Crankworx Innsbruck 2022: Tag 2 startete entgegen Tag 1 mit dunklen Wolken, trüben Aussichten, was das Wetter anging aber vielversprechender Race-Action. Heute Standen die Entscheidungen im Dual Slalom und dem Pumptrack-Race an. Spoiler Alert – es gab Gold für Österreich.
Wetter-Update Tag 2
Nach einem traumhaften Mittwoch, war für den zweiten Tag des Crankworx-Festivals eher schlechtes Wetter gemeldet. Schon seit dem frühen Vormittag sah es finster aus und während des Dual-Slalom-Rennens öffnete der Himmel seine Schleusen. Immer wieder zogen Regenschauer durch und verwandelten die Strecken zum Teil zum Positiven, verschärften aber auch einige Streckenabschnitte ordentlich.
Nichtsdestotrotz gab es faire und spannende Rennen zu sehen.
Dual Slalom Finals – Crankworx Innsbruck 2022
Besonders Augenmerk lag heute auf den Finalistinnen und Finalisten aus Österreich und der Region: Vali Höll und Paula Zibasa, sowie Andi Kolb und Hannes Slavik. Ein früher Start sah Vali und Paula direkt im Duell, Hannes Slavik musste gegen Collin Hudson – Nummer 2 in der Quali – fahren und Andi Kolb sollte sich mit dem gestrigen Whip-Off-Gewinner Jackson Goldstone duellieren.
Dual ist knallhart und sorgt oft für Überraschungen – so waren direkt am Anfang ein paar große Namen und schnelle Fahrerinnen und Fahrer in Gefahr. Sowohl die letztjährige Queen, als auch der King of Crankworx, Vaea Verbeek und Bas van Steenbergen wurden in der ersten Runde rausgeworfen. Auch nicht lange dabei war Slalom Expertin Jordy Scott nach einem Sturz gegen Caroline Buchanan. Paula Zibasa und Hannes Slavik konnten sich in der ersten Runde nicht behaupten – entsprechend schaffte es Vali Höll eine Runde weiter.
Schon im Training war keine Spur von Jackson Goldstone zu sehen – Gerüchten zufolge war der junge Kanadier bis in die frühen Morgenstunden mit dem Feiern seines Whip-Off-Erfolgs beschäftigt. Ohne Gegner rollte Andi Kolb also entspannt in die Top 8.
Auch hier konnten Kolb und Höll sich behaupten – Vali verwies Slalom-Expertin Kialani Hines in die Schranken, Andi war gegen Jackson Frew siegreich. Nach Fehlern auf der inzwischen rutschigen Strecke, sollten Slalom Asse wie Caroline Buchanan, Adrien Loron und Thomas Slavik das Rennen nurmehr als Zuschauer genießen. Gut sah es hingegen für Anna Newkirk, Harriet Burbidge-Smith und Nina Hoffmann, sowie Luca Cometti, George Brannigan und Collin Hudson aus.
Unter den letzten 4 hatte Vali Höll mit Harriet Burbigde-Smith eine extrem starke Gegnerin zu knacken – das Wetter spielte Vali aber in die Karten und die Reifenwahl gab einen Riesen Vorteil – Burbidge-Smith stürzte in beiden Läufen und Vali konnte ungefährdet ins Finale einziehen. Andi Kolb hatte mit Luca Cometti keinen einfachen Gegner, konnte sich aber behaupten und ebenso in das Duell um Gold aufsteigen. Die Gegner: Nina Hoffmann und George Brannigan.
Vor der Gold-Entscheidung konnten Anna Newkirk und Collin Hudson noch die Bronze-Medaillen absahnen – dann Standen die Gold-Duelle an. Vali Höll hatte Pech – ein Kettenriss lies sie eine Sekunde zurückfallen. Andi Kolb hingegen hatte Glück – zwar überquerte Konkurrent George Brannigan die Ziellinie im ersten Heat einen Sekundenbruchteil früher, ein Tor-Fehler sorgte aber für eine Strafzeit von 1,5 Sekunden. Mechaniker Mat Gallean hatte zwischenzeitlich in Windeseile Valis Bike repariert – und die junge Saalbacherin fuhr nach Problemen am Start einen extrem starken Lauf – die addierten Zeiten waren vielversprechend – Goldkurs mit 0,07 Sekunden Vorsprung. Leider hatte aber auch Vali einen Tor-Fehler gemacht. Der Sieg ging entsprechend an Nina Hoffmann, Vali Höll gewinnt die Silber-Medaille. Andi Kolb lies sich vom Vorsprung nicht beeindrucken, gab einmal mehr Alles und konnte als erster durchs Ziel fahren – fehlerfrei – und damit Gold für Österreich bei den Herren.
Pumptrack Quali – Crankworx Innsbruck 2022
Eine ganze Reihe an österreichischen Starterinnen und Startern machte sich auf zur Pumptrack-Quali. Hannes Slavik, Maxi Mayer, Eric Seifert, Kevin Maderegger bei den Herren und Helene Fruhwirt, Vanessa Kager, Lisa Kreuzer und Elke Rabeder – am Start natürlich auch Local Paula Zibasa. In der Quali lief soweit alles großteils Problemlos, auch wenn Slavik mit seinem zweiten Run sehr unzufrieden war und Mayer fast Emmrich auf der anderen Bahn wegschob.
Pumptrack Finals – Crankworx Innsbruck 2022
Weiter ging es in die Runde der 32 Besten. Der Rundkurs war nach dem Regen am Vormittag gut griffig, trocknete aber langsam ab. Lisa Kreuzer und Elke Rabeder konnten in ihren Läufen nicht weiterkommen. Paula Zibasa startete gegen Helene Fruhwirth und konnte sich behaupten. Auch Vanessa Kager schaffte es in die nächste Runde.
Bei den Herren scheidet das komplette Team Österreich nach vielversprechenden Zeiten leider in der Runde der Besten 32 aus. Slavik kann in Lauf zwei seinen Vorsprung nicht nutzen, Seifried fährt nach einem guten Rückstand einen super zweiten Lauf, aber ist nicht schnell genug, Mayer fährt eine super Zeit im ersten Lauf, scheidet aber auch aus und Kevin Maderegger hat gegen Adrien Loron ein extrem schweres Los gezogen und ist ziemlich chancenlos.
In der nächsten Runde wurde musste Kager gegen Kuypers ran und Zibasa gegen Jenna Hastings fahren. In diesen Rennläufen ging es nicht nur um den Einzug in die Top 8, sondern auch um die spätere Live Show. Leider konnten sich sowohl Paula, als auch Vanessa nicht durchsetzen und mussten das restliche Rennen als Zuschauer ansehen.
Mit ordentlich Dampf ging es dann in die Runde der besten 8, bei bester Lichtstimmung und Riesen Publikum am Streckenrand. Bei den Frauen konnten sich die Favoritinnen entschieden durchsetzen: Harriet Burbidge-Smith, Kialani Hines, Caroline Buchanan und Jordan Scott gewannen allesamt ihre Läufe und zogen ins Semifinale ein. Spannender ging es bei den Herren zu, wo zum Beispiel schnelle Fahrer wie Jackson Frew, Luca Cometti oder Teagan Cruz das Nachsehen hatten – ins Semifinale schafften es Bas van Steenbergen, Niels Bensink, Tuhoto Ariki-Pene und Tommy Zula.
Im Semifinale gab es entsprechend hochkarätige Duelle. Kialani Hines musste gegen Harriet Burbidge-Smith ran, Jordan Scott gegen Caroline Buchanan. Bei den Herren duellierten sich die beiden unfassbar schnellen van Steenbergen und Zula, sowie Ariki-Pene und Niels Bensink. Die inzwischen deutlich langsamere rechte Bahn machte die Entscheidungen umso spannender, da nicht kaum absehbar war, wer wirklich ins Finale einziehen sollte. Am Ende waren es Hines und Buchanan, sowie Bensink und van Steenbergen.
Bronze konnten im kleinen Finale Tommy Zula und Jordan Scott einfahren – bitter für Harriet Burbidge-Smith, die zum zweiten Mal heute auf dem undankbaren vierten Platz landete. Die Finalläufe waren dann unfassbar spannend: Bei den Damen entschied Kialani Hines auf der letzten Gerade das Rennen für sich. Bas van Steenbergen machte am Start von Run 1 einen Riesen Fehler, konnte aber nochmal überholen. Im zweiten Lauf stürzte er fast – so konnte Niels Bensink ungehindert zum Sieg fahren.
Alle Ergebnisse gibt es hier:
crankworx.com
Was passiert morgen?
Tag 3 steht voll und ganz im Zeichen eines der coolsten Events auf dem Crankworx-Festival: Speed & Style wird eine bunte Mischung aus World-Cup-Freeracern, Slopestyle-Profis und Trick-affinen Dual-Slalom-Experten auf die Probe stellen: Wer kommt im Kopf-an-Kopf-Modus am schnellsten und mit den dicksten Tricks den Berg runter?
Abgesehen davon gibt es die Braap-Offs und das erste Downhill-Training. Es wird ein spannender Tag und das Wetter soll sich auch wieder von seiner besten Seite zeigen: 27° und 10 Stunden Sonne!
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