Zweimal Silber für Österreich, Schnee und Vali Höll out. Das war Tag 5, das Finale der Mountainbike Weltmeisterschaft in Leogang.
Überraschend Silber
In der Früh erreichten uns zwei Hiobsbotschaften: 1) Es schneit bei der Mittelstation. 2) Vali Höll hat sich verletzt. Als größte Medaillen-Hoffnung ging damit Sophie Gutöhrle ins Juniorinnen-Rennen. In ihrem ersten internationalen Bewerb musste die Oberösterreicherin bei 2 Grad und Schneefall knapp 10 Minuten im Starthaus warten, da die Läuferin vor ihr gestürzt war. Doch nicht einmal die Zwangspause und ein Crash im oberen Teil brachten sie aus dem Konzept, sondern ließen sie nur noch schneller werden. Am Ende fuhr Sophie Gutöhrle zu einem unglaublichen zweiten Platz hinter Lauryne Chappaz (FRA) und vor Leona Pierrini (FRA). Wahnsinn! Da wären wir schon happy gewesen für den Tag.
Top 10 für Wibmer
Die Strecke war heute definitiv alles andere als leicht. Gabriel Wibmer attackierte sie als erster Junior im Starthaus allerdings als wär sie staubtrocken. Das machte sich bezahlt: Platz 10 für den Osttiroler. Den Junioren-Sieg trug David Trummer-Teamkollege Oisin O’Callaghan (IRE) vor Daniel Slack (GBR) davon. Noah Hofmann wurde 24. (stark für die junge Rennkarriere), Jonas Göweil 31., Kilian Buhl 32., Maximilian Oberhofer 34. und Nico Ofner 37.
Schweizer Überraschungstitel
Vali Höll wurde vom großen Gap Jump im letzten Abschlusstraining zur Zuschauerin degradiert. Sie kam einen Ticken zu kurz und der Aufprall riss ihr zwei Bänder im Sprunggelenk und hinterließ eine Fraktur. Ihre Kolleginnen verfolgte sie im Livestream während dem Eingipsen. Österreichs einzig verbliebene Dame – Marlena Neissl – machte bei dichtem Schneefall den Anfang im Frauenrennen. Sie fuhr am Ende Platz 16 ein. Hinter ihr gab’s ein ziemliches Favoritinnen-Sterben. Nina Hoffmann (GER) köpfelte auf Meter 20 ein. Eleonora Farina (ITA) schied nach Split 3 aus. Tahnee Seagrave (GBR) wurde der untere Wald zum Verhängnis. Und plötzlich glänzte Camille Balanche. Die junge Schweizerin fuhr Vorjahresweltmeisterin Myriam Nicole (FRA) um drei Sekunden und Monika Hrastnik (SLO) um 16,9 Sekunden davon und konnte am Podium gar nicht mehr zum Strahlen aufhören.
Daveboy holt Silber!
Es ist das erste Rennen heuer, bei dem David Trummer an den Start geht und nicht gewinnt. Trotzdem dürfte er ziemlich happy sein (so wie der Rest von Downhill-Österreich). In einer echten Schlacht zeigte er seine ganze Klasse und fuhr unglaublicherweise zu Rang zwei bei der WM! Fotografen sahen heute aus wie Kriegsreporter und noch nie haben wir die Weltcup-Profis derart gezeichnet gesehen. Von Brook MacDonalds (NZL) Handschuhen sah nur einer das Ziel und sogar ein Loic Bruni (FRA) sah heute aus, als hätte man ihn einmal quer über den Acker gezogen. Der Mann aus Gnas blieb hingegen auf beiden Rädern und wurde heute nur von Reece Wilson (GBR) geschlagen. Hinter Trummer reihte sich Remi Thirion (FRA) ein, der damit so etwas wie eine Gutmachung mit Leogang nach seinem Horrorsturz vor ein paar Jahren zelebrierte.
Richtig gut unterwegs wäre auch Andreas Kolb gewesen, hätte ihn nicht der letzte Wald aller Chancen beraubt. Am Ende blieb nur Rang 65. Genau einen Platz vor Stefan Mauser. Der vierte Österreicher – Kilian Schnöller – ging heute wegen vieler Trainingsbrezn nicht an den Start.
Das war’s von der WM. Danke für’s Dabeisein. Wir hoffen euch hat’s getaugt. Flotte Genesung an Christof Stulik und Vali Höll. Gratulationen an die Medaillengewinner Sophie Gutöhrle, Mona Mitterwallner und David Trummer!
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