Interessensvertretung für Bikeguides

Peter SchrottmayerLesestoff

IV-BG – die Interessensvertretung-Bikeguides – nimmt offiziell Fahrt auf und will den Beruf Bikeguide in ein neues Zeitalter führen. Was die IV-BG ist, der dahinter steht und was sich ändert, erfährst du hier.


Werbung


Wer oder was ist die IV-BG?

Die Interessensvertretung-Bikeguides wurde von Cycling Austria (aka Österreichischer Radsportverband) ins Leben gerufen. Das passierte auf Wunsch vieler Stakeholder im Bikeguiding-Business, die sich einen einheitlicheren Zugang in Punkto Ausbildung und ein klareres Berufsbild wünschten. Der Verband erschien als einzig neutrale Organisation, der eine objektive Haltung zugetraut wurde. Gemeinsam mit mir (Peter Schrottmayer) bilden Markus Emprechtinger und Günther Ficker jeweils die Fachkommission für die Ausbildung zum Mountainbike- bzw. Radtourenguide. Unterstütz werden sie von LIsa Mitterbauer und dem Initiator der IV-BG, Alfred Kaiblinger. Seit XX.XX.20XX besteht die IV-BG, in der sich neben den oben genannte äußerst erfahrene Personen aus dem österreichischen Bikeguiding-Bereich engagieren.


Wozu brauch man die IV-BG und wem bringt sie was?

Die IV-BG wurde gegründet, um dem Beruf „Bikeguide“ einen ordentlichen Stellenwert zu geben. Denn derzeit gibt es keine gesetzlichen Rahmenbedingungen, kein Berufsbild, welches die Befugnisse, Tätigkeiten und die dafür notwendigen Ausbildungen von Bikeguides definiert, reglementiert und abgrenzt. Daraus ergaben sich in der Vergangenheit grobe Qualitätsunterschiede in der Ausbildung von Guides. Manche Fahrtechnische-Koryphäen, andere ohne Trail-Praxis. Manche didaktisch hochversiert, andere mit viel Wissen, aber keinen Weg es zu vermitteln. Gleichzeitig gab es für Kunden bis dato keine möglichkeit Guides in Punkto Qualität einzuschätzen.

Die IV-BG setzt daher auf beiden Seiten an. Einerseits sorgt sie durch ein standardisiertes Ausbildungssystem für qualifizierte Guides und andererseits macht sie diese Qualitätsstandards den Gästen und Kunden durch ein einheitliches Label ersichtlich. Von zufriedenen und glücklichen Gästen profitieren in weiterer Folge alle, die in der touristischen Wertschöpfungskette dranhängen.

Die IV-BG baut gerade eine breite Basis an Kooperationen auf, die als Partnerbetriebe das Qualitätssiegel weiterverbreiten. Einige große Bikeschulen haben sich bereits committet in Zukunft nur noch Guides mit IV-BG Ausbildungszertifikat zu beschäftigen.

Schlussendlich profitieren alle Mountainbikerinnen und Mountainbiker in Österreich: Durch Professionalität und Vorbildwirkung jener, die sich beruflich im und für den Radsport engagieren, prägen das Image der Sportart.

Die IV-BG versteht sich darüber hinaus als Interessenvertretung. Sie identifiziert sich mit allen Interessen von Bikeguides hinsichtlich ihrer Berufsausübung und vertritt diese im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kontext. Sie bietet ein hochqualifiziertes und standardisiertes Aus- und Fortbildungssystem mit einer daran geknüpften Berufshaftpflichtversicherung. Zusätzlich bietet sie Serviceleistungen wie Vernetzung, Jobbörse, Rechtsberatung, etc. und ist Kooperationspartner für Bikeschulen, Hotels, Betriebe, Tourismusregionen und ähnliche Institutionen.


Ausbildung

Als Bikeguide trägt man Verantwortung auf vielen Ebenen. Gegenüber Kunden, der Region, Natur und Umwelt. Dazu mehr in einem weiteren Artikel. Diese Mehrdimensionalität ist aber selbst vielen Bikeguides nicht bewusst. Daher braucht es ein professionelles Aus- und Fortbildungssystem, das diese Werte vermittelt und den Bewusstseinswandel hin zur Professionalität und Berufsorientierung in Gang setzt.

Das neue Ausbildungssystem für Bikeguides ist der Kern des Projekts IV-BG. Es teilt sich in die Bereiche Mountainbike-, Radtouren- und Rennradguide auf. Die Mountainbike-Schiene gliedert sich in drei Levels und ist ausgerichtet auf Standards der European Organisation of Mountain Bike Instructor-Guides (EO-MTB ing). Diese wirkt als übergeordnete Instanz zur Etablierung eines hohen und länderübergreifend einheitlichen Qualitätsstandards für Mountainbikeguides und unterstütz ihre Mitgliedsländer als Dachorganisation. Das neue (nationale) Ausbildungssystem strebt eine europaweite Anerkennung an und beinhaltet zusätzlich eine staatlich anerkannte Ausbildungsstufe über die Österreichischen Bundessportakademien (BSPAs).

Die Ausbildung zum Level 1 BikeGUIDE wird von IV-BG zertifizierten Ausbildungsinstitutionen durchgeführt und kann bereits absolviert werden. Die Ausbildung zum Level 2 INSTRUKTOR Bikeguide startet 2024, die zum Level 3 European INSTRUKTOR-GUIDE 2025.

Bild Ausbildungsübersicht

Genauere Infos zur Ausbildung folgen in einem separaten Beitrag.


Das klingt lässig – da möchte ich dabei sein!

Das System funktioniert über die GUIDE-Lizenz. Damit wird man Teil der IV-BG Community und erhält Zugriff zu allen Benefits. Um diese zu lösen, absolviert man entweder eine Ausbildung nach dem neuen Ausbildungssystem oder hat bereits eine (vom ÖRV anerkannte) Guide-Ausbildung absolviert und nimmt den kürzeren Anrechnungsweg. Mehr zum Upgrade von bereits absolvierten Ausbildungen gibt’s im nächsten Beitrag.

Über den Author

Peter Schrottmayer

Getrieben von unendlicher Leidenschaft und hoffnungslosem Idealismus engagiert sich Schrotti in vielen Bereichen des österr. Radsports. Als ÖRV Ausbildungsreferent, Leiter der Wienerwald Trailschool, Ausbildner für ÖRV, Bikepro, Naturfreunde u.v.m.

Artikel teilen