Alle Fotos (c) Specialized/Harookz
Bis zu vier Menschenstärken bringt das Specialized Turbo Levo in der dritten Generation auf die Stollenreifen. Und das gescheiter denn je.
Wer bin ich?
Das motorisierte Pendant zum Stumpjumper: quasi der E-Golf für Trailfahrer.
Im Stand
„The power to ride more trails“ – so hat uns die Coastal Crew 2016 das Turbo Levo schmackhaft gemacht. Am Ziel ändert Generation 3 nichts: mehr Trails fahren. Aber nicht noch mehr, sondern 2021 fährt man das Mehr an Trails unglaublicher, smarter, geschmeidiger – und moderner. Specialized hat dem Turbo Levo nämlich alle Upgrades verpasst, die in den Pinkbike-Kommentaren die grünen Plus-Bewertungen abholen: flacherer Lenkwinkel, steileres Sitzrohr, 6-fache Geometrieverstellung und ein Mullet-Setup (okay, zumindest da bleibt Diskussionspotenzial).
Dem Motor hat man sich speziell angenommen und nicht einfach aufgebohrt wie Vin Diesel seinen Dodge Charger in Fast and Furios, sondern vor allem robuster und feiner gemacht. Neues Motorkabel, frische Firmware, ein neu-erdachter Antriebsriemen und die 3-fach gedichtete Ladebuchse sollten selbst bei grauslichsten Verhältnissen vor einem Kurzschluss bewahren.
In Bewegung
Wir waren vom Stumpjumper EVO richtig angetan. Das Turbo Levo soll sich sehr ähnlich fahren, nur mit ordentlich Schub aus der Steckdose: bis zu 565 Watt und 90 Nm Drehmoment. Damit wär eigentlich alles gesagt.
Wir gehen aber gern ein bisserl ins Detail. Vor allem in den schlau gewordenen Wadenverstärker. Seit dem Brain-System hat das große S ein bisserl einen Faible für Hirnschmalz und hat dem neuen Turbo Levo einiges davon in die MasterMind Turbo Control Unit gepflanzt. Es kommt mit so vielen smarten Features daher, dass wir uns bald bei den Kollegen vom c’t Magazin Technik-Hilfe holen müssen:
- MicroTune
Das ist noch einfach: Einstellung der Unterstützung während des Fahrens in 10%-Schritten. - TFT-Farbdisplay
Zwar nicht das erste E-Bike der Welt mit Farbdisplay, aber lang hat’s gedauert bis wir hier dem Schwarz-Weiß-Modus entwachsen sind. - Herzfrequenzkopplung
Klasse Funktion um im richtigen Trainingsbereich zu agieren. - „Over-the-Air-Updates“
Via Mission Control App fliegen Code-Fetzen durch die Luft, die das Turbo Levo noch besser machen werden. - „Live Consumption“
Ein bisserl so wie die „Miles per Gallon“-Anzeigen in amerikanischen Autos. Zeigt live, wie viele Kilometer man mit einer Wattstunde kommt. - „Rider Power Value“
Wenn Live Consumption die Effizienz zeigt, dann zeigt Rider Power Value, was du selbst leistest. Kann aufbauend oder ernüchtern sein, aber hin und wieder muss man der Realität ins Auge schauen.
Die fancy Funktionen sollen sich in einer unglaublich geschmeidigen, feinfühligen und anpassbaren Fahrer-Bike-Synergie niederschlagen. Ein paar richtig praktische (und für uns Laien verständliche) Features hat Specialized zusätzlich im Farbdisplay untergebracht: Höhenmesser, Akkustand in Prozent und Uhrzeit.
Preis & Leistung
Drei Möglichkeiten: nur der Rahmen für € 6.999,-; die Pro-Version für € 11.499,- oder die S-WORKS-Variante für € 13.999,-. Ein Haufen Schotter, da gibt’s nichts zu beschönigen. Für den Preis vom Turbo Levo S-WORKS bekommt man 1,8 Dacia Sandero. Die verbrauchen halt mehr (Platz), man hat weniger Spaß und um Welten weniger Sex-Appeal. Und was tut man bitte mit einem 0,8tel eines Autos?
Geometrien
Paintjobs
Wer will mich?
Leute, die vom Schub eines E-Bikes angefixt sind und von Trails gar nicht genug kriegen können.
Specialized Turbo Levo MJ 2021
Preis | von € 11.499,- bis € 13.999,-; Frameset für € 6.999,- |
Federweg | 160mm vorne & 150mm hinten |
Laufräder | 29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht | n/a |
Garantie | lebenslang (Rahmen) |
Gleiche Liga: | Giant Trance X, NOX Hybrid All-Mountain 5.9, KTM Macina Kapoho, Trek Rail, Pivot Shuttle, Norco Sight VLT, Radon Render |
Artikel teilen