Grandioser Trailpartie-Auftakt

Michael PfuisiRennen

Fotos: Markus Wessig

Die neue Trailpartie Sasion ist eröffnet. Auf den Wegerln des Trailcenters Wien ging es an diesem Wochenende heiß her. Ein gelungener Auftakt.


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Es ist mittlerweile schon Tradition, dass die Trailpartie-Saison Jahr für Jahr im Trailcenter Wien auf der Hohen Wand Wiese eröffnet wird. 2024 sollte keine Ausnahme darstellen. Trotz einer eher bescheidenen Wettervorhersage rannten die StarterInnen schon im Vorfeld die virtuelle Anmeldung ein und auch die Warteliste wuchs stetig an.

Samstag, zehn Uhr, war es dann auch wieder soweit. Das Rennbüro öffnete seine Türen und die Vorfreude der FahrerInnen war bereits riesig. Da der Nachmittag aber Wind und Regen versprach, machten sich die meisten schon recht früh auf den Weg nach oben, um sich die Strecken anzuschauen. Die Bedingungen waren zu dem Zeitpunkt überaus trocken und teilweise sogar sandig. Der Meinung, dass ein bisserl Regen den Strecken nicht schaden würde, waren alle. Ganz besonders der neue Trail, Hinterholz 8, hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen Tropfen Wasser gesehen.

Die Stimmung war ganz Trailpartie-üblich einfach der Wahnsinn.

Die geführten Besichtigungspartien starteten um 13 Uhr. Lange verliefen diese nicht trocken, da der Regen früher einsetzte als gedacht. Somit fand für die meisten das Training schon ein frühes Ende. Lediglich ein paar sehr Motivierte plagten sich im Vollgatsch noch die Wiesenkurven-Stage hinunter. Somit verblieben am Samstag noch zwei (offizielle) Programmpunkte: der Prolog. Dieses Mal gab es wieder einmal ein neues Konzept. Am Kinderpumptrack wurde quasi eine leicht abgeänderte Version vom Klassiker „Reise nach Jerusalem“ gespielt. Natürlich aber auf Radln, nämlich Specialized Levos, die der Seriensponsor unter Anderem dafür zur Verfügung gestellt hat. Das Konzept war einfach wie genial. Es wurden solange Runden im Pumptrack gefahren bis die Musik von Sirtaki auf ein beliebiges Genre wechselte. Dann war Musikkenntnis und Schnelligkeit gefragt, denn war das Pop, Metal, Schlager oder Hip Hop ausgemacht, musste man in die entsprechende Koje einparken. Das schnellste Team kam eine Runde weiter. 14 Zweiercrews rangen um die heißbegehrte Prologtrophäe. Die ZuseherInnen wurden dabei mit spektakulären Show- und Sprungeinlagen begeistert.

Feucht-fröhliche Angelegenheit beim Prolog

Ausklingen ließ den Abend wortwörtlich Live-Musik von den Bands Spatzenhirn und Dynamo Mühlschüttel im Bistro der Hohen Wand Wiese. Dem Motto „a laude Partie“ wurde man also vollkommen gerecht und die musikalische Begleitung veranlasste den Abend noch länger werden zu lassen. Man kann also sagen, trotz dem Sauwetter ein gelungener erster Tag.

Ausklang des verregneten Samstags mit Live-Musik.

Der Sonntag begann eher trüb, nämlich mit einem kurzen Regenschauer. Dieser währte aber nur kurz und die Sonne schaute bald darauf schon zwischen den Wolken hervor. Der Rennstart um halb zwölf verleitet zu einem langsameren Start in den Tag, den vor Ort viele, vor allem nach dem Abend zuvor, auch dringend benötigten. Die Strecken waren am Vormittag nochmals für alle TeilnehmerInnen geöffnet, die Rückmeldung war aber eher, dass es doch noch nicht so gut getrocknet und teilweise wieder sehr rutschig sei. Ein bisserl Zeit war ja aber zum Glück noch. Der offizielle Part begann um Viertel zwölf mit der FahrerInnenbesprechung und direkt darauf wurden die ersten auch schon auf den Weg zu Stage 1 geschickt. Alle Anzeichen von Regen waren da schon verschwunden und der Boden war hart wie eh und je.

Der lose Boden machte einigen das Leben ein bisserl schwer.

Die vier Stages verliefen durchwegs reibungslos und waren so abwechslungsreich, wie ein Rennen auf der HWW nur sein kann. Den Start machte die LINES Line, die mitunter vom Regen am Vortag am meisten profitierte. Danach gings auf Ka Bemmerl schon ein wenig schneller zur Sache. Der Boden hart wie Beton und die Bäume teilweise angsteinflößend nah. Stage 3 war die schon erwähnte Hinterholz 8. Komplett frisch und für die Öffentlichkeit auch noch gesperrt, war die Stage wohl die herausforderndste von allen. Enge lose Anlieger, staubige Off-Camber-Kurven und harte Kompressionen verlangten bei entsprechender Geschwindigkeit viel ab. Die (vor-)letzte Stage war wieder einmal ein altbekannter Klassiker, die frisch gesteckten Wiesenkurven. Auf gut einer Minute wurde die Kurventechnik auf die Probe gestellt, denn die Kurssetzung war alles andere als intuitiv (danke Max).

Für den Großteil war danach das Rennen vorbei. Die schnellsten zehn Damen und zwanzig Herren wurden aber nochmals per Lift für ein Grande Finale (und Zuschauerspektakel) raufgeschickt. Ein Re-Run auf der Wies, der die vorderen Platzierungen nochmals komplett durcheinander würfeln könnte.

Der Clou an dem Ganzen war, dass die letzte Kurve davor nochmals so richtig bewässert wurde und sich zu einem wahren Schlachtfeld verwandelte. Eine Fahrerin nach der anderen inspizierte den Boden mal genauer und bei den Herren sah das Ganze nicht viel anders aus. Obwohl so gut wie alle gelegen sind, stand jeder mit einem Grinsen wieder auf. Für die Stimmung waren die Drift-Einlagen sowieso wie Benzin in der Feuertonne.

Das Podium der Großen Kinder weiblich

  1. Platz: Cornelia Holland
  2. Platz: Sabrina Eberhard
  3. Platz: Fabienne Scholtes

Das Podium der Großen Kinder männlich

  1. Platz: Philipp Döller
  2. Platz: Peter Mihalkovits
  3. Platz: Lukas Heiss

Lauser männlich

  1. Nils Hillmann
  2. Lucas Exenberger
  3. Bruno Hasler

Strizzis weiblich

  1. Elena Kokes
  2. Leonie Fraissl

Strizzis männlich

  1. Bernhard Samek
  2. Paul Knaller
  3. David Hödl-Ganster

Dinos weiblich

  1. Birgit Braumann
  2. Eva Rümmele
  3. Evi Hauer-Pavlik

Dinos männlich

  1. Martin Müller
  2. Jörg Neuhart
  3. Oliver Prohaska

Im Zuge der Siegerehrung wurden dann auch noch die Gewinnerprojekte des Trailtopfs 2023 vorgestellt. Ganze 10.000€ wurden auf fünf Vereine aus Österreich aufgeteilt um vor allem Trailbauprojekte zu unterstützen. Die Summe wurde auf die Do-Biker aus Bruck/ Mur, Radlager aus Graz, Wienerwald Trails, Trailcenter Wien und MTB.STP aufgeteilt. Was mit dem Geld passiert, und welche Projete damit ermöglicht werden, werdet ihr bei uns erfahren.

Die Bilder vom Wochenende werden die kommenden Tage online gestellt und auf der Eventinfoseite zu finden sein. Nach der Siegerehrung wurde dann auch noch die Location der nächsten Trailpartie bekannt gegeben, die in rund einem Monat (20./21.4.) in Judenburg stattfinden wird, Pool-Party inklusive.  

Über den Author

Michael Pfuisi

Noch recht frisch in der Bike-Szene, aber schon vollkommen von diesem Enduro-Virus befallen. Das zeigt seine Trailpartie-Süchtelei inkl. Prolog-Erfolgen. Die Grazer Trails sind sein Heimrevier, das er immer öfter für Stages mit Zeitnehmung verlässt.

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