PIVOT Firebird – schnell und schön!

Stefan KönigsmayrFoto, Material

Pivot Firebird

Alle Fotos: Pivot und Klemens König

Pivot stellt mit dem neuen Firebird das lang erwartete Update ihres long travel 29er Enduro Bikes vor. Insgeheim hat man es schon gewusst, dass da was Neues kommt, wenn man die bisherigen zwei bzw. vier EWS Runden mitverfolgt hat. Der Herr Masters, Morgan Charre, Matt Walker und Co. pilotierten das neue orange Geschoss äußerst erfolgreich über die Pisten von Canazeiund La Thuile. Auch wir hatten bereits die Möglichkeit ein paar Runden auf dem edlen Geschoss zu drehen.

Im Stand

Über Geschmack lässt sich in diesem Fall nicht streiten. Das neue Firebird ist eines der schönsten Enduro Bikes auf dem Markt – Punkt!

Pivot Firebird
Schön – einfach nur SCHÖN

Die sauberen Linien, das Oberrohr welches direkt in die Sitzstreben übergeht, die von mir getestete Farbe, die schön verlegten Züge, das alles triggert den „Willhaben Effekt“. Auch die kleinen Details wie die Aufnahmen an der unteren Seite des Oberrohrs für Werkzeug, Schlauch, etc. und dass der Hauptrahmen endlich Platz für eine Wasserflasche bietet, sind willkommene Neuerungen.

Was ist neu?

Das Firebird bekommt nun auch eine senkrechte Dämpferausrichtung, die es jetzt mit seinen Geschwistern dem Switchblade, dem Trail 429 und dem Mach 6 teilt. Der bekannte DW-Link von Dave Weagle bleibt und wird etwas progressiver.

Natürlich wird auch das Firebird im Vergleich zu seinem Vorgänger länger, flacher,…..ihr wisst schon. Was ihr wahrscheinlich nicht wisst ist, dass die Kettenstreben mit der Rahmengröße mitwachsen, was wegen der Gewichtsverteilung zwischen den zwei Rädern durchaus Sinn macht und mittlerweile von einigen Herstellern aufgegriffen wurde.

Die untere Umlenkung bekommt eine Gummihaube um zu verhindern, dass sich Steine, Dreck usw. einklemmen. Ein großzügiger Unterrohrprotektor passt auf, dass das edle Bike auch nach etlichen Fahrten am Schöckel immer noch schön anzuschauen ist.

Diejenigen, die immer und überall etwas zum Raunzen brauchen könnten beim Superboost Hinterbau fündig werden. Die 157x12mm Naben sind lästig zu bekommen und nur wenige Bikes haben diesen Standard. Wer also beim zweit, dritt oder viert-Bike normale Boost Laufräder verwendet und gerne switchen möchte, wird sich nicht freuen. 

Via Flip Chip (welcher bei mir in der low Position verweilte) kommen auch Mullet Fans auf ihre Kosten. Im High Modus und mit 27,5 Laufrad hinten werden Lenk- und Sitzwinkel lediglich um 0,25 Grad flacher

In Bewegung


Gott sei Dank haben wir in Graz mit unserem Hausberg den nötigen Untergrund um ein modernes Enduro Bike mit 165mm Federweg richtig zu fordern. Seit meinen ersten Fahrten am Schöckel (ca. 2001) hat sich an der Charakteristik nicht viel geändert: Sau steil, Kinderkopf-große, lose Steine, Absätze und Wurzelteppiche. Neu dazu jetzt auch noch eine Jumpline, die sich sehen lassen kann. 

Das Firebird macht deutlich, in welche Richtung sich der Enduro Sport bewegt. Noch nie verschwommen die Grenzen zwischen Downhillbikes und Endurobikes so wie hier und jetzt. Wer seinen Spaß überall am Berg, außer vielleicht auf Worldcup Downhillstrecken oder bei XC Events zwischen den Tapes haben will, ist mit einem Bike wie dem Firebird bestens beraten! Das Rad vermittelt durch den langen Reach, den 64er Lenkwinkel und den relativ langen Radstand sehr viel Sicherheit und es fällt nicht schwer sich auf Anhieb wohlzufühlen – vorausgesetzt man traut sich ein wenig aufs Vorderrad zu drücken.

Es ist das erste Bike mit DW link, das ich testen konnte und ich bin begeistert! Auf technischen Uphills ebnet der aktive Hinterbau den Weg und Pedaleinflüsse bleiben annähernd unbemerkt. Lediglich auf langen Forststraßen wünschte ich mir eine härtere Plattform beim DHX2 um nicht zu sehr im Sag zu sitzen. Hierbei könnte man evtl beim nächsten Fox Service fragen, ob die „firm“ Position etwas „firmer“ gemacht werden kann. Der Grip den der DHX2 gepaart mit dem DW-Link ist genial. Die Kombination aus Geometrie, Dämpfer und Kinematik vermittelt ein sehr hohes Maß an Sicherheit und ein Gefühl der Unverwundbarkeit.

Von Fahrt zu Fahrt tastet man sich immer weiter in Speed Regionen vor, die man vorher nur von Downhillbikes kannte und merkt eigentlich, dass das Limit noch lange nicht erreicht ist.

Bikeparks sind neben Endurorennen meiner Meinung nach die Richtigen Spielplätze für das Firebird. Ein paar Fahrten zum Einfahren auf der Flowline, dann einige Partylaps auf der Downhillstrecke und zum Genießen noch einen feinen Train über die Jumpline.

Garantiert mehr Spaß als mit einem reinrassigen Downhillbike.

Eventuell zwei Laufradsätze besorgen (einen mit Downhill – Bereifung und einen mit einer leichteren Trail Variante) und du bist für alles gerüstet.

Geometrie

Pivot Firebird
Pivot Firebird

Auf engeren Hometrails muss das Firebird sehr aktiv gefahren werden. Wer generell in eher tighten, langsamen Gefielden unterwegs ist, könnte sich überlegen eine Nummer kleiner zu gehen. Das getestete Medium ist für meine 174cm Körpergröße und meinen Fahrstil auf Ballerstrecken zwar mehr als ideal, für den Rest der Hometrails aber etwas mehr Arbeit als ich das von kürzeren Bikes gewohnt bin.

Preis & Leistung

Pivot Firebird
Knalliges Orange ist die 2te Farbe, in der das Firebird erhältlich ist

Das Firebird kommt in 2 unterschiedlichen Farben und insgesamt 14 verschiedenen Ausstattungsvarianten daher. Da ist von Luftdämpfer oder Coil bis hin zu elektronisch geregeltem Live Fahrwerk alles mitdabei. Die „Einsteigervariante“ ist mit SLX/XT bestückt und gehört für € 6.599,- euch. Für das Topgerät müsst ihr etwas tiefer in das Geldbörserl greifen. Beim Modell Team XX1 AXS – Live liegt der Preis bei stolzen € 14 249,-

Wer will mich?

Pivot Firebird

All jene, die ein richtig edles und schönes „Enduro“ Bike wollen, das alle Sauereien mitmacht und nach Geschwindigkeit schreit.

Über den Author

Stefan Königsmayr

Ein Urgestein der österreichischen Downhill Szene, dessen Fitness Grad nicht mit den Daten auf seiner Geburtsurkunde übereinstimmt.

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