Fotos: Lucas Hayden
Die südafrikanische Marke Leatt hat ihr Sortiment in den letzten Jahren immer weiter ins MTB Segment erweitert. Ich durfte Helm, Goggle und Knieschoner ausgiebig testen.
Aus zwei mach eins
Der MTB 4.0 Enduro Helm von Leatt reiht sich in die wachsende Reihe von Fullface Helmen mit abnehmbarem Kinnteil ein. Wurden diese einst noch (teilweise zurecht) belächelt, haben sie sich mittlerweile rasch weiterentwickelt und machen den Einsatz von zwei seperaten Helmen überflüssig.
Aufgrund der sommerlichen Temperaturen und der Topografie des Wienerwaldes habe ich den Helm fast ausschließlich als Halbschale verwendet. Dank großzügiger Belüftung und Features wie einem magnetischen Fidlock-Verschluss, einem Sonnenbrillenhalter und verstellbarem Visier machte er dabei eine exzellente Figur. Die genaue Schutzwirkung habe ich bisher noch nicht ausprobiert, dabei will ich es auch belassen, aber der Helm vermittelt ein hohes Sicherheitsgefühl. Das Gewicht im offenen Modus liegt bei 498g, mit Kinnteil wiegt der Helm gut 850g.
Beim Endurorennen in Zadov habe ich dann auch die Fullface-Fähigkeiten und die Praxistauglichkeit des Verschlussmechanismus auf die Probe gestellt. Zum Montieren muss zunächst der Kinnbügel vorne am Helm eingehakt werden. Dann wird er hinter dem Ohr in zwei Vertiefungen eingesetzt und mit zwei Drehhebeln verriegelt. Optional kann man sogar den Plastikeinsatz vor dem Mund herausnehmen, um in zachen Gegenanstiegen auf der Stage mehr Luft zu bekommen. Das Abnehmen des Kinnteils ist super easy und funktioniert sogar, während man den Helm am Kopf hat.
Bergauf kommt der Bügel in den Rucksack, und oben wird er in wenigen Sekunden montiert, klingt doch easy…
Für ewige Rucksackverweigerer wie mich stellte sich dann nur die Frage, wie man das Kinnteil bergauf transportieren soll. Auf meinen Hausrunden war ich oft mit Hipbag unterwegs, da konnte ich den Bügel gut einhängen. Im Renneinsatz war mir das aber auch zu viel Gepäck, hier half etwas Kreativität. Der Klettverschluss der Bundweitenverstellung seitlich an der Hose eignet sich optimal, um den Kinnbügel zu transportieren.
Gerade für vielseitige Radlfahrer, die nicht überall zwei Helme mitnehmen können und wollen, ist der Helm eine Bereicherung. Auch im Renneinsatz, wo auf den Stages meist Fullface-Pflicht herrscht, ist es ein sinnvolles Konzept. Falls es jemanden von euch je mit dem Enduroradl an den Start eines DH-Rennens verschlägt, keine Sorge: Der Helm verfügt sogar über eine DH-Zertifizierung.
Schussfeste Goggle
Farbe und Form der MTB 4.0 Goggles sind perfekt zum Helm abgestimmt, doch das ist nicht alles. Ein super weites Sichtfeld, ein leichtes Band und gute Belüftungseigenschaften machen die Goggle zu einem vielseitigen Begleiter. Doch das Herzstück ist das verhältnismäßig dicke Glas, das laut Hersteller sogar als schussfest gilt und dementsprechend zertifiziert ist. Ich selbst habe es nicht ausprobiert, daher kann ich es nur glauben.
Gut geschützte Knie
Die Knee Guard AirFlex Hybrid sind dünne Knieprotektoren, mit denen man gut pedalieren kann. Der Protektor selbst ist großflächig, aber nicht allzu dick. dazu kommt eine härtere Schutzoberfläche an der Außenseite. Der Rest ist aus einem sehr dehnbaren Gewebe, um für optimale Passform zu sorgen. Nach oben und unten sind die Schoner ziemlich lang, daher ist auch ein „Euro Gap“ eher unwahrscheinlich. Obwohl sie keinerlei Klettverschluss o.ä. haben, rühren sie sich bei passender Größe keinen Millimeter, auch nicht bei den 2-3 Stürzen, die ich damit bisher hatte. Alles in allem tun sie genau, was sie sollen, nämlich schützen, ohne dabei ungut zu tragen zu sein.
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