Grafik (c) rawpixel.com / Freepik
Es gibt Teile, die nutzt man fast täglich – ohne Probleme und gern. Gegenstände, so vertrauenswürdig, dass man sie dem Mars-Rover mit auf seine 228 Millionen Kilometer lange Reise geben würde.
Oft macht man sich aber über diese Teile kaum Gedanken, eben weil sie halt einfach funktionieren. Deshalb wollen wir in der Serie picobello das Rampenlicht auf jene Dinge lenken, denen wir nicht durch ständige Macken unsere Aufmerksamkeit schenken. Dinge, die einfach gut sind.
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EVOC, Salonfähigmacher von Protektor-Rucksäcken und später Hip Bags, Flugreisen-Erleichterer und Staumöglichkeiten-auf-dem-Rad-Schaffer hat seit letztem Jahr einen neuen Oberkörperprotektor im Programm: den Torso Protector.
So schaut er aus
Während sich EVOC Protektoren hauptsächlich dadurch auszeichneten, dass der Schutz auf den ersten Blick nicht sichtbar war (integriert im Rucksack oder Protektoren, die man unterm Jersey oder der Hose anzog), geht der Torso Protector den Trend der over-the-Jersey Protektoren mit. Wer sich noch immer dagegen wehrt, dem sei gleich gesagt: Von Motocross-Style (den man diesen Protektoren oft ansieht) ist EVOCs Ansatz meilenweit entfernt.
Der Oberkörperschutz besteht, vereinfacht gesagt, aus zwei flexiblen Kunststoff-Teilen. Einmal Rücken-, einmal Brustprotektor. Die sind mit insgesamt sechs Gewebe-Straps (zwei an den Schultern, vier um die Seite) miteinander verbunden. Die Straps können sowohl in ihrer Länge als auch in der Position, wo sie am Rückenprotektor ansetzen, eingestellt werden. Die seitlichen Straps werden am Brustpanzer mittels Magnetverschluss fixiert. Optional kann man sich noch ein Hüfttascherl (den Torso Protector Pin Pack WP) direkt an den Rückenschutz schrauben, für ein bisserl Stauraum.
Foto: Kateland/Marin
Das kann er
Erstmal: Wer hätte gedacht, dass Oberkörperprotektoren, die man über dem Shirt trägt/tragen kann, so ein praktisches Teil sind. Werden wir nicht mehr hergeben. Wer sich im August in der Bikepark-Gondel noch immer einen Todl mit seiner Protektorweste runterschwitzt (so wie wir bis vor kurzem), der muss einen over-the-Jersey-Protektor unbedingt probieren. Es ist eine Offenbarung. EVOC hat’s geschafft den Trend ohne martialisches Design, stilsicher und recht smart umzusetzen.
Nimmt man den Torso Protector das erste Mal in die Hand, dann wirkt vor allem die Innenseite ehrlicherweise nicht unbedingt so als würde man sich reinkuscheln wollen. Die kleinteilige Struktur schaut nach Perforierungspotential aus – wobei wir da gleich Entwarnung geben können. Die Praxis hat gezeigt, dass man im Fall eines Aufpralls weder nennenswerte Abdrücke und schon gar keine Perforation erleidet. Für die Flexibilität ist die kleinteilige Struktur sehr förderlich. Der Protektor passt sich angenehm an. Vorgeformt ist er auch schon, was gut ist, denn das Material ist weich, aber nicht zu weich. Dadurch erreicht er Level 2-Zertifizierung am Rücken und Level 1 an der Brust.
Mit dem EVOC Torso Protector fühlt man sich sehr gut geschützt, ohne jedoch wie ein Ritter daher zu kommen. Die Bewegungsfreiheit ist subjektiv zu 0% eingeschränkt, die Confidence durch das Sicherheitsgefühl aber zu 100% da. Unsere Hoppalas, bei denen wir den EVOC Protektor trugen, gingen ohne Verletzungen im Schutzbereich des Torso Pretectors von statten. Um ehrlich zu sein: Das kann natürlich viel heißen oder auch gar nichts. Stürze sind schwer objektivierbar. Einschläge auf die Brustplatte waren allerdings definitiv dabei.
Die täglich erlebten Vorzüge haben aber gar nichts mit der Schutzfunktion zu tun, sondern mit seiner Belüftung. Die vielen kleinen Öffnungen lassen schon im Stand vermuten, dass der Protektor recht gut von Fahrtwind durchweht wird. Den nimmt man aber eher passiv war. Aktiv, weil man selbst Hand anlegt, ist hingegen die Herrlichkeit der Belüftung, wenn man in der prallen Sonne der Liftschlange steht. Dann öffnet man mit einer kleinen Bewegung die Magnetschnallen an der Vorderseite und schon gibt der Torso Protektor einen erfrischenden Abstand zwischen ihm und Körper frei. Die wahrscheinlich schönste Seite des over-the-Jersey Protektorentrends, von EVOC obendrein elegant und praktisch ausgeführt.
So werden Oberkörperprotektoren auch für den Einsatz außerhalb von Bikeparks interessant und sinnvoll. Wir freuen uns über Bikepark-Runden mit ihm und streifen ihn sogar auf Singletrail-Missionen über, wenn wir wissen, dass der Weg ein bisserl anspruchsvoller werden könnt.
EVOC bietet den Torso Protector in den Größen S/M und L/XL an. Die beiden unterscheiden sich nur in der Größe (vor allem Länge) des Rückenprotektors. Ab 1,75 m Körpergröße wird L/XL empfohlen. In dieser Größe kam er hauptsächlich auf einem Körper zum Einsatz, der gerade einmal 1,74 m misst – und trotzdem passt er super (siehe Fotos). Bei noch geringerer Körpergröße sollte man aber zu S/M greifen, da sonst der Platz am Rücken ausgeht.
LINES picobello-Empfehlung
Produkt: EVOC Torso Protector
Preis: € 190,-
www.evocsports.com
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