So geht Pumptrack

Roland StuhlpfarrerLesestoff

Fotos: Klemens König

Bei uns im Lande schießen derzeit die Pumptracks aus der Erde wie die Schwammerl aus dem Moos. Allein im letzten Jahr sind in Österreich 20 neu asphaltierte Pumptracks dazugekommen. Was das für die Szene bedeutet muss hier wohl nicht extra betont werden. Wenn man den „wenn wir sowas früher gehabt hätten“ – Gedanken beiseite schieben kann, dann wird man mit einer gewaltigen Freude beobachten, wie sich die Kids auf einem solchen Rundkurs weiterentwickeln.

Laufrad, Scooter, Skateboard und Zweiräder in unterschiedlichsten Zoll-Varianten. Die Gerätschaften sind so unterschiedlich wie das Alter derer, die auf einem Pumptrack Spaß haben können. Wie man den maximieren kann, haben wir uns überlegt, uns das edle Pivot Point geschnappt und bei den Profis von der Bike School Pekoll nachgefragt. Christoph-CRISU-Eder, der Chef persönlich, ließ es sich nicht nehmen und hat uns die wichtigsten Tipps und Tricks für ein paar lustige, erste Runden am Pumptrack zusammengefasst.


Grundposition

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Um ohne zu treten durch den Pumptrack zu rollen und dabei noch zu Beschleunigen gibt’s ein paar Punkte zu beachten. Das Wichtigste dabei ist eine zentrale Position am Bike im Stehen – daraus bauen wir dann die weiteren Bewegungen auf – wir nennen sie „die Grundposition“. Dabei steigt man ordentlich auf’s Pedal, sodass die ganze Schuhsohle im Bereich des Fußballens am Pedal aufliegt. Die Pedale sind waagrecht ausgerichtet und die Fersen werden leicht abgesenkt für maximalen Grip auf den Schlapfen. Beine Strecken und den Oberkörper nach vorne beugen – aufpassen, dass der Oberkörper gerade ist und kein Rundrücken entsteht! Hände locker auf den Lenker legen und Ellenbogen leicht abwinkeln. Daumen IMMER unter den Griff legen damit die Hände nicht nach vorne wegrutschen können! Jetzt noch den Blick weit nach vorne richten und es kann ab auf den Pumptrack gehen. Wenn sich das Kinn ca. über dem Vorbau befindet, dann passt’s.

Quick-Tipp Grundposition:

Pedale parallel – Beine Strecken – Oberkörper gerade nach vorne – Hände locker am Lenker und Ellenbogen leicht abwinkeln – Blick weit nach vorn


Pumpen

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Um im Pumptrack zu Beschleunigen braucht es eine gute Pump-Technik, wobei die Bewegungen aus der zentralen Grundposition ausgeführt werden. Die Pump-Technik besteht prinzipiell aus zwei Bewegungen: erstens aus einer Push- und zweitens aus einer Pull-Bewegung. Beim Pushen drückt man den Körper durch Strecken der Arme und Beine vom Rad weg, bei der Pull-Bewegung wird der Körper wieder zum Rad hinbewegt (gezogen). Noch vereinfachter könnte man sagen, dass man sich zwischen den Wellen abwechselnd groß und klein macht. Um bei diesen Bewegungen zu Beschleunigen, spielt das Timing eine große Rolle. Am höchsten Punkt der Welle macht man sich klein und im tiefsten Punkt beginnt man sich wieder nach vorne oben groß zu machen. Diese Bewegungen sollten flüssig ineinander übergehen.

Quick-Tipp Pumpen:

Arme Beugen – Beine Beugen – Arme Strecken – Beine Strecken – Arme Beugen – Beine Beugen – Arme Strecken – Beine Strecken – Arme Beugen…


Kurven fahren

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Um safe im Pumptrack um die Kurve zu kommen und nicht am Ende aus der Kurve raus zu schießen gibt es folgendes zu beachten:

  1. Die Kurve hoch anfahren und ab der Mitte der Kurve nach unten zum Ausgang der Kurve ziehen, um keine Geschwindigkeit zu verlieren und um auf dem Kurs zu bleiben.
  2. Zentrale Position am Bike behalten, um die Kontrolle über das Bike nicht zu verlieren.
  3. Den Blick bei der Kurveneinfahrt in die Mitte der Kurve richten und ab der Mitte zum Kurvenausgang nach vorne schauen um zu sehen was als nächstes kommt.
  4. Immer schön Lächeln!

Blick ab der Mitte schön weit nach vorne zum Kurvenausgang richten um bereit für die nächste Welle oder die nächste Kurve zu sein!

Quick-Tipp Kurven fahren

Hoch anfahren – Blick in die Mitte – ab der Mitte nach unten ziehen – Blick zum Kurvenausgang


Surfen

Um mit einem Manual durch zwei Wellen zu Surfen braucht’s ein gutes Timing. Aus der zentralen Position beginnt man auf der Welle die Hände leicht nach hinten zu strecken und bewegt dabei gleichzeitig auch die Hüfte hinter den Sattel. Rollt das Hinterrad über die Welle beginnt man die Beine zu strecken und die Hüfte nach vorne zu bewegen. Mit den Händen NICHT anziehen sondern nur die Spannung halten und mit dem Oberkörper mitgehen. Die Beine müssen so schnell gestreckt werden damit das Hinterrad den Boden nicht verlässt. Auf der nächsten Welle die Beine wieder beugen und das Vorderrad hinter der Welle aufsetzen.

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Quick-Tipp Surfen:

Arme & Hüfte auf der Welle nach hinten schieben – durch Strecken der Beine das Hinterrad durch die Welle drücken


Hupfen

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Idealerweise lernt man bevor man über einen Hügel hupft einen ordentlichen Bunny-Hop. Wenn der nocht nicht so gut hinhaut und man über die Hupfer will, sollte man folgendes beachten: Anfahrt zum Sprung in Grundposition, bevor man in den Radius des Absprung fährt Beine und Arme beugen, der Körper bleibt zentral über dem Bike. Jetzt kommt’s wieder auf das Timing an: Sobald der Absprungradius anfängt, beginnt man sich nach vorne oben zu strecken. Die Bewegung sollte genau an der Absprungkante fertig sein. Fliegt man über die Kante kann man durch leichtes Beugen der Arme und Beine das Bike zum Körper holen und es gerade auszurichten. Für eine saubere Landung über das Vorder- und Hinterrad wird das Bike mit den Armen leicht nach vorne unten gedrückt. Bei der Landung sofort wieder eine zentrale Position einnehmen um sich auf den nächsten Sprung vorbereiten zu können.

Quick-Tipp Hupfen

Grundposition – nach vorne oben lösen – durch Beugen der Arme & Beine das Bike zum Körper führen – Vorderrad in die Landung drücken – zentrale Position einnehmen


Über den Author

Roland Stuhlpfarrer

Sportwissenschafter mit chronischem Radsportfieber. Hat bereits in jungen Jahren sein Soll an Radkilometern für ein ganzes Leben erfüllt. Auf Events begrüßt ihn die Szene, als hätte er diese gegründet. Spekulationen um die Abstammung von einem Südtiroler Bergsteiger sind rein optischer Natur und konnten nie nachgewiesen werden.

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