Canyon Strive 2019 – alles blickt auf die Weiterentwicklung des Geometrieverstellungstools, den Shapeshifter 2.0. Dabei übersieht man fast die größten Änderungen.
Wer bin ich?
Das letzte fehlende Glied in Canyons neuer Designsprache. 2016 läutete das Sender die Ära des kantigen, dynamischen Looks ein, Torque, Spectral und Neuron sind nachgezogen. Jetzt hat auch das Enduro-Flagschiff der Koblenzer die Auffrischung verpasst bekommt. Das 2019er Strive ist aber kein Facelift, sondern eine Neuentwicklung, dem das „alte“ (und gute) Strive als Basis dient. Nach Canyon-Definition ist es das Bindeglied zwischen MTB und Gravity. Oder: das obere Ende der Trail Bikes.
Im Stand
Auf den Shapeshifter 2.0 ist man stolz. Ein komplexes Teil, gemeinsam mit Fox entwickelt, das die Winkel um 1,5 Grad zwischen Bergauf- und Bergab-Modus adjustiert und noch dazu so leicht wie eine Teleskop-Sattelstütze zu bedienen ist. Ausschließlich 29er Laufräder, ausschließlich Carbon-Rahmen und ein sehr fesches Design sind aber auch keine zu vernachlässigenden Änderungen. Das ganze Rad ist cleaner geworden. Beim Shapeshifter selbst und am Cockpit, durch die eigens entwickelte Shapeshifter Remote-Einheit, die sich mit allen Sattelstützen-Hebeln kombinieren lässt.
In Bewegung
Es ist ein verdammt einfach zu fahrendes Bike. „Well, that was the goal“, sagt ein schmunzelnder Fabien Barel dazu. Obwohl für die EWS-Burschen und -Mädels gebaut, ist es kein giftiges Hochpräzisionswerkzeug, das nur in den Händen von Profis kontrolliert agiert (auch wenn’s in deren Händen um einiges adäquater bewegt ausschaut). Das Radl fühlt sich agil an, ausgewogen und die 29er Laufräder geben – nona – Sicherheit. Wer den Shapeshifter vom ersten Strive kennt, dem sei gesagt: das Rumgehüpfe beim Modi-Wechsel ist vorbei. Mehr als ein Click zum Rauffahren und ein Clack zum Runterfahren am Hebel ist nicht nötig. Die anpassbare Gasdruckfeder erledigt den Rest. Den Hebel bedient man als Shapeshifter-Novize am Trail-Anfang und -Ende. Als fortgeschrittener User tut man das auch in flachen Zwischenstücken und Gegenanstiegen, wie Fabien versichert. Der XC-Modus verkleinert die 150mm Federweg am Heck auf fühlbare 125 und macht das Bike noch eine Spur spritziger.
Preis & Leistung
Das Strive ist technisch eher S- als A-Klasse, also am oberen Ende der Trail Bikes-Fahnenstange angesiedelt. Da sind € 2.999,- für den Einstieg (solide ausgestattet) ganz passabel. Zum Vergleich: beim alten Strive waren € 3.499,- für die Carbon-Liga zu berappen. Nach oben hin Schluss ist bei den beiden CFR-Modellen. Hier ist der Rahmen durch ein anderes Carbon-Layup nochmals um 300 Gramm leichter. Die Ausstattung spielt dann sowieso alle Stückerl. Darf sie auch bei bis zu € 6.999,-.
Ausstattungsvarianten, Geometrien & Paintjobs
Wer will mich?
Jeder, der nicht nur im Bikepark hängt oder regelmäßig überlange Anstiege hinaufmartert. Für beides hat Canyon besser passende Bikes. Das Strive ist ein richtig guter Allrounder, der schnell ist und Spaß macht. Der Pop am Trail ist vergleichbar mit dem Spectral, das Gewicht hängt sich bergauf etwas mehr an, dafür sind die Einsteck-Qualitäten ergiebigst.
Canyon Strive MJ 2019
Preis | von € 2.999,- bis € 6.999,- |
Federweg | 160-170mm vorne / 150mm hinten |
Laufräder | 29 Zoll |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht | von 14 – 15,45 kg |
Garantie | 6 Jahre (Rahmen) |
Gleiche Liga: | Trek Slash, Specialized Enduro, Scott Ransom, Santa Cruz Hightower, Rocky Mountain Instinct, Orbea Rallon, Commencal Meta AM 29 – alles 29er Bikes mit sattem Federweg |
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