Fotos: Ole Kliem
Der Pfenningberg bei Linz ist mit seinen Trails seit Jahren ein Magnet für die Bike-Community. Unzählige flowige Singletrails schlängeln sich durch den teils lichten Wald und erlauben immer wieder einen Blick über die Stahlstadt. Doch auch am Pfenningberg sorgte der steigende Nutzungsdruck und der Bau inoffizieller Strecken für Probleme – no surprise, I know…
Wie es dazu kam, ist schnell erklärt: Die legalen, rund 200 km langen beschilderten MTB-Wege rund um Linz führen zum Großteil über asphaltierte Straßen. Rechnet man diese weg, bleiben lediglich 20 km übrig, wobei es auch hier – mit Ausnahme des spärlich beschilderten Gipfeltrails am Pfenningberg (je nach Können braucht man für die 100 Tiefenmeter rund 1:30 min ) – keinen einzigen ausgewiesen Singletrail gibt. Der Bau illegaler Trails und die aufkommenden Konflikte waren also nur eine Frage der Zeit.
Ziel des Vereins ist der Bau eines breiten und legalen Wegenetzes
Diesem Problem nimmt sich die neugegründete Initiative MTB Linz an. Sie selbst agieren mit ihrem regionalen Konzept als organisatorische Schnittstelle, um zwischen den Mountainbikern der Region und anderen Nutzergruppen wie Grundbesitzern, Forstwirtschaft, Jägern, Behörden und anderen Erholungssuchenden zu vermitteln. Ziel des Vereins ist der Bau eines breiten und legalen Wegenetzes, welches alle Alters- und Könnerstufen, egal ob Trailaufwärts- oder abwärtsfahrer, sowie Genussfahrer inkludiert.
Ein erster Erfolg ist bereits zu verzeichnen, denn gemeinsam mit der Forstverwaltung Steyregg wurde ein Korridor geschaffen, auf dem das Pilotprojekt mit dem Namen Hornissentrail realisiert werden soll. In Eigeninitiative wird zunächst ein naturbelassener Singletrail, nach dem Vorbild der bestehenden Strecken, gebaut, auf dem man zukünftig die Abendsonne am Pfenningberg genießen kann. Die geplante Eröffnung ist bereits auf November 2021 datiert. Für die Erhaltung der Trails und den nötigen Flow wird die Initiative selbstständig Sorge tragen und dabei auf die Hilfe der Community bei offiziellen Trailbautagen zurückgreifen – schaut also, dass ihr den Jungs und Mädels auf ihren Kanälen folgt, um alles mitzubekommen. Im Zuge dessen wird auch an einer neuen Beschilderung gearbeitet, welche die Auffahrt und die legalen Trails regeln wird.
Darüber hinaus sieht sich der Verein als Beratungsstelle für Grundeigentümer, um bei Problemen zu vermitteln und um bei der Abwicklung von Gestattungsverträgen oder Haftungsfragen nötigen Input zu liefern. Der Vollständigkeit halber darf nicht unerwähnt bleiben, dass MTB Linz aus rechtlichen Gründen zwar als Verein eingetragen ist, aber nicht als Sportverein der Rennen veranstaltet oder Lizenzen ausstellt, in Erscheinung treten wird.
„Wir betreiben keine aktive Jugendarbeit, da es in Linz bereits zahlreiche Vereine und Projekte gibt, die genau das machen – damit möchten wir nicht konkurrieren. Wir bemühen uns darum, ein legales Gelände zur Verfügung zu stellen und die Interessen zu koordinieren, sodass alle ihrem Hobby legal nachgehen können. “ verrät mir Daniel ‚Dan‘ Huemer, vielen vielleicht als ehemaliger Obmann der Downriders Linz bekannt und eines der vier Gründungsmitglieder von MTB Linz. Neben den Hauptverantwortlichen Klaus, Sebastian, Claus und Dan gibt es noch ein erweitertes Team von rund 20 Personen, die sowohl den Bau, aber auch die Behördengänge planen und koordinieren.
Auch wenn zukünftig noch andere Projekte auf der Agenda von MTB Linz stehen werden, ist der Hornissentrail am Pfenningberg ein erster Schritt in die richtige Richtung. Updates zu neuen Strecken, Sperrungen oder benötigter Hilfe beim Trailbau gibt’s auf dem Instagram-Kanal und der Webseite von MTB Linz.
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