[Aprilscherz] Mountainbike aus Papier

Christoph Berger-SchauerInside LINES

Papier Mountainbike

Ausverkaufte Bikeshops und Liefertermine irgendwann im Jahr 2023. Die aktuelle (Nicht-)Verfügbarkeit an Fahrrädern ist katastrophal. Um Abhilfe zu schaffen hat die LINES Crew lange getüftelt und jetzt die Lösung: ein Mountainbike aus Papier.


Die Entwicklungsarbeit begann im ersten Lockdown, als sich Lieferschwierigkeiten und geringe Verfügbarkeiten abzuzeichnen begannen. Ein Rahmen aus Papier klingt zuerst schräg, ist aber logischer als man denkt, erklärt Projektleiter Christoph Berger-Schauer: „Früher haben wir aus Pappmaché Berge gebaut. Warum nicht aus dem gleichen Material ein Rad bauen, mit dem man diese bezwingen kann?“

Gemeinsam mit der Forschungsabteilung der Druckerei Dorrong begann man verschiedenste Papiergrammaturen und Verarbeitungsprozesse zu testen. „Wir schätzen seit Generationen den nachwachsenden Rohstoff, wissen um seine Stärke und freuen uns deshalb, diese Stärke in Form eines Fahrradrahmens veranschaulichen zu können“, ist Firmenchef Bernd Dorrong höchstpersönlich begeistert. Das finale Rahmendesign kann sich sehen lassen: es ähnelt aktuellen, konventionellen Rahmenformen immens – ohne dem Nachteil einer ewigen Lieferzeit.

Papier Mountainbike Formen
Die Findung der richtigen Rahmenform: ein pionierhafter, und deshalb kein einfacher, Prozess.

Unabhängig von Container-Ungleichgewichten, Produktionsausfällen oder querstehenden Schiffen ist das Mountainbike aus Papier nämlich sofort verfügbar. Dank des innovativen Konzeptes sind kein Händler und kein Direktvertrieb nötig. Die Anleitung zum Papier-Bike liegt der nächsten LINES Ausgabe – Issue #20 – bei. Die Herstellung ist derart simpel, dass sie sogar mit zwei linken Händen zu schaffen ist. 746 Kleine Zeitung-Ausgaben, 411 Der Standard-Editionen oder 27 LINES und etwas Kleister vorausgesetzt, kann damit jeder in die Fußstapfen legendärer Rahmenbauer wie Joe Breeze oder Tom Ritchey steigen.

Derzeit gibt’s „nur“ den Rahmen aus dem innovativen Material. Den Rest der Komponenten bleibt „konventionell“. Die Initiatoren geben sich damit aber noch nicht zufrieden: „In der Entwicklung von Origami-Laufrädern und Dämpfer mit Ziehharmonika-Falz sind wir kurz vor Marktreife“, gibt der Projektleiter einen Ausblick in die Zukunft.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

Artikel teilen