2024 ist das Jahr, in dem Enduro und E-Enduro eine offizielle Weltmeisterschaft bekommen.
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2013 wurde die erste Enduro World Series ausgetragen. 2023 erhob die UCI die Serie in den Status eines Weltcups, von da an (E-)EDR genannt. 2024 ist nun das Jahr, in dem erstmals in dieser Disziplin Regenbogentrikots vergeben werden.
Wo passiert was?
In Val di Fassa, rund um Canazei, werden am 14. und 15. September vier der begehrten Weltmeistertrikots vergeben: Enduro Frauen, Enduro Männer, E-Enduro Frauen und E-Enduro Männer. Die Location dürfte den meisten Enduro-Fans ohnehin ein Begriff sein, finden dort fast jährlich EWS- beziehungsweise EDR-Rennen statt. Der Kurs besteht aus fünf Stages, die sich über 42km und knapp 2.900 Tiefenmeter erstrecken. Aus eigener Kraft sind davon aber nur 1.200 zu treten, der Rest wird per Lift erreicht.
Zusätzlich zu den doch an sich sehr tretlastigen Stages kommt nun aber auch noch das Wetter, das so einigen einen Strich durch die Rechnung machen wird. Der vorhergesagte Schnee ist tatsächlich gefallen und sorgt jetzt schon für eine zentimeterdicke Decke auf den Wegerl. Da sich die Wetterlage morgen noch verschlimmern soll und sogar von einem Schneesturm auszugehen ist, wurde das gesammte Event um einen Tag nach hinten verschoben. Sozusagen eine Snow Bike WM 2.0.
Der Zeitplan
Wie bereits erwähnt wurde das bestehende Zeitkonzept wegen des Wetters ein bisserl angepasst. Ursprünglich war nämlich geplant, das Rennen am Samstag auszutragen, mit dem Freitag zuvor als Trainingstag. Nun wird aber am Sonntag um das Regenbogentrikot gefahren, das Training wurde ebenfalls verschoben, und zwar auf Samstag. Anders als von normalen Enduro Weltcups gewohnt, findet das E-Endurorennen ebenso am Sonntag gemeinsam mit dem analogen statt.
Die Übertragung ist Enduro-üblich eher schwierig. Live Übertragung gibt’s keine, das Rennen verfolgen wird man den ganzen Tag über aber im Live Timing können, solange dies funktioniert. Denn dass dieses mal ausfällt, ist bei den (E-)EDRs keine Seltenheit.
Wer geht für Österreich an den Start
Bei den Damen schickt der ÖRV nur zwei Vertreterinnen, dafür aber hochkarätige. Hanna Steinthaler und Cornelia Holland, beide keine Enduro-Neulinge, werden im Schnee um’s begehrte Trikot mitfahren. Bei den Herren ist die Delegation ein wenig größer und die Liste liest sich wie ein Who is Who des österreichischen Enduro-Sports. Matthias Stonig, Gerd Skant, Peter Mihalkovits, Jonas Göweil und Valentin Frey werden in Canazei die Fahnen hoch halten. In den E-Bike-Kategorien sind wir leider leer aufgestellt. Anna Spielmann, die eigentlich als Fixstarterin galt, hat sich in Andorra eine Verletzung an der Hand zugezogen und zieht vielleicht deshalb – und wegen ihrer Serienführung – einen Start bei E-XCO Weltcup im belgischen Spa-Francorchamps vor.
Die Austragung einer Enduro WM ist ohnehin längst überfällig. Zwar gab es mit der EWS Trophy of Nations so etwas ähnliches wie eine Weltmeisterschaft. Solange aber nicht explizit das Wort Weltmeisterschaft vorkommt und der Sanktus der UCI gegeben ist, tut man sich als Disziplin mit der Anerkennung bei Sportverbänden schwer. Hoffentlich erleichtert die Enduro WM 2024 für die Athlet*innen einige Dinge und vielleicht sehen wir ja bald ein österreichisches Enduro Nationalteam.
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