Foto: Glenn Peeters
2024 war ein gutes Jahr für Theo Hauser. Neben seinem ersten XCE-Weltcup-Sieg wurde er noch Europameister in dieser Disziplin. Wir haben mit Theo Hauser ein bisserl getrascht: Über seine Erfolge, Ziele und warum er bei Radlteilen eher auf Altbewährtes anstatt auf die neuesten Trends setzt.
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Hallo Theo! Gratuliere noch einmal zu deiner grandiosen Rennsaison. Hast du das alles denn überhaupt schon realisiert?
Naja, mittlerweile schon. Aber das hat recht lange gedauert. Im Juni habe ich beim Weltcup in Leuven meinen ersten Sieg überhaupt in der Elite Kategorie einfahren können. Das war für mich schon ein ganz besonderer Moment. Die Jahre davor war ich so oft nur knapp davon entfernt, Erster zu werden. Ich hatte einen Haufen Podiumsplätze, für den Stockerlplatz in der Mitte hat’s aber nie ganz erreicht. Das war dann ein richtig wichtiges Ergebnis für mich selbst. Dann denkt man, wenn man es einmal schafft zu gewinnen, geht das sicher auch noch mal.
Die Einstellung hat ja anscheinend funktioniert. Im Oktober hast du dir dann auch noch das Trikot des europäischen Meisters geholt.
Ja genau. Mein eigentliches Ziel heuer war ja die WM in Deutschland. Leider bin ich die Woche vor dem Event krank geworden und habe mich auch nicht mehr rechtzeitig erholen können. So bin ich mit Antibiotika intus an den Start gegangen. Dass man damit nicht seine beste Leistung bringen kann, ist klar und somit bin ich auch nur Sechster geworden. Nicht schlecht, aber meine Erwartungen waren halt wo anders. Danach war auch klar, dass wenn es schon nicht das Weltmeisterschaftstrikot ist, dann hol‘ ich mir zumindest das europäische. Und das hat dann im Oktober in Gibraltar auch geklappt. Darauf bin ich auch richtig stolz.
Hast du für die letzte Saison denn etwas verändert worauf du deine Erfolge heuer zurückführen könntest?
Veränderungen gab es einige. Die gravierendste war aber bestimmt, dass ich mir einen anderen Zugang zum Rennen fahren angeeignet habe. Das Mindset war dann, dass ich es nur mehr für mich mache und mir selbst was beweisen will. Das hat mir psychisch richtig gut getan und man fährt dann gleich viel lieber und besser Rad. Zum Beispiel habe ich bei der EM am Tag vor dem Rennen eine Sightseeing-Tour in Gibraltar gemacht und es mit dem Rest-Day nicht so ernst genommen. Das sind jetzt kleine Dinge, aber auf sowas kommt es dann in Summe halt an.
Ein anderer Punkt war, dass ich wieder auf einen 1×11 mechanischen Antrieb und die dickste E-Bike Kette die ich gefunden habe, gewechselt habe. Letztes Jahr ist mir relativ häufig die Kette gerissen, mit dem neuen Setup noch nie.
XCE fliegt bei vielen ja ein bisserl unter dem Radar. Das schmälert deine Leistungen nicht, von der Aufmerksamkeit die XCO oder auch Shorttrack bekommt, ist die Disziplin aber noch meilenweit entfernt. Denkst du, das kann sich in naher Zukunft ändern?
Dass ein Eliminator Sieg viel weniger wert ist, als ein „normaler“ Cross Country-Sieg ist ziemlich schade. XCE ist halt einfach ein relativ junger Sport im Vergleich. Die Richtung, in die er sich aber entwickelt, finde ich gut. Die Berichterstattung wird immer mehr und auch bei den Live-Übertragungen gehen Rennen für Rennen die Zuschauerzahlen nach oben. Bei den Events vor Ort ist der Andrang vom Publikum sowieso riesig. Das Interesse ist also da, viele wissen aber einfach noch nicht, dass es Eliminator überhaupt gibt. Das könnte man aber ganz einfach lösen, wenn man die Rennen mit den anderen Cross Country-Disziplinen gemeinsam austrägt. Damit könnte man die Sichtbarkeit des Sports ziemlich stark steigern.
Die Saison 2025 ist jetzt nicht mehr weit weg. Wie sind denn deine Pläne und Ziele für’s nächste Jahr?
Zunächst habe ich einen Vertrag bei Edelsten unterschrieben. Das ist eine deutsche Radlmarke, die auch ein eigenes Team hat. In dem werde ich nächstes Jahr einmal fix fahren und die supporten mich auch enorm. Die letzten Saisonen bin ich auch hin und wieder ein paar Straßenrennen mitgefahren und hab‘ dafür auch trainiert. Das werde ich 2025 von der Priorität her hinten anstellen. Das Training wird sich quasi ausschließlich auf Eliminator konzentrieren. Und das Ziel für mich ist ganz klar: Ich möchte Weltmeister werden und zusätzlich meinen europäischen Meistertitel verteidigen.
Danke für’s Gespräch und alles Gute für 2025!
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