Petrus war der Premiere des Vienna Bike & Trail Festivals auf der Hohen Wand Wiese nicht wohlgesonnen. Davor wochenlang schön, danach voraussichtlich auch wochenlang schön. Nur justament zum Wochenende von 12. bis 14. April schaute der Winter zurück ins Land. Zumindest blieb es Freitag und Samstag trocken. Die Lines im Trailcenter staubten noch vom vergangenen Sonnenschein und die Temperaturen waren nur für die Aussteller zach, beim Radeln aber perfekt. // Webseite | Facebook-Event
Mini-Glemmride
Das Vienna Bike & Trail Festival kann man als kleines Glemmride beschreiben. Die Atmosphäre ist gemütlich. Es geht primär um’s Radlfahren selbst. Testbikes waren genug vorhanden und die Expo, wenn auch nicht riesig, aber mit Leiwand, Push & Co exquisit bestückt. Zwei Pumptracks sorgten für das nötige Warm Up, bevor man sich auf KendA, Enduro und Flow Line stürzte. Retour bei der Talstation des Schlepplifts zog einen dann der Duft vom Grill ganz von selbst in Richtung Lounge-Bereich. Gastronomisch, das sei hier erwähnt, spielt das Trailcenter in einer Top-Liga. Stichwort: Brisket!
Retro Rennen
Für recht gute Unterhaltung war am Samstag mit dem Retro Rennen gesorgt. Da fanden sich Bike- und Outfit-technische Schmankerl ein. Ein Panasonic Damenrad, ein Cannondale aus 1991 oder ein Stumpjumper aus 1992. Stilgerecht ausgeritten in Lycra, mit weißen Turnschuhen oder im Intersport-Wolltrikot. Nach der „Enduro“-Stage, bei der die älteren Bikes großzügig mit Zeitbonis versehen wurden, begaben sich die besten 8 auf den Old School Dual Wiesenslalom. Dort spielte „Oldie“ Michael Blaschek gnadenlos seine Erfahrung und Hangkenntnis aus und zog alle jungen ab. Gelacht haben im Ziel aber alle. Für jeden Retro Racer gab’s nämlich eine Handvoll Retro Süßigkeiten wie Sportgummi, Double Dip oder Kinderschokolade. Einen Bericht vom Retro Rennen gibt’s übrigens im nächsten LINES (Issue #15, Anfang Juli).
Livetalk, Pumptrack & Sessions
Der Sonntag gestaltete sich wettertechnisch am ungemütlichsten. 4 Grad und Regen am Vormittag sind nicht des Bikers Traum im April. Deshalb kam der Livetalk gehostet von derStandard genau richtig. Da diskutierten verschiedene Vertreter der Bike-Community wie man in der aktuellen gesetzlichen Situation mehr Streckenfreigaben erwirken kann. Tretlager-Redakteur Steffen Arora hat das perfekt zusammengefasst.
Einige hartgesottene ließen sich nach der Diskussion aber nicht vom Wetter abhalten. Besonders die Pumptrack-Fahrer gaben Gas. Daniel Winker knallte eine Zeit unter 8 Sekunden hin und holte sich den Sieg. Bei den Damen war Lena Bauer eine Hauch schneller als BMX-Kollegin Vanessa Kager. Ausgeklungen ist das Wochenende dann noch mit Sessions unter Anleitung von Birgit Braumann und Johannes Pistrol. Das Wetter war definitiv ein Dämpfer, aber kein Spielverderber. So kann man sich gleich auf eine Verbesserung im nächsten Jahr freuen. Gut so, denn auf Veranstalterseite wär’s schwierig gewesen Optimierungspotenzial zu finden.
Vorbericht
Die Wiener Bike Community stampft ein neues Happening aus dem urbanen Boden. Vom 12. bis 14. April steigt das Vienna Bike & Trail Festival im Trailcenter Hohe Wand Wiese. // Webseite | Facebook-Event | Retro Rennen | Tretlager Livetalk hosted by der Standard | Pumptrack Competition
Mehrere Testballons haben die Hauptstädter in den letzten Jahren schon gestartet. Eine Wienerwald Trails-Vereinsmeisterschaft hier. Ein kleines Testival dort. 2019 ist nun die Zeit reif für das richtige, große Ding. Das hört auf den Namen Vienna Bike & Trail Festival. Was man sich erwarten darf ist leicht erklärt: ein gemütlicher Season Kick Off mit Testbikes, Ausfahrten und einem reichhaltigen Rahmenprogramm.
Get together
Die Wiener Bike Community lädt Mitte April ihre Partner und Freunde ein. Das ergibt dann eine bunte Zusammenkunft an Firmen, Marken und Leuten, dass einem garantiert nicht fad wird. Frische Räder zum Probe fahren gibt’s beispielsweise von Scott, Trek, Giant, Liv, Haibike und Specialized. PZ Pumptrack ist mit einem modularen Kurs vor Ort. Workshops und Fahrtechniktrainings werden angeboten. Birgit Braumann und Johannes Pistrol führen die Pro Rides. Und wir klinken uns mit einem Retro Race ein.
Retro Race
Früher war alles besser. Zumindest stilistisch. Die herrlich bunten Farben, skurrilen Outfits und pionierhaften Mountainbikes der 90er Jahren wollen wir am Samstag beim Retro Race zelebrieren. Jeder, der in Nostalgie-Kluft (am besten mit fahrbarem Untersatz aus der gleichen Epoche) erscheint, dem sind Punkte in der Style-Wertung fix. Oldschool sind auch die zu bewältigenden Disziplinen.
Nach der beinahe vorentscheidenden Style-Wertung (Outfit & Fahrrad) geht es zuerst zur Qualifikation auf den Kids Trail. Dort steht ein Zeitlauf am Programm. Zweiräder älteren Jahrgangs werden zeitlich bevorzugt. Das Finale geht gemäß der 90er Jahre über Bühne. Dafür wurde extra ein Oldschool Dual Slalom am Wiesenhang ausgesteckt. Auch hier werden wir uns eine unverschämte Bevorzugung von Rädern aus früheren Epochen überlegen. Aktuelle Bikes sind trotzdem nicht ausgeschlossen.
Zeitplan – Samstag, 13.4.2019
- 12 Uhr | Startaufstellung & Style-Wertung
- 13 – 15 Uhr | Kids Trail (Quali)
- 17 – 19 Uhr | Dual Slalom (Finale)
Anmelden kann man sich online oder direkt vor Ort. Für 100 Schilling (für die jüngeren Semester = € 7,30) ist man dabei und darf sich am Ende über Retro-Goodies freuen. // Retro Race
Tretlager Livetalk von der Standard
Falls die düsteren Wetterprognosen wirklich vom Biken abhalten sollten, dann gibt’s am Sonntag eine Programmpunkt, den man komplett trocken genießen kann. Steffen Arora von der Standard veranstaltet den ersten Livetalk seiner Tretlager-Kolume. Aus gegebenen Anlass ist das Thema „You like it, but you’re not allowed to bike it“. Dabei diskutieren Sabine Oswald (Mountainbike Agency), Dominik Bösch (#MTBInnsbruck), Andreas Pfaffenbichler (Upmove), Lisa Ribarich (Niederösterreich Werbung) und Christoph Berger-Schauer (LINES) über die aktuelle Situation der Mountainbiker in Österreich.
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