Wimpernschlag-Entscheidungen – Crankworx Innsbruck 2021 Tag 2

Christoph Berger-SchauerGeil wars

Crankworx Innsbruck 2021 Dual Slalom Tomas Slavik

Sekundenbruchteil-Entscheidungen beim Dual Slalom und Pumptrack. Das war Tag 2 beim Crankworx Innsbruck.


Vali Höll holt Bronze

Gleich am Vormittag – bei sengender Hitze – ging’s im Dual Slalom zur Sache. Österreichs einzige männliche Hoffnung in den Top 32, Hannes Slavik, musste sich Luca Cometti geschlagen geben. Deshalb war es an Vali Höll die rot-weiß-roten Fahnen hoch zu halten. Und das tat sie in unglaublich engen Zweikämpfen am kurzen Dual Slalom Kurs bei der Muttereralmbahn Talstation. Erst im Halbfinale rutschte sie aus dem Gate kurz vom Pedal und musste sich der späteren Siegerin Harriet Burbidge-Smith um heiße 0,052 Sekunden geschlagen geben. Im Halbfinale hielt sie dann aber Vaea Verbeeck in Schach. Bei den Herren gab’s einen arg engen Schlagabtausch zwischen Tomas Slavik und Ed Masters, der erst durch einen Torfehler vom Neuseeländer entschieden wurde.

Crankworx Innsbruck 2021 Dual Slalom Vali Höll
Vali Höll am Weg zu Rang 3.
Crankworx Innsbruck 2021 Dual Slalom Ed Masters Tomas Slavik
Beide schwer am Limit, aber irrsinnig schnell. Tomas Slavik (rechts) war am Ende der Glücklichere.

Noch knapper geht’s fast nimmer

Die Sonnenbrandgefahr war dann auch am Nachmittag am Pumptrack nicht geringer. Und die Dichte der Österreicher nicht wesentlich höher. Eric Seifried, Maxi Mayer und Hannes Slavik schafften es ins Finale der 32. Dort war aber Dank Matt Sterling, Luke Meier Smith und Antoine Vidal Endstation. Vali Höll verzichtete wegen der hohen Temperaturen und um ihr Sprunggelenk zu schonen auf den Start. Sophie Gutöhrle musste sich Paula Zibasa geschlagen geben.

Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Elke Rabeder
Elke Rabeder platzierte sich auf Rang 16.

Und dann war mal die Jugend an der Reihe. Zwar eine überschaubare Jugend, aber eine recht flotte. Tegan Cruz holte sich beim ersten CWXnext (U17) Pumptrack-Bewerb den Sieg von Gil Ian und Lokalmatador Florian Heinecke. Felix Todorovic wurde Vierter, Ruben Schlagin Sechster.

Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Florian Heinecke
Flo Heinecke (rechts) fuhr im ersten CWXnext zu Bronze.

Kurz nach 18.30 Uhr, bei etwas kühleren Temperaturen, nicht mehr ganz so rutschigem Track und wunderschönem Licht, wurde die Liveübertragung gestartet und die schnellsten Pumper packten ihre Skills aus. Gleich zu Beginn ereilte da leider die einzige verbliebene heimische Hoffnung – Paula Zibasa – ein Fast-Sturz, den sie abwenden konnte, der aber in einem kompletten Steher resultierte. Das Maximal-Rückstandspackerl von 2,1 Sekunden auf Kialani Hines war nicht mehr wett zu machen. In den restlichen Heats ging’s brutal knapp her. Mathilde Bernard bezwang Hines im Finale 0,227 Sekunden, Jordan Scott schenkte Danielle Beercroft im kleinen Finale gar nur 0,150 Sekunden.

Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Maxi Mayer
Platz 22 für Maxi Mayer.
Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Hannes Slavik
Österreich flottester Fahrer: Hannes Slavik auf Platz 18.
Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Sophie Gutöhrle Paula Zibasa
Hier kickt Paula Zibasa (rechts) Sophie Gutöhrle aus dem Bewerb.

Noch knapper war’s dann bei den Herren der Schöpfung. Niels Bensink rettete im Duell um Platz 3 hauchdünne 0,023 Sekunden auf Adrien Loron ins Ziel. Im 32er Heat hatte Tomas Lemoine noch Zeit für einen Barspin. Die hätte er im Finale sicher lieber gehabt als die 0,710 Sekunden Rückstand auf Chaney Guennet, der damit zum dritten Mal in Innsbruck das Pumptrack-Rennen gewann. Auch wenn’s ohne Zuschauer stimmungstechnisch zach war, sportlich schenkten sich die Athleten aber rein gar nichts.

Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Finale Herren Mathilde Bernard Kialani Hines
Mathilde Bernard weist Kialani Heines in die Schranken.
Crankworx Innsbruck 2021 Pumptrack Finale Herren Tomas Lemoine Cheney Guennet
Zwischen diesen zwei wurde nichts hergeschenkt: Chaney Guennet (rechts) besiegt Tomas Lemoine.

Morgen: Speed & Style

Freitag, also morgen, wird das erste Downhill-Training vonstatten gehen. Die meisten Augen richten sich allerdings auf den Speed & Style mit neuem Kurs und erstmals einer eigenen Damen-Kategorie. Paula Zibasa, Kathi Kuypers, Peter Kaiser, Daniel Ruso, Christoph Schimpl und Bernd Winkler werden am Start sein. Ab 10 Uhr wird’s ernst, da gibt’s die Qualis. Ab 11.30 Uhr dann die Round of 32 und von 17.30 bis 19.30 Uhr die Finalläufe live auf Red Bull TV.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

Artikel teilen