Nach dem Erstkontakt am Mt.Seymour stehen kurz darauf 2 Highlights bevor!
Nummer 1: wir holen uns den Bus! Nummer 2: Wir holen uns den Mike zurück!
In Vancouver übernehmen wir problemlos den Bus – die ersten Kilometer sind zwar eine wirkliche Aufgabe für unseren Bus Chauffeur – An dieser Stelle ein Hoch auf ihn – fremde Stadt, unbekanntes Auto und die Ampeln blinken nichtmehr so schön grün bevor sie umschalten, müssen wir feststellen als wir gleich an der 3ten bei Kirschgelb vorbeifahren. Erstes Ticket! Jawohl!
Frisch beladen geht es am nächsten Tag dafür endlich los. 2 Tage wollen wir noch in North Vancouver verbringen, bevor wir nach Whistler aufbrechen. Mike lebt zu diesem Zeitpunk seit 10 Monaten in Whistler und hat das erste mal länger als 2 Tage frei – als wir mit dem Bus auf den Mountain Highway einbiegen und nach einem Parkplatz suchen, springt er uns schon winkend entgegen. Da kann man sagen was man will, gute Freunde nach langer Zeit wieder zu treffen ist einfach klass! Nachdem die ersten Geschichten erzählt wurden, der Bus inspiziert und die Räder ausgeladen sind, kurbeln wir gemütlich und mit einem riesen Grinser am Gesicht den Mt.Fromme hoch. Auf dem Weg nach oben holen wir uns von den Locals noch ein paar Tipps – was lohnt, was nicht – und kurz darauf rollen wir schon den ersten Trail runter. Und wie geil der schon wieder ist! Für Kanada und die Northshore zwar recht unüblich, weil Machine Trail, also gebaut, und sehr flowig! Perfekt zum einfahren. Danach erwartet uns nämlich feinstes geballer! Rocks, roots, berms, jumps, ladders, ois hats da! A Traum. Gestürzt wird auch gleich die ersten Male. Chris fällt beim anfahren nach der ersten Pause um, weil er sein Vorderradl nicht heben kann, Mike hat 2 grenzwertige Bretzn. Trotzdem bleiben alle unverletzt, auch die Laune ist nach wie vor super!
‚Nach jedem Ride in Kanada gibt’s a Bier‘ – diese Tradition zu bewahren fällt uns natürlich nicht schwer und so lassen wir nach einem kurzen Hüpfer in den nächsten Bach den Abend mit unglaublichem Ausblick auf Vancouver bei ein, zwei Bier ausklingen. Recht viel besser kanns fast nicht werden, denken wir uns.
Gleich am Tag darauf werden wir aber eines besseren belehrt! Mt.Cypress steht heute am Programm, danach wollen wir gleich bis Whistler durchfahren. Nach kurzem Uphill begrüßt uns ein loser vollgas Trail, spätestens nach 10 Metern ist jeder wach. Cypress ist der Shuttle Mountain, hier regiert das Downhillbike und dementsprechend geht’s auch weiter.
Nach der Warmup Lap fahren wir noch ‚Sex boy‘. Rockrolls, schwierige Holzbrücken, Skinnies und ein kaum erkennbarer Trail machen die Befahrung durchaus spannend. Anders als geplant sparen wir uns den dritten Uphill auf und starten früher als geplant in Richtung Whistler. BUM. Highway Number One. Sea to Sky. Brutal. Bei unglaublichem Wetter fahren wir wohl einen der schönsten Autobahnabschnitte der Welt. Rechts Berge. Keine Hügeln, echte Berge, links Meer. Vor lauter staunen bringen wir den Mund garnichtmehr zu. Als der Herr Bus Chauffeur dann auf einmal die Autobahnausfahrt nimmt und entscheidet: ‚Wir gehen jetzt in den Ozean!‘ fangen die Augen noch mehr an zu leuchten.
Gesagt, getan, nach kurzem plantschen im Meer übernimmt das erste mal Chris das Ruder. Souverän steuert er die Maschin nach Squamish wo uns der spontan in die Tagesordnung aufgenommene vorletzte Punkt erwartet: Half Nelson!
Bekannt aus diversen Videos, sogar Brendon Semenuk hat sich die Ehre gegeben und diesen Trail gefilmt, ist die Vorfreude schon wieder riesig! Lediglich die schweren Füße können zu dieser Zeit die Euphorie etwas bremsen. Bergauf geht es das erste mal für uns über climbing Trails. Wie geil ist das denn? Bei uns gibt’s so gut wie keine legalen bergab Trails und die Kanadier schei*en auf die Forststraßen und bauen sich von Hand Trails zum rauf radeln. 10 Meter im climb Trail und ich bin verliebt! Gehört nach Österreich importiert! Sofort! Aber die sind vergessen sobald man mal am Trail Start steht. Und schon wieder. BUM. Ein Traum von einem Trail! Und gerade wenn man sich denkt: Mehr geht nicht, kommt nach Chips und Bier bei tiefstehender Sonne der letzte Punkt der Tagesordnung… Was für ein Tag. Soviel muss der Kopf erstmal verarbeiten – viel Zeit hat er nicht, denn wir sind im Whistlerland angekommen!
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