Frischling am Latschenmarkt

Michael PfuisiMaterial

Fotos: Thomas Langmann

Ist Enduras Schuhdebut – der MT500 Burner – ein, ja, Burner?


Outfit komplett

„Head and shoulders, knees and toes“ ist nicht nur der Name eines Kinderliedes, sondern seit kurzem auch Programm bei Endura. Denn mit ihrer neuen Schuhkollektion kann man sich jetzt komplett von Kopf bis Fuß in Produkten der Schotten am Trail sehen lassen. Damit gehören sie zu den wenigen Marken im MTB-Sektor die „eine komplette Wäsch“ anbieten.

Wärmste Empfehlung: die Endura Treter mit Pedalen mit großem Käfig paaren.

Von der Theorie…

Bis vor kurzem hatte ich persönlich noch wenig Kontakt mit dem G’wand von Endura, weshalb ich umso gespannter war als das Packerl dann endlich bei mir ankam. Das Modell, das ich testen durfte, war der MT500 Burner Clipless Schuh. Beim Auspacken und ersten Mal Anprobieren fallen gleich einmal ein paar Feinheiten und Details auf. Vor der Montage der Cleats muss man eine Gummiabdeckung entfernen, die den Schuh in einen Flatpedalschuh verwandeln kann – was ganz passabel funktioniert, mehr aber auch nicht. Außerdem sorgen kleine Noppen im Fußbett für weniger Rutschen im Schuh selbst und erhöhen den Komfort. Auch über die Größenwahl beim Kauf muss man sich, im Gegensatz zu anderen Herstellern, kaum Gedanken machen. Die angegebene Größe passt und man muss keine zwei Nummern kleiner oder größer kaufen.

Am Grip gibt’s absolut nichts zu bemängeln.

in die Praxis

Genau einen Monat hatte ich Zeit die Treter auf Herz und Nieren zu prüfen, und was soll man sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Der Februar in Graz war wie gewöhnlich nicht besonders winterlich und somit durfte ich die Schuhe fast jeden Tag auf den Trails ausführen. Sie steckten 20 Grad und kurzes Leiberl ebenso gut weg wie dichten Schneefall und Gatsch. Zudem sind die Schuhe, wie von den Schotten gewohnt, wasserabweisend, was sich beim Schieben in knöchelhohem Schnee schnell positiv bemerkbar machte – also Plasiksackerl-über-die-Socken ade!


Der Standfaktor

Die StickyFOOT-Sohle trägt ihren Namen mit Recht. Der weiche Gummi bietet mehr als nur genug Grip am Pedal und frisst sich gefühlt in die Pins, ohne sich sichtlich zu beschädigen. Durch den optimierten Cleat-Kanal ist ein Nicht-Einklicken fast unmöglich. Doch leider haben die Treter den großen Nachteil, dass die Sohle für einen Klickschuh für meinen Geschmack zu weich ist. Was bei normalen Flatschuhen ein höchst erfreuliches Attribut darstellt, fühlt sich hier eher ungewohnt an. Bei Klickpedalen mit großem Käfig, wie ich sie fahre, merkt man es am Trail selbst kaum. Wechselt man aber auf Pedale mit k(l)einem Käfig, biegt sich der Schuh regelrecht um die Cleats herum, was es deutlich erschwert gescheit am Rad zu stehen.


Fazit

Wohlfühlen tut sich das Schuhwerk dennoch überall. Angefangen bei schnellen, ruppigen Strecken in Graz, über Shutte-Laps in Italien bis hin zu North-Shore-ähnlichen Trails in Kärnten. Und wenn man doch einmal schieben muss, denkt man sich nicht, dass man gerade gerne andere Latschen anhätte, denn auch beim Gehen machen die Endura MT500 Burner eine überaus gute Figur.


Foto (c) Endura

Endura MT500 Burner Clipless

  • Trailschuh für Clicks (lange Schiene für großen Montagebereich)
  • StickyFOOT-Sohle mit viel Grip und trotzdem Haltbarkeit
  • Ergonomische Innensohle
  • Wasserabweisend
  • verfügbare Farben: Navy, Waldgrün, Kakao, Schwarz
  • Endura Webseite
  • außerdem neu in der Endura Schuhkollektion: der MT500 Burner Flat Schuh und der Hummvee Flat Pedal Schuh (der ist mehr was für BMXer, Dirter und Trial-Fahrer)
Über den Author

Michael Pfuisi

Noch recht frisch in der Bike-Szene, aber schon vollkommen von diesem Enduro-Virus befallen. Das zeigt seine Trailpartie-Süchtelei inkl. Prolog-Erfolgen. Die Grazer Trails sind sein Heimrevier, das er immer öfter für Stages mit Zeitnehmung verlässt.

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