MTB Weltcup Leogang 2023 – Tag 1

Christoph Berger-SchauerGeil wars, Rennen

Titelfoto: Klemens König

Heute war beim MTB Weltcup in Leogang Enduro-Tag. Und Downhill Junioren Quali-Tag. Und Cross Country U23 Short Track-Tag.


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Enduro mit E

Also volles Programm. Aber alles der Reihe nach. Die Elektro-Enduristen waren die ersten, die in den Tag starteten. Fabien Barel und viele andere Legenden machten sich leise surrend auf den Weg zur Steinbergbahn, von wo aus sie 10 Stages in Angriff nahmen. Gleich zum Aufwärmen stand das letzte Drittel des Matzalm Trails bergauf an – aka Power Stage. Anna Spielmann hielt die rot-weiß-roten Fahnen in der E-EDR hoch. Leider nur bis vor dem zweiten Mal Bergstadl-Trail. Dann wurden die Schmerzen in der Hüfte vom Trainingssturz gestern zu groß. Es gewann Fabien Barel vor Michael Hannah und Tiagor Ladeira sowie Florencia Espineira Herreros vor Ines Thoma und Tracy Moseley.


Enduro ohne E

Um 10 Uhr gingen dann die Enduristen ohne E auf die sechs Stages umfassende Strecke. Ein 2-Stunden-Transfer (Wurzeltrail, Spielberghaus, Reiterkogel von hinten rauf), 3 Strecken in Saalbach-Hinterglemm (Pro Line, Bergstadl, X-Line) und 3 Strecken in Leogang (Hangman 1, 2/3 vom Matzalm Trail, die Schlusspassage von der alten Downhill-Strecke ab den Wallrides) stand am Streckenplan. Dass die Pro Line bei einer EDR jetzt nicht unbedingt Sympathiepunkte sammelt, ist klar. Das machte der Bergstadl Trail wieder gut. Im Endeffekt befanden die Fahrer*innen aber, dass es ein guter Mix war. Jeder einzelne Trail zeigte sich dank zweiwöchiger Regenpause von seiner staubisten Seite.

Timmy Fockenberger (out mit den Nachwirkungen von Pietra Ligure) und Sarah Gamsjäger standen zwar auf der Startliste, fanden sich aber nicht am Start ein. Somit blieben Noah Hofmann und Hanna Steinthaler als Solo-Kämpfer*in in ihren Klassen (U21 und Elite Damen). Hanna machte dort einen soliden Job und fuhr zu Rang 28. Den Sieg holte sich Isabeau Courdurier. Noah Hofmann hing gut am Gas und war am Weg in die Top 30. Wieder retour in Leogang schnallte er aber das Radl auf’s Auto. Grund: Er hatte sich am Weg zu Stage 1 die Gabel geschossen, wollte Kraft für den Downhill morgen sparen und machte lieber noch einen Trackwalk.

Bei den Elite Herren kämpfte ein rot-weiß-rotes Dreiergespann im Feld. Jonas Göweil hatte die Ehre ziemlich früh auf die Strecke zu gehen. Am Ende wurde ein 108. Platz aus dem Staubpflug. Nur ein paar Startplätze dahinter fuhr Lukas Stromberger sehr, sehr beherzt. So beherzt, dass er es in der letzten Kurve fast Vali Höll im Vorjahr gleich tat. Rang 98 schaute für ihn raus. Peter Mihalkovits war der dritte und bestgereihteste im Bunde. Typisch Peter-Style ackerte er im Tiefflug über die Stages mit einer Konstanz die ihm am Ende Platz 73 bescherte. Sein bestes EDR Ergebnis heuer.


3 – 1 – 0

Das war die Quote heute in der Downhill Junioren Quali. Drei Fahrer am Start, einer im Ziel, keiner im Finale. Das kann passieren wenn 95 Junioren um 25 Finalplätze rittern. Maximilian Heck schaffte es als einziger österreichischer Junior als 63. ins Ziel. Sebastian Weinhandl war nicht am Start. Der wurde stattdessen am Schienbein genäht, dass er sich im Training aufgeschnitten hatte. Julian Koch, dem auf seiner Heimstrecke einiges zuzutrauen war, hatte nach dem zweiten Split einen Patschen und fuhr nicht mehr fertig. Bei den Juniorinnen war keine Österreicherin am Start. Damit werden die Downhill-Entscheidungen morgen ohne rot-weiß-rote Beteiligung über die Bühne gehen.

Julian Koch hätte gute Chance auf den Finaleinzug gehabt.
Foto: Patrick Wasshuber

Short Track U23

Seit heuer ist der Short Track neu für die U23 Cross Country Fahrer und um keinen Deut weniger Laktat-fördernd als bei der Elite. Das merkt man schon beim Zuschauen. Auf verkürzter Cross Country-Strecke, aber immer noch mit sehr zachen Anstiegen, kämpften Tamara Wiedmann, Clara Sommer und Katharina Sadnik im Damenfeld um die besten Startplätze für Sonntag. Tamara tat das mit sehr beherzten Abfahrten und Rang 12 grandios. Katharina Sadnik startete nach verhaltenem Start eine Aufholjagd bis auf Platz 21. Und auch Clara Sommer schaffte noch die Top 30 mit Rang 29.

Im U23 XCC Rennen der Herren war Mario Bair aus österreichischer Sicht auf sich allein gestellt. Man merkt, dass schnelle Starts nicht unbedingt seine Lieblingsaktivität sind, doch auch er ließ nicht locker, kämpfte sich Fahrer für Fahrer bis auf Rang 23 in einem richtig schnellen Rennen retour. Keine schlechte Ausgangsposition für Sonntag.

War immer am Drücker: Mario Bair.
Foto: Patrick Wasshuber

Was wir sonst noch gelernt haben

Leider keine guten Neuigkeiten gibt’s von David Trummer. Seinem Bandscheibenvorfall hat die Strecke in der Lenzerheide nicht gut getan. Er wird nächste Woche operieren gehen und deshalb bei den kommenden Rennen nicht an den Start gehen. Alles Gute, David!


Morgen?

Vormittags wird auf der Downhill-Strecke trainiert bevor sich ab 12.45 die Juniorinnen und ab 13.15 Uhr die Junioren in ihren Finalläufen messen. Ab 14 Uhr steht die Downhill Quali der Damen (mit Vali Höll) und ab 14.40 Uhr die der Männer (mit Andreas Kolb, Noah Hofmann, Christoph Handl, Valentin Rohrmoser, Kilian Schnöller und Maximilian Oberhofer) an. Am frühen Abend werden dann die Walzen wieder zum Glühen gebracht. Um 17.30 Uhr fällt der Startschuss für das Elite Damen XC Short Track Rennen. Um 18.15 Uhr sind dann die Herren an der Reihe. Beides wird in den Streams und auf Red Bull TV live übertragen. Im Damen-Rennen wird Laura Stigger – die XCC-Siegerin von Nove Mesto – voll angreifen und Mona Mitterwallner um eine gute Positon für Sonntag kämpfen.


Wir berichten wieder live per Stories auf unserem Instagram-Account @lines_mag


Foto: Patrick Wasshuber
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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