Österreichs erster Indoor-Bikepark entsteht in Tirol

Christoph Berger-SchauerSzene

Indoor-Bikepark Area 47

Foto: AREA 47 / Trailements

Der Extremsport-Freizeitpark Area 47 im Ötztal macht Mountainbiken zum Ganzjahressport. Auf 3.700 m2 entsteht hier der erste Indoor-Bikepark des Landes, der vom Asphalt-Pumptrack über Flowlines bis zum Slopestyle alle Stückerl spielt.


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Im Tiroler Ötztal will man Mountainbiken zum ganzjährigen Vergnügen machen und baut zu diesem Zweck Österreichs ersten Indoor-Bikepark. In einer riesigen Halle mit mehr als 3.700 m2 Grundfläche wird derzeit fleißig gebaggert, geschraubt und geshaped. Wo man bisher mit E-Motocross seine Runden auf Dirt drehen konnte, wird künftig ohne Motor geshreddet. Area 47-Geschäftsführer Christian Schnöller hat beschlossen, mangels Publikumsinteresse am E-Motocross aufs Mountainbiken zu setzen. Und er lässt zu diesem Zweck die Halle ganzjährig nutzbaren Bikepark für Einsteiger wie Profis umbauen.

Indoor-Bikepark Area 47
AREA 47 / Trailements

Ende April soll die neue Attraktion des Freizeitparks ihre Pforten öffnen. Dann werden dem bike-affinen Publikum zwei Flowlines, zwei Slopestyle-Jumps, eine Technik-Area sowie ein gewaltiger Asphalt-Pumptrack zur Verfügung stehen. Während der Sommermonate wird die Bike-Halle eher abends geöffnet sein und wenn es mehrtätige Schlechtwetterphasen gibt auch tagsüber. Denn in der warmen Jahreszeit stehen ohnehin die vielen Trails in den Ötztaler Bergen zur Verfügung. Die Halle sei dann eher als Zusatzangebot für Abende oder als Trainingsstätte gedacht. In den Wintermonaten wiederum soll der Indoor-Bikepark Radlern selbst bei Schneesturm die Möglichkeit bieten, ihren Sport auszuüben. Schon bisher nutzten Profis wie Tamara Wiedmann, Weltcup-XC-Fahrerin bei Trek Future Racing, die E-Motocross-Halle zum Trainieren. Nun sollen diese Trainingsstätte mit professionellen Trails und Jumps perfektioniert werden.


Pumptrack, Flowlines, Slopestyle

Doch nicht nur Profis kommen im Indoor-Bikepark auf ihre Rechnung. Die Anlage wird von den beiden Trailbau-Experten Andreas Wittmann (Trailements) und Cody Ferris-Heath (Trailtech) so gestaltet, dass selbst Vierjährige am Laufrad auf ihre Kosten kommen. Die Anlage ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Auf 950 m2 wird sich der Asphalt-Pumptrack in Velosolutions-Manier – Ferris-Heath ist Österreich-Partner der Schweizer Pumptrack-Experten – ausbreiten. Der Rundkurs bietet diverse Lines und soll so angelegt werden, dass hier Quali-Bewerbe der UCI Pumptrack Worldchampionship abgehalten werden können. Zugleich wird es eine Line geben, die auch Kleinkind-tauglich ist.

Opening Indoor-Bikepark Area 47
Foto: AREA 47 / Markus Geisler

Quer durch die gesamte Halle werden zwei Flowlines verlaufen, die Wittmann mit seinem Team anlegt. Vom Schwierigkeitsgrad her sollen die Flowlines blau und rot entsprechen. Allerdings baut Wittmann die beiden Trails so nebeneinander, dass für fortgeschrittene Fahrerinnen und Fahrer Transfers möglich sein sollen. Sämtliche Sprünge auf den Flowlines werden mit Tables gebaut, sodass auch drüberollen problemlos möglich ist.

Für Zuseher, die es sich in der Chill-Area gemütlich machen, von der aus die gesamte Anlage einsehbar ist, werden die beiden Slopestyle-Sprünge mit Bagjump-Landungen besonders attraktiv sein. Hier können am kleineren Kicker erste Flugversuche unternommen werden und der größere bietet ideale Trainingsbedingungen für Profis, wie Wittmann, der selbst jahrelang auf Weltklasseniveau gesprungen ist, erklärt.  


Trek und Adidas als Partner

Zudem wird es in der Halle eine Skills Area für Fahrtechniktrainings geben. Dort werden Wurzelteppiche, Spitzkehren, ein Rockgarden und andere Features, wie man sie auch auf natürlichen Trails am Berg findet, zu Trainingszwecken angelegt. Alle Anlagen im Indoor-Bikepark werden TÜV-zertifiziert, betont Geschäftsführer Schnöller. 

Wer sein Bike nicht dabei hat, kann in der Area 47 eines mieten. Dies ist vor allem für Einsteiger attraktiv und soll Urlaubern, die gerade zum Skifahren in der Region sind, den Indoor-Bikepark als Alternativprogramm schmackhaft machen. Als Partner des Indoor-Bikeparks fungiert Trek. So können Fullys wie Dirtbikes angeboten werden. Auch Ausrüstung kann für die Dauer des Aufenthaltes vor Ort entlehnt werden. Und weil Adidas offizieller Partner der Area47 ist, wird es eine eigene Test & Try-Station von Five Ten in der Halle geben wo die neuesten Bikeschuhe ausprobiert werden können. Selbst Duschen und Umkleiden gibt es, wenn man nach Stunden am Pumptrack durchgeschwitzt ist.

Die Halle bietet genug Platz für rund 50 Bikerinnen und Biker, die gleichzeitig darin ihre Runde drehen. Man will vermeiden, dass es sich auf den Trails staut. Dazu und um Wartezeiten beim Einlass zu vermeiden, will die Area 47 auf ein Online-Buchungssystem setzen, über das Zeit-Slots reserviert werden können. Preislich wird die Zwei-Stunden-Karte bei 22 Euro liegen, der Tagespass kommt auf 32 Euro. Auch Saisonkarten will man anbieten, die voraussichtlich etwas unter 400 Euro kosten sollen. Für Firmen oder Teams wird es die Möglichkeiten geben, die ganze Halle exklusiv zu mieten – etwa für Veranstaltungen oder Trainings.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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