Uphill neu gedacht

Christoph Berger-SchauerSzene

Bosch Uphill Flow Trail Trailcenter Wien

Fotos: Markus Frühmann

Im Trailcenter Wien steht der erste Uphill Trail mit eigenen Herausforderungen für E-Biker: der Uphill Flow Trail ePowered by Bosch.


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Mit dem E-Bike ist man vor allem eins: schnell oben. Das passiert manchmal mit ungewünschten Nebeneffekten. Wie zum Beispiel schnurgeraden Shortcuts den Berg hinauf. Fun is not a straight line – hat schon vor Jahrzehnten ein italienischer Reifenhersteller propagiert. Bosch und das Trailcenter Wien haben sich jetzt etwas einfallen lassen um E-Bker vom geraden Pfad abzubringen.

Uphill Flow Trail ePowered by Bosch heißt die Strecke. Wer die Hohe Wand Wiese kennt, der wird den Uphill Trail wie gewohnt (nur im Detail verfeinert) wiedererkennen. Links und rechts davon erblickt das Auge allerdings Schilder und gleich dahinter Features.

Felsen, Drops, Stufen & Co sind dem Uphillflow-Papst Stefan Schlie höchstpersönlich eingefallen. Er hat bereits einen Uphill Flow Trail am Geisskopf in Deutschland entworfen und jetzt im Trailcenter Wien die erste Strecke dieser Art in Österreich gestaltet.


Mission (Im-)possible?

Sieben Challenge-Bereiche warten auf den knapp 180 Höhenmetern. Die Features, die E-Biker von der gerade Linie locken sollen, sind zum Teil nicht ohne. Wer „Stairway to the Top“ (ein immer knackiger werdendes Stiegenset) oder „Turn & Switchback“ (Spitzkehren bergauf), der sitzt gut am Radl und hat die Watt unter Kontrolle.

Nur mit Schub geht hier nichts. Den Turbo-Modus lässt man aus traktionstechnischen Gründen meist außen vor und geht das ganze kontrollierter an. Zwei, drei (vier, fünf, sechs, …) Versuchen kann man einkalkulieren. Dass die Challenges kein Spaziergang sind, ist gewollt, erklärt Stefan Schlie, seines Zeichens Ex-Vize-Trial-Weltmeister. Etwas haben, das man „unlocken“ muss, das ist das Ziel.

Unter den Features sind aber auch ein paar, die machen einfach nur Spaß. Das beginnt kurz nach dem Start des Flowtrails mit dem Boner Rock und einem Step Down und gipfelt im „Reversed Flowtrail“, bei dem man in massive Anlieger bis zur 25-km/h-Marke reinpedaliert und sogar einen kleinen Gap bergauf springen kann.

Die knackigen Herausforderungen, für die man mehrere Versuche braucht, lotden das aus, was Normalsterbliche auf einem E-Bike zu meistern im Stande sind, bevor sie Trial-Lehrstunden nehmen müssen. Das erfordert natürlich, dass man sich damit beschäftigt und einige Versuche investiert. Die „Rock Line“ wird man vermutlich deshalb nicht bei jeder Fahrt mitnehmen. Bei den flowigen Features schaut das anders aus. Der „Reversed Flowtrail“ funktioniert wie ein Flowtrail bergab, fährt sich geschmeidig und entlockt einem schon bei der ersten Fahrt einen Juchizer. Passagen, für die Bikes mit Elektromotor gemacht sind. Wer alle Challenges mit einem Radl ohne Motor meistert, der meldet sich bitte bei uns, dem spendieren wir ein Kaltgetränk.

Bosch Uphill Flow Trail Trailcenter Wien
Anlieger bergauf. Diese Elemente versüßen die Bergauffahrt.
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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