Fabio Wibmer wird Bike-Händler

Christoph Berger-SchauerSzene

Bikeflip Fabio Wibmer

Fotos: Enrico Andreis

Österreichs bekanntester Bike-Schlager steigt ins Fahrradhändler-Business ein. Fabio Wibmers neuestes Projekt nennt sich Bikeflip und hat nichts mit Slopestyle-Tricks zu tun.


Bikeflip beginnt wie so viele Geschäftsideen: zwei Freunde, ein Diskussionsthema und eine lange Nacht. Fabio Wibmer und Mitbewohner/Mountainbike-Kollege Andrea Maranelli sitzen zusammen und stellen fest, dass sie beide ständig gefragt werden, wie und wo sie gebrauchte Räder kaufen oder verkaufen. Und sie haben keine (g’scheite) Antwort darauf. Auf zack, wie die beiden sind, wittern sie eine Geschäftsidee, machen sich kurz darauf ans Werk, holen Nikolai Holder an Bord und schaffen eine Plattform, die das Handeln mit gebrauchten Radln in ein adäquates Zeitalter bringt. Leicht zu bedienen, modern, übersichtlich soll es sein. Also so, wie es das schon für andere Dinge wie Autos, etc. gibt.

Kurz gesagt ist Bikeflip also ein Online-Marktplatz für gebrauchte Fahrräder. Keine neue Idee, aber neu gedacht. Frisch aufbereitet, top in Sachen benutzerfreundlichkeit, übersichtlich strukturiert und einen TikTok-Kanal gibt’s auch (alles andere hätte uns verblüfft). Als Privatperson kann man Fahrräder kaufen oder verkaufen. Aktuell (23. November, 15.45 Uhr) gibt’s eine Auswahl an 284 Rädern, die vom 11.700,- Euro teuren Bianchi Specialissima bis zum etwas in die Jahre gekommenen Giant Chicago um 100,- Euro reicht. Trotz des Jüngling-Alters der Plattform ist die Palette an Rädern schon recht bunt – und wird minütlich größer. Downhiller finden sich dort genau so wie die feinsten Rennrad-Boliden. Und auch geographisch deckt Bikeflip Österreich bereits recht gut ab.

Bikeflip Fabio Wibmer
Modern, zeitgemäß, benutzerfreundlich – so schaut die Plattform aus.

Selbst wenn das Angebot größer wird lässt sich die Suche dank Filtern wie Disziplin, Hersteller, Modell, Ort, Preis, Zustand, Größe, Modelljahr, Laufradgröße, Farbe, Geschlecht, Verkäufer und Lieferung recht effizient gestalten. Zu den wichtigen Fragen („Wie versendet man ein Fahrrad?“) gibt’s kurzweilige Tutorial-Videos und für die extra Schicht Käuferschutz können Verkäufer mit ihrer Telefonnummer verifiziert werden. Das wird dann, wie bei Generation Social Media üblich, über ein blaues Hakensymbol signalisiert.

Für Privatpersonen ist Bikeflip – egal ob als Käufer oder Verkäufer – gratis. Erst wenn man mehr als drei Fahrräder gleichzeitig unters Volk bringen möchte (wer will das in Zeiten wie diesen schon?) wird ein Partner Abo fällig. Dieses gibt’s auch für Fahrradhändler, denn die haben die Möglichkeit ihr Sortiment auf Bikeflip zu präsentieren. Bezahlt wird monatlich in drei verschiedenen Paketen: Basic (€ 29 – 5 Anzeigen), Pro (€ 49 – 20 Anzeigen) oder Premium (€ 99 – 100 Anzeigen).

Bikeflip Fabio Wibmer
Das Gründer-Trio von Bikeflip.
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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