Neu im CUBE Actionteam: Hanna Steinthaler

Christoph Berger-SchauerSzene

Hanna Steinthaler CUBE Actionteam

Fotos: Invisions.at

Hanna Steinthaler heißt das neueste Mitglied im CUBE Actionteam. Die Kärntnerin und Wahl-Innsbruckerin wird 2022 alle europäischen EWS-Rennen bestreiten – aber nicht nur das.


Das CUBE Actionteam ist um eine rot-weiß-rote Erweiterung reicher. Nach Jonas Göweil ist seit heuer auch Hanna Steinthaler mit an Bord. Genau wie Jonas ist sie in Innsbruck daheim. In der Bike-Szene ist die Ex-Skirennfahrerin ein noch relativ unbeschriebenes Blatt. Neben ihren Siegen beim Enduro One Innsbruck und dem Crankworx Innsbruck Dual Slalom wird Teamchef Claus Wachsmann auch ihre rapide Lernfähigkeit überzeugt haben. Schritte, die andere über Jahre machen, absolviert sie mit großem Willen im Zeitraffer.


Hanna, Gratulation, das erste Bitburger 0,0% ist geschafft. Du bist offiziell im CUBE Actionteam. Wie fühlt sich das an?

Brutal fühlt es sich an in so einem Team zu sein. Es wird alles vorab organisiert, es gibt einen Plan, ein Riesengerüst mit Sponsoren im Hintergrund. Aufregend, aber ich fühl mich sehr wohl. Ich verspüre keinen Druck, mir wird nichts – keine Platzierungen – vorgeschrieben.

Wie ist der Deal zustande gekommen?

Durch Freunde habe ich den Claus [Wachsmann, Teamchef] im Sommer 2021 kennengelernt. Ich hab mein Interesse bekundet und dem Claus dürfte ich auch sympathisch gewesen sein. Im August hab ich dann initiativ eine Bewerbung hingeschickt. Der Kontakt ist aufrecht geblieben und im September hat er mir persönlich gesagt, dass ich für ihn fahren kann. Ob Enduro oder Downhill stand da noch nicht fest. Ende des Jahres wurde dann festgelegt, dass ich 2022 für CUBE Enduro fahren werde.

Das erste Teamcamp in Finale ist absolviert. Wie war’s?

Richtig cool. Den Manuel [Lutz, Medien] kenne ich gut. Den Jonas [Göweil] auch. Ich versteh mich mit beiden super. Die Veronika [Brüchle] ist eine aufnehmende, nette Person. Die ist einfach cool. Ich hab sie schon bzgl. EWS voll ausgefratschelt. Der Gusti [Wildhaber] ist schon ewig dabei. Vor dem hab ich großen Respekt. Viel Erfahrung, die er auch teilen will. Er nimmt mich ein bisserl unter seine Fittiche, zeigt mir Sachen, wo er dann auch will, dass sie funktionieren. Die Stimmung ist richtig gut. Wir machen auch am Abend immer etwas gemeinsam, was nicht selbstverständlich ist. Im Februar geht’s gleich nochmal nach Finale.

Hast du dich schon ans Radl gewöhnt?

Das 170er [Stereo] hab ich noch nicht. Das bekomm ich vrsl. Ende Februar/Anfang März. Derzeit fahre ich mit einem 150er Carbon. Das taugt mir brutal. Voll leicht, ich hab voll Spaß damit. Das Small ist mir ein bisserl zu klein, deshalb steig ich auf das M um. Bremsen, Schaltung – alles top. Das kann auch daran liegen, dass es der Claus eingestellt hat. Ich war beim Teamcamp das erste mal auf Clicks unterwegs und werd definitiv dabei bleiben.

Wie schauen deine Pläne für 2022 aus?

Das beginnt mit dem Enduro beim Riva Bike Festival, quasi zum Eingrooven. Da werde ich zum ersten Mal sehen, wo ich international stehe. Es stehen alle europäischen EWS-Rennen am Programm: Schottland, Petzen, Val di Fassa, Crans Montana und Loudenville. Im August die Enduro ÖM. Der Juli ist noch frei. Je nach Situation werde ich vielleicht noch bei dem ein oder anderen Enduro- oder Downhill-Rennen am Start stehen.

Gleich in die Enduro World Series zu starten ist sicher am Anfang eine echte Herausforderung. Das wichtigste ist die Vorbereitung. Ich bin ziemlich sportlich, deshalb steht die Grundlage, ich bin jetzt schon bei den Intervallen. Früher bin ich viel Ski gefahren – mit Training und Disziplin kenn ich mich aus.

Wenn ich eine neue Sportart mache, dann will ich gleich gut sein.

Hannas Wille ist sicher ein Grund für die überdurchschnittlich flotte Entwicklung

Du arbeitest, studierst berufsbegleitend und nimmst die EWS in Angriff. Wie geht sich das aus?

Der letzte Sommer und Herbst waren eine brutale dreifach Belastung. Ich hab gewusst, dass ich es nicht mehr lange aushalte. Meine Woche mit Job und Uni hatte 50-60 Stunden, plus Training, plus Rennen, plus Organisation. Mit Jänner hab ich auf 16 Stunden reduziert. Das Studium ziehe ich aber neben Job und EWS durch.

Skifahrerin warst du, das hast du erwähnt. Wie und wann bist du zum Biken gekommen?

Am Radl bin ich schon länger, aber erst als ich nach Innsbruck gekommen bin, hab ich mit dem richtigen Mountainbiken angefangen – Trails, Downhill, Bikepark. Das war vor ca. 5 Jahren. Mich hat der Ex-Freund dazu gebracht, hat mich gepushed, mir am Anfang die Radln ausgesucht. Auch der [szenebekannte] Eibegger Mike hat mich am Bike begleitet, seit ich in Innsbruck bin.

Danke für’s Interview und viel Glück für die Saison, Hanna. Freut uns sehr, dich in einem Team zu sehen!

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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