Gold, Silber, Bronze

Christoph Berger-SchauerRennen

Mona Mitterwallner XCO U23 WM Val di Sole 2021

Heute sind die Mountainbike Weltmeisterschaften 2021 in Val di Sole zu Ende gegangen. Das österreichische Team fährt mit einem kompletten Medaillensatz im Gepäck nach Hause.


Drei Mediallen waren’s bei der WM letztes Jahr in Leogang auch: einmal Gold, zweimal Silber. Diesmal ist es das ganze Farbspektrum: Gold, Silber und Bronze. Das ergibt Platz vier im Medaillenspiegel für Österreich. Ex aequo mit den USA. Eine starke Vorstellung des österreichischen Teams (auch außerhalb der Medaillenränge) und das Potenzial war dabei noch gar nicht ausgeschöpft.

Medaillenspiegel XCO U23 WM Val di Sole 2021

Die größte Überraschung lieferte Hannes Slavik mit der ersten rot-weiß-roten Medaille bei der Mountainbike WM 2021 in Val di Sole. Österreichs BMX- und Fourcross-Aushängeschild kämpfte sich nach einem fünften Quali-Platz im Flutlichtrennen bis ins Finale und belegte dort hinter Tomas Slavik und Adrien Loron Rang 3.

Für zwei Medaillen in einem Rennen sorgten Mona Mitterwallner und Laura Stigger. Die zwei jungen Cross Country-Raketen ließen der Konkurrenz im U23 Rennen der Damen überhaupt keine Chance. Sie setzten sich in Runde eins vom Rest des Feldes ab, Mona Mitterwallner fuhr ab Runde zwei als Solospitze bis ins Ziel. Einfach unglaublich. Mona Mitterwallner hatte schon die ganze Saison in der U23 dominiert. Da bei der WM alle Athlet*innen in ihren entsprechenden Altersklassen starten müssen und deshalb Kapazunder wie Laura Stigger oder Weltcup-Dominatorin Loana Lecomte in der U23 anzutreten hatten, war die Spannung groß. Lecomte musste alle WM-Einsätze jedoch wegen einer Erkrankungen absagen. Stigger fuhr hinter ihrer Kollegin aus Tirol zu Silber.

Mona Mitterwallner Laura Stigger XCO U23 WM Val di Sole 2021
Ließen ihren Konkurrentinnen nicht den Hauch einer Chance: Mona Mitterwallner und Laura Stigger im XCO-U23-Rennen.
Foto: Daniele Molineris

Hand auf’s Herz: im Downhill hätten wir uns nach zwei Silbernen letztes Jahr eine Medaille erhofft, ja fast erwartet. Downhill ist aber – besonders auf der Black Snake in Val di Sole – kein Wunschkonzert. Vize-Weltmeister von 2020 – David Trummer – schlug sich mit Platz 8 hervorragend, ebenso wie Andreas Kolb auf Platz 11. Sensationelle Leistung der beiden Steirer. Man merkt, dass sie sich an der Downhill-Spitze wohl fühlen. Die Top 20 wären aktuell ohne die zwei nicht komplett.

Andreas Kolb Downhill WM Val di Sole 2021
Andreas Kolb fliegt zu Platz 11.
Foto: Marco Gober

Unsere allergrößte Medaillenhoffnung war Vali Höll. Die Saalbacherin gewann die Qualifikation und lag zur Rennhälfte bereits über acht Sekunden vorne. Kurze Unsicherheit an einer Schlüsselstelle, kurz ausgeklippt, Vorderrad weggerutscht – zack – Medaillenchance weg. So schnell kann’s gehen. Dennoch Platz 12 für Vali. Ihr Tag wird noch kommen. Marlena Neissl schaffte es bei ihrem zweiten WM-Antreten zu Rang 21. Sophie Gutöhrle, Vize-Junioren-Weltmeisterin von 2020, passierte nach Platz 3 in der Quali gleiches wie Vali Höll: sie begrub mit einem Sturz die Aussicht aufs Podium und kam auf Rang 11 im Rennen der Juniorinnen.

Das Rennen der Downhill-Junioren war richtig wild. Jackson Goldstone hatte sich offenbar bei der auner Austrian Gravity Series am Königsberg den richtigen Speed geholt und siegte. Österreichs schnellster Junior – Noah Hofmann – war in der Quali als Fünter sensationell schnell unterwegs, doch auch er nahm eine Bodenprobe im Rennlauf und beendete ihn als 43. Rieger Lorenz platzierte sich einen Rang davor (42) als bester Österreicher. Maxi Oberhofer war bereits in der Qualifikation gestürzt. Gute Besserung an dieser Stelle!

Wengier rosig verlief die WM in den restlichen Disziplinen. Im E-MTB-Rennen der Herren, Fourcross der Damen und dem XC Short Track der Damen gab es keine rot-weiß-roten Vertreter. In den XCO-Rennen der Damen und Herren kam Team Österreich nicht über einen 32. Platz von Karl Markt hinaus. Gregor Raggl wurde 40., Max Foidl 81 und Lisi Osl 41. Mario Bair zeigte als 23. bei den U23 Herren auf. Daniel Churfürst wurde dort 56., Lukas Hatz 69. In der ersten WM-Entscheidung schaffte es Österreich in der XC Staffel auf Platz 8. Max Foidl gelang am Tag darauf beiom XC Short Track zwar den Finaleinzug, wurde dort aber zweimal überrundet (Rang 36). Als einzige E-MTB-Vertreterin fuhr Jacqueline Mariacher zu Rang 17. Im XC-Rennen der Juniorinnen gelang Solo-ÖRV-Athletin Katharina Sadnik Platz 32. Einige österreichische Fahrerinnen machten über Social Media ihrem Ärger Luft, dass der Verband sein Startplatzkontingent nicht ausschöpfte.

Es war die bisher größte Mountainbike WM aller Zeiten in Val di Sole mit 17 Mediallenentscheidungen in fünf Tagen. Egal welche Disziplin, die Strecken in Italien waren ein absolut würdiger Schauplatz und die Wettkämpfe extrem spannend. Vielen Dank für dieses Spektakel!

Mona Mitterwallner Laura Stigger XCO U23 Podium WM Val di Sole 2021
Foto: Daniele Molineris
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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