Foto: Markus Wessig
Kurt Exenberger ist gestorben. Die österreichische Mountainbike Community verliert damit einen ihrer besten Charaktere.
Kurt Exenberger ist mit seiner Krankheit offen umgegangen. Als einer der fittesten und gesündesten Menschen, die wir kannten, bekam er Ende 2023 aus heiterem Himmel Darmkrebs in Stadium 4 diagnostiziert. Eine Nachricht, die wohl viele resignieren lassen würde, aber nicht Kurt. Er kämpfte, unterzog sich Chemotherapien und Operationen – und verlor dabei seine Freude am Leben und Mountainbiken nicht. Zwischen Chemo-Dosen und Krankenhausaufenthalten führte Kurt die RadUnion St. Johann als Obmann, unterstützte den Nachwuchs bei Rennen und gewann die Masters 1-Kategorie der auner Austrian Gravity Series in Lienz und Königsberg. Bis zum Schluss ging er mit seiner optimistischen Art gegen die Krankheit vor. Letzte Nacht, rund ein Jahr nach der Diagnose, ging Kurt leider von uns.
Motor der heimischen MTB-Szene
Wer in Österreichs Mountainbike-Szene eintauchte, der kam früher oder später mit Kurt Exenberger zusammen. Das lag nicht daran, dass Kurt Aufmerksamkeit suchte oder gern im Rampenlicht stand – genau das Gegenteil war der Fall. Vielmehr war er ein unaufhörlicher Optimist mit einem riesengroßen Herz für den Mountainbike-Sport. Man traf auf ihn, weil er einfach extrem viel in die Hand nahm und bewegte.
Seine Bike-Schule, die Bikeacademy, war 1999 eine der ersten ihrer Art in ganz Österreich. Die betrieb Kurt zusammen mit seinem Fitnessstudio Kraftraum. Auf seine Fahrtechnik-Expertise (Diplom Trainer Radsport, Ausbildner beim ÖRV) schwörten Asse wie Lisi Osl (Gesamtweltcup-Siegerin XCO 2009), Junioren-Enduro-Europameister Daniel Schemmel, Enduro-ÖM-Sieger Kevin Maderegger und etliche andere. Als Veranstalter organisierte er Events, die immer in Erinnerung bleiben werden: die erste und bisher einzige Enduro EM 2015, das Future Bike Festival (ein XC und Downhill-Festival für den Nachwuchs), aber auch die letzten beiden Enduro ÖMs.
Kurt Exenberger wird uns immer als Vorbild in Erinnerung bleiben – menschlich und auf dem Fahrrad. Seine Stimme strahlte stets Ruhe und Besonnenheit aus, sein Art war durch und durch von Optimismus geprägt, er raunzte nie und seine Handlungen zielten immer darauf ab, einen Mehrwert zu schaffen anstatt sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Kurz gesagt: Kurt Exenberger war ein sensationeller Mensch. Vielen Dank, dass wir dich kennenlernen, mit dir zusammenarbeiten und Biken gehen durften. Unser aufrichtiges Beileid gilt Kurts Familie und seinen engsten Wegbegleitern.
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