bekam ich das Grinsen gar nicht mehr aus meinem Gesicht.“
Für Laurie ist Vanlife keine Notwendigkeit, sondern ein Lifestyle, den er nicht missen möchte. In seinem Camper finden wir „Spielzeuge für jede Gelegenheit“. Skateboard, E-Bike, Enduro- und Downhillbike, ein Hardtail und ein Surfboard reisen mit ihm. „Ich habe Flughäfen, Security Checks, Hotels und all das einfach satt. Das ist das Einzige, was mich am Rennen fahren nervt. Ich nehme mir lieber meine eigenen Kissen mit und biege spontan zu einem See ab, wenn ich einen sehe. In den letzten sieben Jahren, in denen ich von Weltcup zu Weltcup reiste, habe ich meistens nicht mehr gesehen als die Flughäfen und die immer gleichen Hotels. Mit dem Van bin ich einfach flexibler und mache aus der Zeit mehr. Das gibt mir Freiheit.“
Und was gefällt Laurie an Österreich, neben Schladming, am besten? „Perfekt gestapeltes Holz und die absolut ordentlichen Gärten! In England liegt einfach immer alles nur so rum. Hier ist alles sauber und perfekt.“ Na dann: Ein hoch auf Österreichs Gärten!
Jonna Johnsen
Die nach Mexiko ausgewanderte Dänin ist nach einer schweren Krebserkrankung im letzten Jahr wieder zurück auf dem Bike und „excited“. Nach einigen erfolgreichen Rennen in Südamerika ist die super-sympathische Racerin back on track in Europa. „Wir campen, weil wir müssen. Aber es macht Spaß und wir genießen die Zeit von Rennen zu Rennen. Die Strecken in Leogang und Innsbruck machen Spaß. Mehr haben wir leider noch nicht gesehen. Das nächste Mal müssen wir alles besser planen, damit wir mehr Zeit haben. Es ist auf jeden Fall ganz anders als bei uns in Mexiko. Dort gibt es kaum Bikeparks oder legale Strecken. Da wo wir meistens unterwegs sind, kann es schon passieren, dass uns auch mal eine Endurocross von unten entgegenkommt. Die Trails hier in Österreich sind echter Luxus.“
Jackson Goldstone
Jackson Goldstone war nicht nur in Schladming, Leogang und Innsbruck, sondern auch im außerhalb der Ländergrenzen eher unbekannten Bikepark Königsberg, um sich bei der auner Austrian Gravity Series mal eben Tagesbestzeit zu holen. Der Kanadier reist mit seiner Schwester Bailey (CWX, Platz 16), die ebenfalls im Rennzirkus mitmischt, und seiner Mum. „Bevor ich nach Les Gets weiterfahre, werde ich mir mit ein paar anderen noch die Area 47 anschauen. Dort war ich letztes Jahr auch schon und ich will unbedingt wieder hin.“ Mit seinen Platzierungen in Leogang (2. / Junior) und Innsbruck (1. / U19) hat der 17-Jährige jedenfalls bewiesen, dass er nicht nur steezy, sondern auch verdammt schnell ist.
Georgia Astle
Georgia, Whistler Local, Sonnenschein, Devinci Global Racing Team, Allergikerin. Letzteres sei erwähnt, weil unsere Flora das Einzige ist, was ihr in Österreich wohl nicht gut getan hat: „I love the landscape, but man it didn’t love me haha.“ Georgie Astle und ihr Teamkollege Keegan Wright – Nordketten-Fan, not kidding – hatten nur einen kurzen Pitstop in Österreich und zwar nur zum Crankworx in Innsbruck. Danach ging es für die beiden gleich weiter ins Val di Fassa zur EWS. Und was gibt es für eine Whistler Local Riderin an den Strecken in Mutters zu bemängeln? „Crankworx Whistler ist als Local natürlich mein Favorit. Ich war das erste Mal in Innsbruck und war positiv überrascht wie gut die Strecken alle in Schuss sind, wenn man die Größe der beiden Bikeparks vergleicht.“
Mittlerweile haben die riesigen Tourbusse, die kleinen und großen Campervans und die beklebten Teamautos Österreich wieder verlassen. Wir wünschen eine gute Reise. Happy riding und bis nächstes Jahr!
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