Ein Roadtrip in den Norden
Stunden über Stunden on the Road, lange Sommertage, kurze Nächte und stundenlange Sonnenuntergänge. Aus filmerischer Perspektive wurde mir schnell klar, dass Sonnenuntergangsaufnahmen hier ein absoluter Traum sind, denn die Sonne braucht gefühlt ewig, bis sie am Horizont verschwindet.
Länder mit Bergen, Täler und Seen haben mich schon immer angezogen. Ein Event-armes 2020 eröffnete ein längeres Zeitfenster für einen Roadtrip, um unbekannte Plätze zu entdecken. Und weil ich immer schon einmal nach Norwegen wollte und Skandinavien mit dem Auto perfekt erreichbar ist, bot es sich als die perfekte Option unter den diesjährigen Umständen an.
Ein paar letzte Feinheiten am VW T3 erledigt und los geht’s. Der Bus wurde fast komplett vom Grund weg restauriert. Es ist der erste Trip dieses Ausmaßes für meinen 87er Van (den es länger gibt als mich). Deshalb war ich anfangs etwas skeptisch, vor allem auf den ersten Stunden auf der deutschen Autobahn am Weg zur Fähre nach Dänemark. Jeder der mit älteren Vehikeln zu tun hat, kennt die Anspannung: man beginnt verschiedenste komische Geräusche zu hören, checkt den Rückspiegel doppelt so oft wie normale und hat immer ein Auge auf Öl- und Temperaturanzeiege. Ich war ziemlich gestoked, als wir auf die Fähre nach Norwegen rollten – der verlässliche T3 hat es geschafft – no biggie. Von da an wurde es entspannt: die skandinavischen Geschwindigkeitsbeschränkungen erlaubten unsere maximale Reisegeschwindigkeit und so cruisten wir dahin.
Nach Verlassen der Fähre in Kistiansand und herumwandern in Oslo fuhren wir schnell weiter in den Norden um ein paar Bike-Gebiete zu finden.
Ich hab schon immer davon geträumt über meinen Bus zu springen – Hillbilly hat’s möglich gemacht. Der Trip war ziemlich freestyle, mit nur ein paar wenigen Spots auf unserer LIste. Der Hillbilly Kurs in Ål war aber mit definitiv einer davon. Wir kamen am Abend beim Kurs an und wachten zu Regentrommel am Busdach am nächsten Morgen auf. Gut, dann erst einmal Fjorde anschauen gehen. Dank etlicher Regenrinnen am Kurs trocknete er ein paar Tage später auf. Einen halben Tag fuhr ich auf diesem lässigen Kurs Runden – wirkliche Runden, inklusive zurück Pedalieren zum Start, dank meinem Remedy. Die anstrengenden Uphills machten zumindest die 5-Grad-Bachdusche im Anschluss erträglich.
Haugastøl
Noch immer am Weg Richtung Norden kamen wir am berühmten Bikepark Hafjell vorbei und verbrachten etwas Zeit in der nahe gelegenen Nesbyen Bike Area. Ein Ort mit unglaublichen Trails. Für zwischendurch fand ich ein paar lustige Skateparks zum Herumspielen – mit wahnsinnig schöner Hintergrundkulisse.
Besseggen
Schweden
Nachdem uns Schweden mit ein paar Regentagen begrüßte, führte uns unser Weg zum Järvso Bikepark und direkt zu Emils Haus in Falun. Rund 5.000 km waren wir bereits unterwegs und hatten nur noch ein Wochenende übrig, um wieder retour in Innsbruck zu sein. Unser Glück, dass wir ein paar lässige Tage beim „DirtKing“ – einem schwedischen DirtJump Invitational, veranstaltet von William Stromberg und seiner Familie – verbringen durften. Es hätte keinen besseren Weg gegeben, um diesen Trip zu beenden: alle möglichen Aktivitäten wie Dirtjumpen, Pitbiken, Surfen oder Wakeboarden standen zur Auswahl und die lässige Schar der schwedischen MTB-Szene kam zusammen.
NØRTH
von und mit – Peter Kaiser
Principal Action Filming – Elena Zeppelzauer
Additional Filming – Peter Kaiser
Fotografie – Peter Kaiser / Elena Zeppelzauer
Ein besonderes Dankeschön an Elena Zeppelzauer, alle Involvierten und jeden, den wir am Weg getroffen haben und danke an Trek, Mons Royale, Industry Nine, Trickstuff, Chromag, SB1 und Chaoyang für den kontinuierlichen Support.
Die Story auf Englisch gibt’s auf peterkaiser.cc
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