Der österreichische Fahrradmarkt 2022

Christoph Berger-SchauerLesestoff

Fahrradmarkt Österreich 2022

Grafik: VSSÖ

2022 wurden in Österreich so viele Radln verkauft wie überhaupt noch nie und gleichzeitig ein neuer Umsatzrekord aufgestellt.


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Dem österreichischen Fahrradmarkt geht’s sehr, sehr gut, wie der VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportfachhändler Österreichs) im April vermeldet hat. 506.159 Fahrräder wurden von der Industrie an den heimischen Sport- und Fahrradfachhandel 2022 verkauft. So viele Radln wie noch nie und um 3,2% mehr als im Vorjahr. Unabhängig ob mit oder ohne Antrieb: Den größten Anteil haben Mountainbikes (ca. 42%) und Trekkingräder (ca. 30%). Der Cyclocross- & Gravelbike-Markt hat sich mit einem Plus von 115% mehr als verdoppelt. Prozentual stark gestiegen sind auch Falträder (+ 63%), E-Transportfahrräder (+ 89%) und E-Gravels (+ 54%).

Noch stärker als die Anzahl der verkauften Räder ist der Umsatz gestiegen. Letztes Jahr knackte der Fahrradmarkt erstmals eine Milliarde Umsatz. Heuer steht noch einmal ein dickes Plus von 35,6% und damit ein Gesamtumsatz mit Fahrrädern von 1,39 Mrd. Euro am Papier. Mit Zubehör und (Verschleiß-)Teilen wurden geschätzte 200 Millionen Euro Umsatz generiert.


Die Hälfte sind E-Bikes

„Schuld“ an diesem Rekordumsatz sind die E-Bikes. Sie machen satte 74% davon aus. Das bedeutet, dass 1,03 Milliarden Euro nur durch Fahrräder mit Antrieb generiert werden. 246.728 E-Bikes wurden 2022 verkauft. Das bedeutet, dass jedes zweite verkaufte Fahrrad (49% um genau zu sein) einen Motor besitzt.


Durschnittspreis steigt

Günstiger werden die Radln nicht. Dafür muss man keine Marktforschung betreiben. Das merkt jeder Biker. Die Zahlen des österreichischen Fahrradmarkts belegen’s schwarz auf weiß. Unglaubliche € 4.203 beträgt der Durchschnittspreis (!) bei E-Bikes. Das ist eine Steigerung von 39% im Vergleich zum Vorjahr. Fahrräder ohne Antrieb sind ebenfalls um satte 23,3% auf einen Durchschnittspreis von € 1.790 geklettert. Rund € 2.751 kostet ein Radl – egal welcher Kategorie – damit im Schnitt 2022. Im Vergleich dazu: 2015 wurde erstmals der Durchschnittspreis vom VSSÖ kommuniziert und betrug quer über alle Kategorien € 780.

Für die Industrie und den Handel sind das traumhafte Nachrichten. Es gibt aber auch frohe Botschaften für uns Konsumenten. Die Lager sind aktuell voll, die Verfügbarkeit gut. Einige Hersteller und Händler gewähren aktuell etwas, das es in den letzten drei Jahren nicht gegeben hat: Rabatte.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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