Wen wählt man als Steirische*r Mountainbiker*in?

Christoph Berger-SchauerLesestoff

Landtagswahl Steiermark 2024 Mountainbike

Am 24. November 2024 findet die Landtagswahl in der Steiermark statt. Wir haben alle wahlwerbenden Parteien um Stellungnahme ihrer Position zum Thema Mountainbike gebeten. Wahlempfehlung ist das keiner (es gibt mit Sicherheit wichtigere Themen), aber für Mountainbiker*innen kann’s nicht schaden die Einstellung der Parteien zum Thema zu kennen.

Von KPÖ, MFG und DNA haben wir keine Antworten erhalten. Die Anworten der restlichen Parteien wurden in zeitlicher Reihenfolge der Beantwortung nachfolgend aufgelistet.


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1) Wie nehmen Sie die aktuelle Situation des Mountainbike-Sports in der Steiermark wahr?  

Steirische Volkspartei / ÖVP (auf-/zuklappen)

Wir haben vor drei Jahren einen Mountainbike-Koordinator installiert, um die Entwicklung des Mountainbike-Sports und die damit verbundenen Herausforderungen gezielt anzugehen. Dies zeigt bereits erste Erfolge: Wir haben nun ein deutlich besseres Bild der bestehenden Problemfelder, aber vor allem auch der Chancen, die dieser Sport mit sich bringt.

Der Mountainbike-Sport ist sehr vielfältig, und eine pauschale Einschätzung wird der Komplexität nicht gerecht. Eines ist jedoch klar: Legale Angebote schaffen Zufriedenheit bei Mountainbikern, Grundstückseigentümern sowie Wanderern, Jägerschaft und weiteren Interessensgruppen. Ob es sich dabei um freigegebene Forststraßen, Shared Trails oder neu angelegte Singletrails handelt, hängt vom jeweiligen Bedarf ab. In Lannach, Judenburg, Bruck an der Mur, Kapfenberg, Leoben, Eibiswald, Präbichl, Murau, Knittelfeld, Kobenz, Aich-Assach und Aigen im Ennstal wurden bedarfsorientierte Trail-Angebote unterschiedlicher Größe geschaffen. Diese haben vor Ort zu einer merklichen Verbesserung sowohl für den Sport als auch für das Miteinander im Forstbereich geführt.

Wir können stolz sein auf die steirischen Bikeparks, die auch international Anerkennung finden. Der Bikepark Schladming und die Reiteralm Trails sind starke touristische Aushängeschilder. Der Schöckl als Ganzjahresdestination ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Infrastruktur, die sowohl der Freizeit- als auch der Leistungssportförderung dient. Schließlich war er auch für Athleten wie Andi Kolb und David Trummer als Trainingsstätte auf ihrem Weg zur Weltspitze wichtig.

Die Nutzung von Forststraßen ist nach wie vor mit vielen Emotionen und Ängsten behaftet. Der Einzug des E-Bikes und des Gravelbikes hat die Forststraßen wieder in den Fokus gerückt und erfordert eine enge Zusammenarbeit aller Institutionen. In zahlreichen Terminen vor Ort in den Gemeinden konnten wichtige, aufklärende Gespräche mit den Vertretern der Landwirtschaft geführt werden. Das Vertragsmodell mit der Freizeitpolizze Steiermark (Haftpflichtversicherung für Wegehalter) ist, wenn es angewendet wird, ein Erfolgsmodell. Die Herausforderung besteht jedoch darin, viele oft schon illegal befahrene Strecken in die Legalität zu überführen. Es zeigt sich jedoch, dass es möglich ist, in guter Zusammenarbeit mit der Land- und Forstwirtschaft legale Lösungen zu verwirklichen.

Steirische Sozialdemokratie / SPÖ (auf-/zuklappen)

Ausbaufähig – auch wenn sich in den letzten Jahren die steirische Landespolitik mit der Einsetzung eines eigenen Mountainbike – Koordinators und der Ausweitung der sogenannten Freizeitpolizze für bessere Rahmenbedingungen gesorgt hat, gibt es für die zehntausenden Freizeitsportler:innen noch immer zu wenig legale Möglichkeiten diesen Sport auszuüben. Auch wenn mit der Entstehung vieler neuer Trails und geöffneten Forstwegen (MTB Murtal, Eibiswald, Präbichl oder Bruck an der Mur) in den letzten Jahren viel gelungen ist, setzt sich die Sozialdemokratie für eine Änderung des Forstgesetzes auf Bundesebene ein, damit der Mountainbikesport vermehrt aus der Illegalität in die Legalität geholt wird.

NEOS (auf-/zuklappen)

Der Mountainbike-Sport erfreut sich in der Steiermark immer größerer Beliebtheit. Mittlerweile ist er auch ein wesentlicher Bestandteil des touristischen Angebots im Sommer. In diesem Zusammenhang stehen wir jedoch vor einem Problem: Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Es gibt schlichtweg nicht genügend ausgebaute Strecken und Bike-Parks, weshalb einige auf illegale Trails ausweichen. Das führt in der Folge nachvollziehbarerweise zu Konflikten zwischen Mountainbiker:innen, Wanderern und Waldbesitzer:innen. Es braucht also umfassende Konzepte, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und die Steiermark zu einer führenden Destination für den Sport zu etablieren.

Die Grünen – GRÜNE (auf-/zuklappen)

Auf Drängen der Grünen wurde bereits im Jahr 2021 ein Mountainbike-Koordinator in der Steiermark
bestellt, mit der Aufgabe das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zwischen den verschiedenen
Interessensgruppen aufzubauen und zu pflegen. Insgesamt scheint die Steiermark durch den
systematischen Aufbau einer Mountainbike-Infrastruktur und der Vermittlungsarbeit des Koordinators
auf einem guten Weg zu sein. Die Steiermark hat jedoch immer noch einen Nachholbedarf bei legalen
Mountainbike-Strecken, besonders bei naturnahen Single-Trails.

Korruptionsfreie Bürgerliste / KFG (auf-/zuklappen)

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Angebot für den Mountainbike-Sport in der Steiermark sehr vielschichtig ist. Aufgrund der stets zunehmenden Beliebtheit des Sportes bedarf es jedoch auch ein stetig wachsendes Angebot an Strecken aller Art.

Freiheitliche Partei Österreichs / FPÖ (auf-/zuklappen)

Das Mountainbiken erfreut sich zunehmender Beliebtheit, was sowohl aus gesundheits- als auch aus tourismuspolitischer Sicht erfreulich ist. Gerade in ländlichen Gebieten stellt der Mountainbike-Sport eine große Chance für den Tourismus dar. Allerdings stehen wir in der Steiermark noch vor ungelösten Herausforderungen, was die Infrastruktur und die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Trails betrifft.


2) Was sind Ihrer Meinung nach die größten Chancen und Risiken des Mountainbike-Sports in der Steiermark?  

Steirische Volkspartei / ÖVP (auf-/zuklappen)

Wir sehen den Mountainbike-Sport als Allrounder mit enormem Potenzial. Er fördert die Gesundheit und die Koordinationsfähigkeit, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bringt Menschen in Bewegung. Ob Jung oder Alt, ob mit einem klassischen Mountainbike oder E-Bike – es macht einfach Spaß, aktiv zu werden und sich an der frischen Luft zu bewegen. Für die steirischen Tourismusregionen bietet der Sport eine sehr gute Möglichkeit, sich als vielseitiges Reiseziel zu positionieren.

Die größte Herausforderung besteht darin, die Interessen der verschiedenen Gruppen zu vereinen. Hier setzen wir auf Dialog und Zusammenarbeit: Mit der Land- und Forstwirtschaft, dem Tourismus und den Sportvereinen. Denn nur gemeinsam kann sichergestellt werden, dass die Planung in die richtige Richtung geht – und damit kostspielige Fehlinvestitionen vermieden werden. Um Konflikte zu vermeiden ist es wesentlich, dass illegale Wege in eine legale Nutzung überführt werden.

Steirische Sozialdemokratie / SPÖ (auf-/zuklappen)

Die größte Chance ist unseren Kindern die Liebe zur Bewegung beizubringen. Die Pumptracks die in vielen Städten und Gemeinden entstanden sind zeigen, wie schon kleine Kinder das Radfahren lieben. Diese dann in weiterer Folge auf das Mountainbike zu bringen, ist eine große Chance für einen gesunden Lebensstil. Aber auch die Steirer:innen sollen nach der Arbeit die Möglichkeit haben, sich in der Natur zu bewegen und in ihrer Umgebung eine Runde zur nächsten Hütte zu drehen. Deshalb sind auch viele geöffnete Forstwege und kleinere Trailgebiete so wichtig, damit auch die großen Bikeparks wie Schladming gut florieren können. Eine weitere Chance liegt sicher im Tourismus – der Sommertourismus spielt eine immer wichtigere Rolle und damit auch das Biken. 

Eine Herausforderung ist sicher das gegenseitige Misstrauen zwischen Interessengruppen – beispielsweise Jägerschaft, Grundbesitzer:innen und Mountainbiker:innen. Wir wollen eine friedliche und gute Koexistenz aller Gruppen. Den jede Gruppe hat berechtigte Interessen – deshalb fordern wir genügend geöffnete Wege zum sporteln, aber dann müssen sich die Biker:innen auch an diese Routen halten! Nur wenn auf alle Interessen geachtet wird, kann ein vertrauensvolles, gutes Zusammenleben sichergestellt werden.

NEOS (auf-/zuklappen)

Mountainbiking stellt eine großartige Gelegenheit dar, das Freizeitangebot für die lokale Bevölkerung zu erweitern und den Tourismus ganzjährig zu fördern. Durch die natürliche Topografie mit Bergen, Wäldern und Hügeln bietet die Steiermark ideale Voraussetzungen für vielfältige Trails und Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Sowohl für Anfänger als auch Profis könnte also hervorragende Infrastruktur geschaffen werden. Erwähnenswert sind in diesem Kontext auch die einzigartigen Landschaftserfahrungen, die man machen kann. Bei all dem muss der Natur trotzdem ihr notwendiger Raum gelassen werden. Das bedingt eine nachhaltige und umweltbewusste Planung von Strecken. Insgesamt ist das Mountainbiken aber ohnehin ein ziemlich umweltschonender Sport, verglichen mit anderen Freizeitaktivitäten.

Die Grünen – GRÜNE (auf-/zuklappen)

Die größten Chancen liegen in der touristischen Wertschöpfung: Der Mountainbike-Sport stärkt den
Sommertourismus als wirtschaftliches Standbein neben dem Wintertourismus und verlängert die
touristische Saison. Damit gehen auch Arbeitsplätze, so wie Impulse für die lokale Gastronomie und
Beherbergung einher. Wir sehen außerdem hohe Entwicklungsmöglichkeiten für strukturschwächere
Regionen, so wie eine Stärkung lokaler Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Überdies darf der
gesundheitliche Aspekt nicht außer Acht gelassen werden, Stichwort: Förderung der Bewegung in der
Natur. In ökologischer Hinsicht muss ganz klar gesagt werden, dass durch gute Planung, eine Lenkung
der Besucherströme realisierbar ist.

Die Risiken liegen in der potenziellen Störung sensibler Wildtierlebensräume und in der Bodenerosion,
wenn die Streckenführung nicht umsichtig erfolgt. Auch Konflikte in angrenzenden Schutzgebieten und
Spannungen zwischen verschiedenen Waldnutzer:innen können auftreten. Probleme wie illegales
Befahren und Haftungsfragen bei Unfällen müssen daher von Anfang an berücksichtigt und gelöst
werden.

Korruptionsfreie Bürgerliste / KFG (auf-/zuklappen)

Mit dem Mountainbike-Sport haben wir die große Chance die Bereiche Sport, Naherholung, Abenteuer und gleichzeitig „Entspannung“ in nur einer einzigen Sportart zu vereinen. Die gezielte Förderung dieser Sportart macht daher absolut Sinn. In den meisten Fällen ist es so, dass, wenn auf einer Seite ausgebaut wird, eine andere Seite beschnitten wird. Um die allgemeine Akzeptanz gegenüber des Mountainbike-Sports weiter hoch zu halten, muss bei der Erweiterung des Angebots darauf geachtet werden, dies immer im bestmöglichen Einklang mit den betreffenden Parteien zu tun. Beispielsweise Grundstücksbesitzer, Förster und Jäger.

Freiheitliche Partei Österreichs / FPÖ (auf-/zuklappen)

Die größten Chancen liegen wohl in der Förderung des Tourismus, was vor allem ländlichen Regionen zusätzliche Einnahmequellen verschaffen kann. Das Potenzial ist groß, nicht nur nationale, sondern auch internationale Touristen anzuziehen, was natürlich auch die Wirtschaft stärken würde. Gerade in Zeiten, wo sich der Skitourismus in Österreich mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert sieht, ist die Nutzung der Liftinfrastruktur sowie der Geländebeschaffenheit in Skigebieten eine optimale Ergänzung, um diese Gebiete ganzjährig für den Sport zu erschließen.

Risiken bestehen in den rechtlichen und logistischen Herausforderungen rund um die Nutzung von sogenannten „Shared Trails“, die Konflikte zwischen Mountainbikern, Wanderern und Waldbesitzern mit sich bringen können.


3) Mountainbiken ist mittlerweile ein Breitensport. Wen sehen Sie in der Verantwortung, um eine flächendeckende MTB-Infrastruktur in der Steiermark zu schaffen?  

Steirische Volkspartei / ÖVP (auf-/zuklappen)

Wir setzen auf einen breiten Schulterschluss zwischen Gemeinden, Vereinen, Grundstückseigentümern und Tourismusverbänden. Wesentlich ist auch, dass sich die Mountainbiker organisieren und ebenfalls aktiv an der Umsetzung mitwirken. Die Basis für eine erfolgreiche Infrastruktur ist der Wille zur Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Viele bestehende Wege können durch eine abgestimmte Nutzung als Shared Trails ausgewiesen werden. Hierbei spielt das Land eine entscheidende Rolle, indem es klare Rahmenbedingungen schafft – von der Haftpflichtversicherung über die Beschilderung bis hin zur Digitalisierung.

Wir sehen uns als Impulsgeber und Förderer, um bestehende Ressourcen zu nutzen und neue Angebote gezielt zu entwickeln. Gleichzeitig setzen wir auf Bewusstseinsbildung und die Förderung des Dialogs zwischen den Interessensgruppen.

Steirische Sozialdemokratie / SPÖ (auf-/zuklappen)

DIE eine zentrale Stelle gibt es nicht: hier sind viele gefordert. Von den jeweiligen Tourismusverbänden, Sportdachverbänden und alpinen Organisationen bis zu Gemeinden müssen alle an einem Strang ziehen. Und die Erfolge wie im Murtal und in Eibiswald zeigen, dass nur eine gemeinsame Kooperation zum Erfolg führt.

Aus finanzieller Sicht freuen wir uns, dass wir es auch auf unser Betreiben wieder ermöglichen konnten, dass die Tourismusverbände Infrastruktur mitfinanzieren können. Eine wichtige Grundlage, damit die jeweiligen Tourismusverbände auch in die regionale MTB Infrastruktur investieren können.

NEOs (auf-/zuklappen)

Ein großes Problem stellt hier nach wie vor das bundesweite Forstgesetz dar. Egal ob mit dem Gravelbike oder dem Rennrad: Faktisch ist jedes Radfahren im Wald verboten, selbst Uphill-Mountainbiking ist genau genommen illegal. Abseits von Straßen und Orten, wo es explizit erlaubt ist, darf man eigentlich nicht fahren. Hier braucht es definitiv liberalere Regelungen. Was den Ausbau der Infrastruktur betrifft, braucht es natürlich lokale Lösungen. Hier sind das Land sowie die Gemeinden ganz klar in der Verantwortung, um die regionalen Gegebenheiten individuell zu berücksichtigen und größere Gebiete für das Mountainbiken zu erschließen. Generell bietet es sich an, sich mehr mit Best-Practice-Beispielen auseinanderzusetzen und diese zu kopieren. Natürlich wird nicht überall ein Whistler-Mountain-Bike-Park errichtet werden können. Gleichzeitig kann und soll man sich trotzdem dort etwas abschauen, wo es gut funktioniert.

Die Grünen – GRÜNE (auf-/zuklappen)

Die Hauptverantwortung liegt beim Land Steiermark, als koordinierende Stelle mit dem zuständigen
Mountainbike-Koordinator. Eine klare Strategie und verbesserte Rahmenbedingungen sind nötig, um
Interessen auszugleichen und eine nachhaltige Infrastruktur aufzubauen.

Im Frühjahr 2024 wurde erfreulicherweise eine österreichweite Mountainbike-Strategie eingeführt
die durch eine zentrale Koordination, gemeinsame Finanzierung und klare Ziele unterstützt wird.
Hauptziele sind neben dem Ausbau des Streckenangebots, die Förderung der regionalen Wirtschaft,
die Verbesserung der Naherholungsmöglichkeiten und der Ausgleich zwischen urbanen und
touristischen Gebieten. Das soll unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen (Grund- und
Eigentumsrechte, Naturschutz, Walderhaltung, Touristische Entwicklung) passieren.

Das Ziel ist daher das Potenzial des Sports, für Gesundheit, Wirtschaft und Tourismus optimal zu nutzen – und darauf blicken wir positiv.

Korruptionsfreie Bürgerliste / KFG (auf-/zuklappen)

 In der Verantwortung steht in erster Linie die „öffentliche Hand“, jedoch ist diese stark von der Zusammenarbeit mit Vertretern der Sportart abhängig, denn nur Kenner des Mountainbike-Sports können wirklich beurteilen, ob geplante Maßnahmen den gewünschten Zweck erfüllen werden.

Freiheitliche Partei Österreichs / FPÖ (auf-/zuklappen)

Hier bedarf es einer Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen und jedenfalls mit regionalen Vereinen. Natürlich ist die Nutzung von entsprechenden Gebieten für den Mountainbike-Sport in erster Linie Thema der Kommunen. Diese sind erfahrungsgemäß auch Ansprechpartner Nummer eins, wenn es um allfällige Beschwerden von Grundstücksbesitzern geht. Um eine flächendeckende MTB-Infrastruktur in der Steiermark zu schaffen, bedarf es aber eines überregionalen Konzeptes, das auf Landesebene zu erarbeiten wäre.


4) Welche konkreten Maßnahmen würden Sie in Bezug auf das Mountainbiken in der nächsten Legislaturperiode treffen?  

Steirische Volkspartei / ÖVP (auf-/zuklappen)

Der Mountainbike-Sport ist ein unverzichtbarer Teil unserer steirischen Sportlandschaft und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Darum setzen uns für die nachhaltige Weiterentwicklung der Infrastruktur und die bestmögliche Zugänglichkeit zum Mountainbiken für alle Altersgruppen ein. Ein besonderer Fokus liegt auf „Trails near Home“, um wohnortnahe Angebote zu schaffen und somit die Attraktivität für die Bevölkerung zu erhöhen.

Um unseren steirischen Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportlern bestmögliche Trainingsmöglichkeiten bieten zu können, wollen wir prüfen, ob die Etablierung eines Mountainbike-Schwerpunktes an der Ski-Akademie Schladming eine sinnvolle Ergänzung zum Ski-Schwerpunkt darstellt. Zudem wollen wir in den Ausbau digitaler Lösungen investieren, um die Nutzerlenkung zu optimieren und einheitliche Standards in der Beschilderung zu schaffen. 

Den Mountainbike-Koordinator sehen wir als wichtigen Partner für die Umsetzung dieser Vorhaben und die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für den Mountainbike-Sport in der Steiermark.

Steirische Sozialdemokratie / SPÖ (auf-/zuklappen)

Ein wichtiger Punkt wird sicher sein, über weitere Finanzierungsformen nachzudenken. Wir stehen einem Dialog über diese Frage offen gegenüber. Weiters wollen wir die Vernetzung und den Ausbau regionaler Mountainbike Initiativen intensivieren, da alle dieselben Herausforderungen haben, wie zum Beispiel die Instandhaltung, Unwetterschäden oder eine einheitliche Kennzeichnung.

NEOS (auf-/zuklappen)

Am wichtigsten ist, dass wir dem Sport endlich die Beachtung schenken, die er verdient. Das Mountainbiking erfreut sich gerade einem großen Boom, trotzdem wird es von einigen Politiker:innen nach wie vor behandelt wie eine Randsportart. Nach wie vor ist zu vielen nicht klar, wie populär der Sport ist, und dass eine Vielzahl von Regionen auch wirtschaftlich davon profitieren können. Während für andere Sportarten diskussionslos Wälder gerodet und Flächen versiegelt werden, stört man sich beim Mountainbiken an kleinsten Umwelteingriffen. Wir sprechen hier längst von einem Breitensport und daher verdienen die, die ihn ausüben, gescheite Infrastruktur. Niemand sollte gezwungen sein, aufgrund des fehlenden Angebots auf illegale Strecken ausweichen zu müssen. Darüber hinaus braucht es aber auch bessere Bedingungen für die Nachwuchs- und Leistungsförderung in diesem Bereich. Auch hier gilt: Nach wie vor ist die Nachfrage viel größer als das Angebot. Wer nicht die notwendigen Kontakte für sich oder sein Kind hat, hat kaum die Möglichkeit, Plätze zu ergattern. Wesentlich ist so oder so, dass die Community, wo es geht, so gut wie möglich eingebunden wird und auch Mitsprache bei der Gestaltung der Trails bekommt. So kann sich die Szene selbst verwirklichen und den Gemeinden entstehen kaum Kosten. Denn generell gilt: Es ist wie in jedem anderen politischen Themenfeld auch. Hin und wieder sollte man auf die Expert:innen hören und ihnen, wo möglich, auch Verantwortung geben!

Die Grünen – GRÜNE (auf-/zuklappen)

Die „Freizeitpolizze Steiermark“ hat viele Grundstückseigentümer:innen überzeugt, ihre Flächen für
Mountainbike-Strecken bereitzustellen, da sie rechtliche Sicherheit und Anreize bietet. Wir empfehlen,
die bisherigen Maßnahmen weiterzuführen und regelmäßig an die aktuellen Rahmenbedingungen
anzupassen.
Weiterführende und vertiefende Maßnahmen von unserer Seite wären:

  • Kurzfristig (Jahr 1): Erfassung aller legalen Strecken, Identifizierung von Lücken und Konflikten, sowie digitale Kartierung.
  • Mittelfristig (Jahr 2-3): Entwicklung eines „MTB-Land Steiermark 2030“-Masterplans mit Ausbauzielen, Standards und einem Fördermodell für Grundbesitzer:innen und Infrastruktur.
  • Langfristig (Jahr 4-5): Aufbau von Bikeparks als Leuchtturmprojekte und ein digitales MTB-Portal mit Routenplaner, Schwierigkeitsgraden und Echtzeit-Infos.
Korruptionsfreie Bürgerliste / KFG (auf-/zuklappen)

Es braucht auf alle Fälle ein breiteres Angebot an Skill Areas, Bikeparks und Downhill-Strecken – sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene – in der Steiermark und dies möglichst gleichmäßig in der Steiermark verteilt, sodass der Zugang für alle Sportinteressiere auf einfachem Weg gegeben ist.  

Freiheitliche Partei Österreichs / FPÖ (auf-/zuklappen)

Die FPÖ unterstützt den Ausbau von Mountainbike-Strecken sowie die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für „Shared Trails“. Dabei müssen sowohl die Interessen der Mountainbiker als auch jene der Grundbesitzer und Wanderer berücksichtigt werden. Investitionen in eine sichere Mountainbike-Infrastruktur sind ebenfalls unterstützenswert, um eine nachhaltige und umweltfreundliche Nutzung sicherzustellen.


Es gibt natürlich viel wichtigere Themen als das Mountainbiken und die sollten deine Wahlentscheidung natürlich maßgeblich prägen. Bitte beachte das bei der Abgabe deiner Stimme.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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