Im Rahmen der Mountainbike-Strategie wurde angekündigt, dass Österreich eine Mountainbikekoordination bekommt. Jetzt ist die Ausschreibung heraussen.
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Als im April 2024 von (fast) höchster politischer Stelle ausgerufen wurde, dass man sich um eine nationale MTB-Strategie kümmert, ging mit dieser Ankündigung auch einher, dass eine nationale Mountainbikekoordinationsstelle geschaffen wird. Da vier Ministerien den Vorstoß mittragen – was gründsätzlich sehr positiv ist – dauerte es aber ein Zeiterl, bis eine konkrete Stellenausschreibung rausgehen konnte. Die wurde am 7. Februar nun über das Vergabeportal der Bundesbeschaffung GmbH unter dem Titel „Österreichweite Mountainbikekoordination von Bund und Ländern“ veröffentlicht. Jetzt weiß man definitiv, wer und was dafür gesucht wird.
Gegenstand dieser Rahmenvereinbarung ist die Errichtung und der Betrieb einer österreichweiten Mountainbikekoordinationsstelle.
Kurzbeschreibung aus dem Vergabeportal
Was ist zu tun?
Konkret handelt es sich um einen Rahmenauftrag, der vergeben wird. Dieser ist auf 95 Monate (also knapp acht Jahre) angelegt und umfasst maximal 2,8 Millionen Euro netto, ergo 350.000 Euro pro Jahr. Also kein Pappenstil.
Der Auftrag besteht aus drei Arbeitspaketen:
- Arbeitspaket 1: Einrichtung und Betrieb einer österreichweiten Mountainbikekoordinationsstelle
Das beinhaltet zum einen das Projektmanagement inkl. Planung und Reporting, die Vertretung der Koordinationsstelle nach außen (inkl. adäquatem Auftritt), den Aufbau einer Wissenssammlung, das Knüpfen von nationaler und internationaler Kontakte. - Arbeitspaket 2: Entwicklung einer nationalen Mountainbike-Strategie
inklusive Prozessdesign - Arbeitspaket 3: Umsetzung der Mountainbike-Strategie
sowie der laufenden Weiterentwicklung der Wissensammlung, des -transfers und der Vernetzung.
Alle Arbeitsschritte erfolgen in sehr engem Austausch mit einer Steuerungsgruppe, die sich aus je einem Mitglied der auftraggebenden Ministerien zusammensetzt. Das sind die Ministerien, deren Zuständigkeit Forstwirtschaft, Sport, Tourismus und Mobilität beinhalten – wie auch immer sie in einer neuen Regierung aufgeteilt sein mögen. Wie eng die Abstimmung sein muss, wird schon in der Ausschreibung deutlich: Darin ist zu Beginn von einem Jour Fixe jeden Monat die Rede.
Wer kann sich bewerben?
Darüber gibt Punkt 5 in den Allgemeinen Ausschreibungsbedingungen (übrigens eines von 12 Dokumenten dieser Stellenausschreibung) Auskunft: Eignungskriterien.
Der Bewerber muss
- befugt sein (das heißt eine Gewerbeberechtigung o.ä. vorlegen),
- über mindestens eine Projektleitung und eine Projektleitungsstellvertretung verfügen,
die beide sehr gute Deutschkenntnisse, zumindest Matura und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung im Projektmanagement vorweisen können - zusätzlich muss eine der beiden mindestens drei Jahre Berufserfahrung in der Koordination unterschiedlicher Stakeholder aus mind. zwei der folgende Bereiche besitzen: Land- & Forstwirtschaft, Regionalentwicklung, Klima/Umwelt, Mobilität, Tourismus, Sport, Innovationsförderung oder Wissensmanagement,
- außerdem muss eine der beiden Positionen mindestens drei Jahre Erfahrung in der Auseinandersetzung mit den österreichischen Rahmenbedigungen des Mountainbikens haben,
- es gilt einen Referenzauftrag vorzulegen, der
- Vernetzungs-/Beratungstätigkeiten und/oder den Aufbau/Management einer Organisation umfasst,
- in dem der Bewerber zumindest 6 Monate Projektleitung vorweisen kann
- das Projekt die Koordination unterschiedlicher Stakeholder aus den oben genannten Bereichen umfasst
- muss mind. einen Nettoumsatz von € 50.000,- über die letzten drei Jahre vorweisen,
- er beruflich zuverlässig ist (kein Straf-/Insolvenzverfahren, etc.).
Das ist eine ganz schöne Litanei an Anforderungen. Man kann sich denken, dass diese schwer von einer einzigen Person erfüllt werden können, deshalb ist es auch möglich sich als Arbeitsgemeinschaft zu bewerben. Darin können sowohl Firmen, andere Organisationen, als auch Einzelpersonen sein. Macht’s möglicher, aber es bleibt wohl dennoch spannend ob passende Bewerber*innen gefunden werden können.
Wie schaut der Zeitplan aus?
Noch spannender macht’s der Zeitdruck, denn auch wenn’s „erst“ im August losgehen soll, ist die erste Deadline knapp gesteckt. Wer sich um die Mountainbikekoordination Österreich bewerben will, der muss die Teilnahmefrist bis 12. März 2025 um 11 Uhr einhalten. Angebote sind dann in KW 21 abzugeben. Verhandlungen sind bis KW 24 geplant. Letztangebote bis KW 28. Im August 2025 soll es schließlich zum Vertragsabschluss kommen und der Auftragnehmer ab 11.8.2025 zu arbeiten beginnen.
Wie es mit der Mountainbikekoordination Österreich weiter geht, darüber halten wir dich selbstverständlich hier am Laufenden.
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