Fotos: Benjamin Hofmann
Exakt 30 Österreicher*innen sind beim Heimweltcup in Leogang 2025 an den Start gegangen. Alle haben wir für einen Bike Check erwischt. Nur eine*n nicht. Wer rausfindet welches Radl fehlt, bekommt ein Mitarbeitsplus.
Werbung
Leogang ist heuer der einzige Weltcup-Ort, der die drei Disziplinen Cross Country, Downhill und Enduro beherbergt. Da kommt einiges an Fahrer*innen zusammen. Rund 800 Athlet*nnen waren’s insgesamt. Exakt 30 davon aus Österreich. Wir haben uns angeschaut, mit welchen Bikes die Österreicher*innen unterwegs sind. Das sind 3,75% rot-weiß-rote Beteiligung.
Wo wir schon bei Zahlen sind. Die Geschlechter waren ausbalanciert. Es waren exakt 50% weibliche und 50% männliche Rot-weiß-rote am Start. Im Cross Country überwogen die Mädels (67%), im Downhill (58%) und Enduro (67%) die Burschen. Die heimischen XC- und Downhill-Starterfelder waren mit je 12 Beteiligungen übrigens exakt gleich groß. Enduro ist mit 6 Starter*innen nur halb so stark vertreten.
Was für’s Cross Country das elektronische Fahrwerk ist, das ist im Downhill der Massedämpfer – rund die Hälfte ist damit unterwegs. Im Downhill dominiert Mullet – nur Andreas Kolb fährt Full-29. Im XC gibt’s klarerweise nur 29er, selbst im Enduro sind nur zwei mit Mullet-Setup unterwegs. Müsste man eine typische Reifenmischung nennen, dann wär’s Maxxis Aspen/Maxxis Aspen (XC), Maxxis Assegai/Maxxis Minion DHR II (Downhill) und Schwalbe Albert Gravity/Schwalbe Albert Gravity (Enduro). So, jetzt aber zu den Bike Checks.
Cross Country
Katrin Embacher – Trek Supercaliber
Die Tirolerin Katrin Embacher fährt Treks schnellstes Fully in der absoluten High End-Ausstattung im U23 XC Weltcup. Sehr erfolgreich, übrigens: In Leogang war P7 im Short Track und P10 im XCO drinnen.
Nora Fischer – S-Works Epic World Cup
Ebenfalls in der edelsten und racigsten Ausstattung präsentiert Nora Fischer ihr S-Works Epic World Cup, die nochmals leichtere Version vom Epic.
Valentina Gruber – KTM Scarp Exonic
Valentina Gruber weiß auffallend gut um ihr Bike bescheid. Dementsprechend gibt’s ein paar Besonderheiten an ihrem KTM Scarp Exonic, wie die Upside-Down-Sattelstütze, die minimalistischen Eggbeater-Pedale, die seltenen Wolfpack Reifen oder die super-tiefe Front.
Alexander Hammerle – S-Works Epic 8
Alexander Hammerle hat sich für das Trailbike unter den XC-Hobeln entschieden. Das S-Works Epic 8 ist für die schwierigsten Kurse gebaut ist – nicht unbedingt die kletterintensivsten, so wie Leogang.
Lukas Hatz – Trek Supercaliber
Wenig Raum für noch mehr Race-Abstimmung lässt das Trek Supercaliber von Lukas Hatz. Absolut pimped out!
Christoph Holzer – KTM Scarp Prime
Recht neu ist das KTM Scarp Prime von Christoph Holzer, deswegen werden in Zukunft noch ein paar Anpassungen kommen. Auf Fox Fahrwerk inkl. Gripshift-Lockout hat er aber schon umgerüstet.
Mona Mitterwallner – Mondraker F-Podium RR SL
Das Mondraker F-Podium RR SL ist Mona Mitterwallners Siegerbike von Nove Mesto. Für Leogang war sie eine der wenigen Fahrerinnen, die sich für das Hardtail (Podium RR SL) entschied. Zahlte sich aus: P4 im XCC, P9 im XCO.
Katharina Sadnik – KTM Scarp Exonic
Als KTM Factory Racing-Fahrerin sitzt Katharina Sadnik natürlich auf der neuesten Version vom Scarp und fuhr dieses in Leogang zu einem starken neunten Platz im U23 XCO.
Julius Scherrer – Simplon Cirex
Beide – Julius Scherrer und sein Simplon Cirex – stechen sofort ins Auge. Der Vierte aus dem U23 XCC in Leogang (und P8 im XCO!) wegen seiner Größe, das Simplon wegen seinem Exoten-Status.
Clara Sommer – Scott Spark Worldcup
Clara Sommer liebt ihr Scott Spark Worldcup, das sagt sie und ist ihr auch anzuhören. Der Papa ist der Tüftler hinter dem gepimpten Leichtbau-Gerät.
Laura Stigger – S-Works Epic World Cup
Wer im Specialized Factory Team fährt, dem fehlt’s natürlich an nichts. Laura Stigger kann aus dem Vollen schöpfen und hat sich in Leogang nicht für das hier abgebildete Epic World Cup entschieden, sondern doch für das etwas langhubigere Epic 8. Sie war damit auch definitiv die Schnellste in den Abfahrten.
Tamara Wiedmann – Mondraker F-Podium RR SL
Im Gegensatz zu ihrer Teamkollegin ist Tamara Wiedmann beim Fully, dem Mondraker F-Podium RR SL, geblieben. Auch für sie war’s offenbar die richtige Entscheidung: Mit Platz 5 im XCO hat sie ihr bestes Weltcup-Ergebnis egalisiert. Zum Teil sicher auch aufgrund der starken Performance in den Abfahrten.
Downhill
Emma Bindhammer – Pivot Phoenix
Emma Bindhammer ist eine der stillen Sensationen des Leogang Weltcups. Bei ihrem zweiten Antreten im Weltcup ist sie bei den Juniorinnen auf Platz 7 im Finale gefahren. Ihr leichtgewichtiges Pivot Phoenix hat dabei vermutlich geholfen.
Lina Frener – Norco Downhill Prototype
Lina Frener, gemeinsam mit Mona Mitterwallner heuer Kolumnistin im LINES, war nach ihrem Sieg von Loudenvielle in Leogang nicht vom Glück verfolgt. Ein Trainingssturz und eine daraus resultierende Gehirnerschütterung zwangen sie zu pausieren. Davor sahen sie und ihr Norco Prototype aber verdammt flott aus.
Christoph Handl – Santa Cruz V10
Ein Klassiker, den man nicht mehr so oft wie früher sieht: das Santa Cruz V10 von Christoph Handl ist einfach zeitlos.
Florian Hiebaum – Forbidden Supernought
Das Forbidden Supernought sieht man nicht alle Tage. Florian Hiebaum hat gleich zwei davon. Für die Quali entschied er sich für das komplett rot lackierte im Lightning McQueen-Look.
Noah Hofmann – Kona Process X
Noah Hofmanns Kona Process X ist ein absolutes Unikat im Downhill-Zirkus. Mit 160mm Federweg am Heck eigentlich Enduro, knüppelt er trotzdem die härtesten Strecken runter. Die Custom-Dip-Lackierung stammt von Marcus Pfeil.
Vali Höll – YT Tues
Eines der cleansten Downhill-Bikes ist das YT Tues von Vali Höll, passend zum Weltmeister-Look. Elektronisches Fahrwerk mit dem großen Licht am Vorbau. Valis Signature Griffe und Sattel wurden in Leogang gelauncht. Am Tretlager versteckt sich ein halbes Kilo Zusatzgewicht.
Kerstin Sallegger – Pivot Phoenix
Ziemlich so wie man sich einen Traum-Downhiller vorstellt schaut das Pivot Phoenix von Kerstin Sallegger aus: edel und flott.
Paul Schmidinger – Santa Cruz V10
Dem Santa Cruz V10 von Paul Schmidinger sieht man an, dass es viel gefahren wird. Dass der Paul viel fährt, sieht man wiederum an seinen Zeiten. Im Timed Training war P11 drinnen, ein Sturz in der Quali verhinderte, dass er im Finale aufzeigen konnte.
Jamie Schmölzer – Mondraker Summum R
Vor einigen Jahren vermutlich eines der beliebtesten Radln unter den Privateers: das Mondraker Summum R. Dem schnellen Osttiroler Jamie Schmölzer leistet es gute Dienste.
Oliver Vogl – Propain Rage
Oliver Vogl ist keine 1,80 und fährt das Propain Rage in XL. Länge läuft. Der Salzburger fuhr als schnellster heimischer Junior auf P23 und verpasste damit das Finale nur hauchdünn.
Rosa Zierl – Cube TWO15
Das ist das Bike der schnellsten Juniorin von Leogang! Rosa Zierl behielt als Qualifikationsschnellste die Nerven und fuhr Bestzeit im Finale.
Enduro
Valentin Frey – Ancillotti Scarab SB
LINES-Kolumnist Valentin Frey ritt sein Ancillotti Scarab SB zu Platz 82 über die tückischen Stages der EDR Leogang und damit zum besten österreichischen Ergebnis bei den Herren.
Lukas Heiss – Cube ONE77
Der immer gut gelaunte Lukas Heiss hat sich mit seinem Cube ONE77 bei der Trailpartie aufgewärmt, bei der EDR Open qualifiziert und schlussendlich bei der EDR Leogang dem Vergleich mit den Weltbesten gestellt. Resultat: P91. Alea iacta est.
Lisa Mitterbauer – Cube ONE55
Lisa Mitterbauer wollte auf ihrem Bike-and-Hike-erprobten Cube ONE55 auf jeden Fall Spaß haben – und dann ist es Platz 9 geworden! Ihr „Würfel“, wie sie ihn liebevoll nennt, hat sie dorthin getragen.
Bernhard Samek – Santa Cruz Bronson
Man merkt, dass Bernhard Samek sein Santa Cruz Bronson gern und viel fährt. Es schaut geliebt aus. Was man nicht merkt: Dass der schnelle Mann aus der Wachau in einem Radl-Geschäft arbeitet.
Hanna Steinthaler – RAAW Madonna
Die amtierende österreichische Enduro-Meisterin sticht mit ihrem Bike aus dem Enduro-Feld heraus. Ein RAAW Madonna sieht man selten. In Leogang fuhr Hanna Steinthaler mit ihrem cleanen Bike zu P12!
Florian Tischhart – Ibis HD6
Der rasende LINES-Redakteur und Mr. Klimaticket Florian Tischhart ist seit heuer auf einem Ibis HD6 unterwegs. Sieht skandinavisch-edel aus und hat alles dabei, was man braucht um auf Rang 83 zu fahren.
Artikel teilen