Drahtfalle in der Trailarea Göttweig

Christoph Berger-SchauerSzene

Trailarea Göttweig Wachau Drahtfalle

In vielen Gebieten wären Schikanen gegen Mountainbiker erwartbar gewesen, doch mit einer Drahtfalle in der Trailarea Göttweig hat niemand gerechnet. Konsequenz: die Trails bleiben vorerst geschlossen.


Die Trailarea Göttweig gilt als absolutes Vorzeigeprojekt in Österreich. Der Verein Trailwerk Wachau hat es in Abstimmung und Einvernehmen mit allen Stakeholdern geschafft auf einem kleinen Hügel in Niederösterreich namens Göttweiger Berg ein Trailparadies zu schaffen, das nicht nur ein Himmel für Mountainbiker ist, sondern Platz für alle Naturnutzer bietet. Um mittlerweile 13 Trails und einige Wanderwege kümmert sich der Verein ehrenamtlich und extrem gewissenhaft. Resultat: jeder, der rund um das Stift Göttweig unterwegs ist, genießt die Natur, ohne sich an anderen Nutzern zu stossen.

Umso überraschender – und empörender – deshalb die Nachricht, dass in der Trailarea eine Drahtfalle gefunden wurde. Der Spalierdraht wurde diese Woche zwischen Dienstag (nach der letzten Kontrollfahrt um 19 Uhr) und Mittwoch (am frühen Nachmittag) am Trail „Plan B“ zwischen zwei Bäumen in ca. 25 Zentimetern Höhe gespannt. Zusätzlich wurden Schilder niedergeschnitten und als Hindernisse in den Trail gelegt. Wohlgemerkt in einen offiziellen, legalen Mountainbike-Trail! Das ist alles andere als ein Lausbubenstreich. Ein Spalierdraht ist nur aus nächster Nähe zu sehen – noch dazu, wenn man nicht damit rechnen kann – und man kann sich vorstellen, was passiert wenn der Vorderreifen eines komplett unvorbereiteten Radfahrers darauf trifft.

Das geht eindeutig zu weit

Einen Spalierdraht und Werkzeug um Schilder umzuschneiden hat man nicht einfach so in der Hosentasche. Es muss davon ausgegangen werden, dass der/die Täter das mit vollem Bewusstsein und voller Absicht getan haben. Wir können nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, welches Motiv oder welchen Groll man hegen muss, um offensichtlich Verletzungen anderer Menschen herbeiführen zu wollen. Weil weder Täter noch Motiv bekannt sind, hält es das Trailwerk Wachau nach Rücksprache mit Anwalt und Versicherung am Besten die Trails bis auf weiteres geschlossen zu halten. Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet und wir hoffen, dass der/die Verantwortliche schleunigst gefasst wird.

Der von der Sabotage betroffene Trail.
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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