Der HOBBET #1 | Vorstellungsrunde

Der HOBBETInside LINES

Der Hobbet_1

Fotos: Lex Karelly

Was ist ein Hobbet?

Die Begrifflichkeit „Hobbet“ setzt sich aus den Worten Hobby und Athlet zusammen. Besonders im Ausdauersport ist dieser Typ Mensch häufig anzutreffen. Er besticht durch (oberflächliches) Basiswissen in seiner jeweiligen Sportart. Fehlendes Talent oder mangelnde Kondition werden am Materialsektor kompensiert. Ausfahrten und Facebook-Freundschaften mit richtigen Profis gehören genauso zum Hobbet-Portfolio wie eine mit Ausreden gefüllte Strava-Kommentarbox. Oftmals fehlen einem Hobbeten realistische Einschätzungen betreffend seiner Leistungsfähigkeit in Bezug auf die restliche Welt. Dieses Phänomen ist speziell im Triathlon äußerst häufig zu beobachten.


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Glattrasierte Beine sind jedoch keine Grundvoraussetzung um ein Hobbet zu sein. Die etwas sympathischere Variante zu seinem verbissenen Artverwandten kann im MTB Gravity-Bereich gefunden werden. Grundsätzlich gut gelaunt hadert der abfahrtsorientierte Bike-Hobbet mit der Tatsache, dass die Jugend von heute mit ihren Bikes Dinge anstellt, die damals noch nicht mal auf einer VHS zu sehen waren. Die großzügigen zeitlichen Verfügbarkeiten seiner jugendlichen Mitstreiter sind ihm ein Dorn im Auge. Genugtuung findet der Hobbet im Radlgeschäft seines Vertrauens, wo er sehr gerne zur exquisiteren Ware greift.

Worum gehts?

Berufstätiger Familienvater mit besonderer Neigung zum Fahrradfahren im Gelände sucht sportliche „Herausforderung“. Downhill oder klassische Enduro-Rennen wurden bislang unter dem Deckmantel der „zu hohen Verletzungsgefahr“ bei Seite geschoben. Die XC-Marathons waren dann doch etwas zu knackig und nicht ganz so meine Vorstellung von einem feinen Tag am Bike mit Freunden. Marathon in Laufschuhen ist zwar ein super greifbares Ziel – hat aber recht wenig mit MTB, dafür aber sehr viel mit Knieschmerzen zu tun.

Und dann schickt das Universum dem HOBBET endlich ein Zeichen: die Trailpartie. Ein gemütliches Veranstaltungsformat, bei dem man nicht Kopf und Kragen riskieren muss und trotzdem einen Anreiz finden kann, um den verwöhnten Körper mal wieder etwas in Schuss zu bringen. Familienfreundliche Austragungsorte und keine allzu lange Anreise, überschaubare Höhenmeter und keine „ois oder nix“-Streckenabschnitte. Da bin i richtig!

Wie es sich für einen echten HOBBET gehört muss man sich schon weit vor der ersten Anmeldung mal um das dafür passende Material kümmern. Mit der amerikanischen Edelschmiede Transition ist der HOBBET für seine bevorstehenden Aufgaben bestens gerüstet


Points of Strength

Wie wir es aus den Karate Kid-Filmen gelernt haben: seine bekannten Schwächen soll man in Stärken umwandeln um dadurch absolut unschlagbar zu werden. Im Laufe der Zeit haben sich auch an meinem schier unverwundbaren Körper einige Stärken gebildet, die mir im Kampf gegen den inneren Schweinehund zur Seite stehen werden. Bei näherer Betrachtung könnten jedoch gerade diese Feinheiten den Unterschied ausmachen!

Der Hobbet
Der Hobbet
1Zusatzhelm – Safety first
2Schlüsselbeinverstärkung durch Platten und Schrauben
3Gewichtsoptimierung Im Rumpfbereich aufgrund verringerter Bandscheiben-Dicke
4Schnappfinger um auch auf den ruppigsten Passagen den Lenker fest im Griff zu haben
5künstliches Kreuzband für zusätzliche Elastizität
6professionell durchgeführte Meniskusnaht für zusätzlichen Halt im Knie
7konsequent überdehnte Seitenbänder für eine Extraportion Beweglichkeit

Umstellung

Zugegebenermaßen wird die in naher Zukunft von mir abwärts verlangte Performance eine gewisse Umstellung zu meiner bisherigen „Runterroll-Routine“ werden. Auch wenn sich die Anzahl der Höhenmeter bei den Trailpartien in Grenzen halten, so sollte man doch im Stande sein zumindest 3 Minuten auf Druck das Radl Richtung Tal zu bewegen. Bis dato könnte man meine individuelle Pausengestaltung während des Radlfahrens als „relativ engmaschig“ bezeichnen. Das mittlerweile zur Perfektion einstudierte Unterarm-Ausschütteln gehört ebenso zu einer richtigen Abfahrt wie die lohnenden Jausenpausen. Der LINES Haus- und Hoffotograf Friedrich Simon Kugi ist einer der wenigen, die mich auf diesem Gebiet verstehen und unterstützen. Die kulinarischen Werte während einer Ausfahrt müssen halt ebenso stimmen wie die Beschaffenheit der Trails! Auf diesem Gebiet werde ich mich dem Startnummer-tragenden-Mountainbike-Volk schrittweise annähern. Die Angst vor dem berühmten Mann mit dem Hammer ist einfach zu groß. Wer sagt, dass dieser Spielverderber immer nur bei Kilometer 36 des Marathons stehen muss – der kann sich auch genauso gut während einer Stage bei Kurve 4 hinter einem Baum verstecken! Als gewissenhafter Hobbet hab ich dafür mal die wichtigsten Vorkehrungen getroffen:

Der Hobbet
Gewappnet gegen den Mann mit dem Hammer

Ausblick

In den kommenden Wochen werdet ihr einen Einblick in meine akribische Vorbereitung bekommen. Da ich als Vollblut-Hobbet natürlich nur oberflächlich über gewisse Dinge Bescheid weiß werde ich mir Tipps und Tricks von den jeweiligen Experten einholen.

Der Hobbet

Ihr habt die Ehre den Hobbet auf seiner Reise zu begleiten. Auf geht’s!!!

Über den Author

Der HOBBET

Runterwappeln geht auch mit Startnummer! Der HOBBET hat neue Ziele und greift im Jahr 2022 ins Renngeschehen ein.

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