Wenn an einem Tag alles passen muss, dann ist Erfahrung Trumpf. Das zeichnet sich bei den Downhill ÖMs immer wieder ab. Petra Bernhard und David Trummer heißen die Titelträger 2018. // ÖM-Ergebnis | Seeding Run Ergebnis | DH Cup Innsbruck Ergebnis
Stell dir vor es ist Downhill ÖM und du weißt nicht, wer kommt. So in der Art war das Motto 2018. Bis wenige Stunden vor dem Seeding Run am Samstag konnten wir die Favoriten nur raten. Geht Vali Höll an den Start? Wo bleibt Enduro-Pilot Kevin Maderegger? Kommt Petra Bernhard? Und gibt es einen Überraschungsauftritt von Markus Pekoll? Um die wichtigste dieser Fragen zu beantworten: den Überraschungsbesuch vom amtierenden Staatsmeister Pekoll gab’s, aber „nur“ in Form des Betreuers von Andreas Kolb. Zu den anderen offenen Punkten. Vali Höll – enttäuscht, dass sie nicht bei den Elite-Damen starten durfte bzw. spät davon erfuhr – blieb der Veranstaltung fern. Kevin Maderegger war Samstag Früh noch mit der Suche nach Starterkabel beschäftigt und trudelte später ein als geplant. Dafür stand auf einmal Petra Bernhard da – einer last-minute-Entscheidung sei dank.
Damen
Und die sollte sich in Form von Staatsmeistertitel Nummer 10 richtig bezahlt machen. Wer jetzt sagt „Is‘ eh klar, dass die Petz gewinnt wenn sie am Start steht“, dem sei gesagt: so einfach war die Sache nicht. Zwar war Simone Wechselberger von einem Sturz in der Woche vor der ÖM lädiert, doch sie hatte bereits einen bravourösen Crankworx-Lauf auf ihrer Heimstrecke im Bikepark Innsbruck absolviert. Einer Strecke, die etliche verschiedene Linien zulässt. Im Seeding Run war Simone gar noch 4,5 Sekunden vorne. Ein OTB im Rennlauf kostete ihr massiv Zeit. Ohne Sturz wäre es zwischen den beiden richtig knapp geworden. Petra Bernhard siegte fast exakt mit der Seeding Run-Zeit von Simone. Mit Elke Rabeder, Helene Fruhwirth, Lisa Kreuzer und Nina Hofer waren erfreulicherweise insgesamt sechs Mädels bei der ÖM dabei.
Herren
Blickte man auf das Ergebnis vom Crankworx Downhill – der auf exakt der gleichen Strecke ausgetragen wurde – dann war einer klar Favorit: David Trummer. Der Steirer ist aktuell schnellster Österreicher nach UCI-Ranking und schaffte mit Platz 14 beim Crankworx ein solides Ergebnis. Andreas Kolb, erst kürzlich von einer Verletzung retour, strebte nach einem positiven Erlebnis in Form seines ersten ÖM-Titels. Dann waren da noch Kevin Maderegger, der zeigen wollte, dass man mit Single-Crown, 150mm Federweg und 29-Zöllern Meister werden kann, Boris Tetzlaff, der nach der Peki-Pension Chancen auf den Titel sah und ein bis über die Haarspitzen motivierter Elias Schwärzler. Es war dann aber Fabio Wibmer, der am Samstag in die Offensive ging. Platz 1 im Seeding Run und drei Sekunden Vorsprung auf Trummer, über fünf Sekunden auf Kolb.
Die große Frage für Sonntag war: kann Fabio Wibmer seinen Lauf wiederholen. Die Antwort erteilte der lange Northshore, den Fabio Wibmer verfehlte. David Trummer behielt in der Hitze vom Sonntag den kühlsten Kopf und wiederholte seine Crankworx-Zeit fast auf die Hundertstelsekunde. Dahinter ging’s extrem knapp her: Andreas Kolb, Elias Schwärzler, Endurist Kevin Maderegger und Boris Tetzlaff platzierten sich innerhalb von zwei Sekunden.
Youngsters und Senioren
In den Genuss von Meistermedaillen kamen auch die Klassen Masters, U17 und U19. Bei den reifen Herren ließ Erwin Aydin das ganze Wochenende keine Zweifel an seiner Dominanz aufkommen. Shape-Legende Daniel Tulla war die Überraschung am Podium, das von Gerhard Senfter komplettiert wurde. Benedikt Purner, Favorit in dieser Klasse und auf dieser Strecke, verletzte sich in der Woche davor beim Training schwer – gute Besserung, Benni!
Bei den U19-Jungs führte Kilian Schnöller die Phalanx des Tiroler Downhill-Nachwuchses an. Nur Michael Daxbacher sprengte diese mit Platz zwei. Marcel Siess holte sich den letzten Platz am Podium. Eine richtig starke U17-Klasse ist im Anmarsch. Die Zeiten von Gabriel Wibmer und Nico Ofner lagen stets unter denen ihrer zwei Jahre älteren Kollegen. Am Samstag hatte Nico noch die Nase vorne und Gabriel einen Sturz, am Sonntag war dann das Glück genau umgekehrt. Dritter wurde ein sehr konstant fahrender Jonas Göweil.
Die Downhill ÖM 2018 wurde im Rahmen des ersten Stopps des Downhill Cup Innsbruck ausgetragen. Zwei weitere Rennen folgen. Alle Infos zum DCI gibt’s hier.
Vorbericht
27.-29. Juli 2018. Das ist das Datum, das man sich als Downhill-Racer in Österreich unbedingt fett anstreichen sollte. An diesem Wochenende werden nämlich die Meisterärmel in Innsbruck vergeben. // Facebook-Event | Ausschreibung & Anmeldung | Downhill ÖM 2017
Lange hat’s gedauert, aber die Details zur Downhill ÖM 2018 sind jetzt fixiert. Die Meistertitel werden im Bikepark Innsbruck vergeben. Würdigerweise auf der Crankworx-erprobten Strecke „The Rough One“ in Götzens. Wer die Strecke nicht kennt, führt sich am besten das nachfolgende Video zu Gemüte. Naturbelassen, eng und wurzelig geht’s dort zur Sache.
Das Rennen wird zusätzlich als erster Stopp des Downhill Cup Innsbruck ausgetragen. Mit zahlreichen flotten Locals ist also zu rechnen. Mit entspannter Atmosphäre ebenso. Am Freitag ist Trackwalk, Samstag Pflichttraining und Seeding Run und am Sonntag die Finalläufe. Campieren darf man direkt bei der Götzener Talstation, samstags gibt’s eine kleine Bike Party und wir organisieren gerade einen kleinen Side Event: die Austrian Braaap Offs (mehr dazu über Social Media).
WICHTIG: wie immer bekommen nur Fahrer mit Elite Lizenz (bzw. Junioren) eine Chance auf den Staatsmeistertitel. Mitfahren können aber alle mit (Masters) Lizenz oder ÖRV Bike Card.
Zeitplan
Freitag, 27.07.2018
- 15:00 – 19:00 Uhr | Rennbüro/Startnummernausgabe
- 16:00 – 18:00 Uhr | Trackwalk
Samstag, 28.07.2018
- 08:00 – 12:00 Uhr | Rennbüro/Startnummernausgabe
- 09:00 – 13:30 Uhr | Pflichttraining (mind. 2 Läufe)
- ab 14:00 Uhr | Seeding Run
- ab 17:00 Uhr | Bike Party & Challenge in Götzens
Sonntag, 29.07.2018
- 08:00 – 15:00 Uhr | Rennbüro geöffnet
- 09:00 – 12:30 Uhr | Freies Training
- ab 13:00 Uhr | Rennen
- ab 15:30 Uhr | Siegerehrung
Favoriten
Die amtierende Staatsmeisterin Petra Bernhard wird bei den Damen als hohe Titelfavoritin ins Rennen gehen. Elke Rabeder ist im Gegensatz zu letztem Jahr wieder fit und Simone Wechselberger hat so dank Guiding auf La Palma so viel Zeit wie noch nie im Winter am Bike verbracht. Es wird also spannend. Vali Höll darf nach unseren Infos heuer in den Kampf um den Titel eingreifen – das bringt natürlich frischen Wind in die ganze Sache.
Bei den Herren ist nach Markus Pekolls Pensionsantritt eine Lücke, die mehrere Kandidaten füllen könnten. David Trummer ist aktuell lt. UCI Ranking Österreichs schnellster Downhiller und damit heißester Favorit auf den Titel. Andreas Kolb ist motivierter denn je – besonders durch das Top 20 Resultat beim Weltcup-Auftakt in Losinj. Und wir wir spätestens seit der ÖM am Wurbauerkogel wissen, darf man den Boris Tetzlaff nie, nie, nie bei einer Staatsmeisterschaft abschreiben.
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