Bikes of Trailpartie Bruck

Michael PfuisiFoto

Fotos: Markus Wessig

Bei der Trailpartie lassen sich nicht nur immer wieder neue Leute sehen, sondern auch einige ganz fesche Radl. Einige haben wir uns herausgepickt und genauer darauf geschaut – hier eine handverlesene Auswahl.


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Tom Proffitts Cotic RocketMAX

Tom Proffitt ist nicht nur ein schneller Mann am Mischpult, sondern auch auf den Trails und sticht mit seinem Material meist aus der Masse heraus. Sein Cotic RocketMAX fährt der knapp zwei-Meter-Mann in XL und dazu noch sehr nobel aufgebaut. Sofort ins Auge stechen das EXT Fahrwerk und das Cockpit. Mit einem 65mm-Rise Lenker von Burgtec bekommt er, eigener Aussage nach, mehr Gewicht nach vorne, eine sicherere Position am Bike und verliert weniger oft sein Vorderrad in offenen Kurven. Außerdem passt er wie die Faust auf’s Auge zum Gesamtbild des extralangen Radls.
Das Beste am Bike ist für ihn aber die Rahmenlackierung in Golfie Green, inspiert vom legendären gleichnamigen Trailcenter in Schottland.


Christoph Sax Marino Hardtail

Wenige Radl sind so schlicht, aber auch so besonders wie die Geräte aus dem Hause Sax. Der Rahmen kommt von einer kleinen Manufaktur in Peru – von der Christoph eigentlich auch noch ein Fully besitzt, das aufgrund von Materialermüdung vor kurzem den Dienst aufgegeben hat. Aufgebaut ist das Hardtail mit Teilen, die ihm entweder zugeflogen sind oder die er günstig bekommen hat. Wenn man ihm beim Radfahren zuschaut, sieht man, dass es aber auch ohne Bling-Bling und Hinterbaufederung richtig gut funktionieren muss.
Außerdem: Rahmentaschen sind anscheinend wieder in Mode – davon sieht man aktuell immer mehr.


Lisa Meier-Leebs Commencal Clash

Kaum jemand hat so viel Spaß beim Radlfahrn wie Lisa und zeigt das auch mit einem Dauergrinser auf allen Stages. Das sieht man aber auch am Bike. Lange raten muss man nämlich nicht, um auf ihre Lieblingsfarbe zu kommen. Fast jedes Teil, welches auf den Commencal Clash Rahmen geschraubt wurde, ist in Lila, und die es nicht sind, sind entweder schon bestellt oder noch nicht montiert. Auch die Rahmenpickerl weichen davon nicht ab. Mehr Custom geht einfach nicht.


Michael Pfuisis Specialized Stumpjumper Evo

Stumpjumper gibt’s wie Sand am Meer, da braucht’s schon viel, damit das Rad heraussticht. An den S4-Rahmen sind einige, genau solche Teile montiert. Beispielsweise findet man zwischen Sitzstrebe und Dämpfer die Cascade-Components-Wippe für einen progressiveren Hinterbau und mehr Federweg und auch einen O-Chain an der Kurbel. Ebenfalls besonders ist auch das Cockpit von Burgtec und Silverfish: neben den silbernen Teilen, die sich übers ganze Bike ziehen und auch vom Vorbau nicht Halt machen, weist der Lenker 65 mm Rise auf, was für eine stabilere Position am Radl und eine bessere Gewichtsverteilung sorgt. Man merkt, das Bike ist zum Rennfahren aufgebaut und wird auch so verwendet – schnell war es am Wochenende allemal.


Harald Glanz Kavenz VHP 160 V7

Kavenz ist bekannt für die modulare Bauweise der Bikes, mit der man von 120 mm bis 200 mm quasi alles mit nur einer Rahmenplattform abdecken kann. In diesem Fall fährt Harald das Rad mit 160 mm Federweg hinten und 180 mm vorne, die von einer Manitou-Gabel verwaltet werden. Diese ist auch eines der Lieblingsteile – auch wenn es schon die fünfte Gabel dieser Art im Rahmen ist, da diese leider relativ schnell zu knacksen beginnt. Auch die Hayes-Bremsen konnten überzeugen und dürfen auf dem Custom-Hobel bleiben.


Max Trafellas Specialized Stumpjumper 15

Der Brucker Trailhausmeister ist auf einem Specialized Stumpjumper 15 Expert unterwegs. Neben der grellen Farbe stechen auch weitere Details, wie der O-Chain an der Kurbel und ein Lenker mit viel Rise ins Auge. Sieht man genauer hin erkennt man, dass die Gabel von den ursprünglichen 150mm Federweg auf 160mm getravelt wurde, was für etwas mehr Reserven im groben Geläuf sorgt. Weitere Features sind die Mini-Lenkerhörnchen, die den kleinen Finger vor Baumkontakt schützen sollen, sowie die 3D-gedruckten Bremshebel, die laut Besitzer „hauptsächlich geil ausschauen“
Auf die Frage, was denn das schwarze Röhrl am Steuerrohr sei, wurde unter vorgehaltener Hand auf eine geheime Prototypen-Produktion verwiesen.


Valentin Pölzls Giant Stance

Auch der lokale Rennnachwuchs war am Wochenende in Bruck dabei und ordentlich am Gas. Normalerweise ist Valentin eher auf diversen Downhill-Events anzutreffen – ein Enduro-Heimrennen kann aber auch er nicht auslassen. Unterwegs war er auf einem Giant Stance mit einigen Updates und Besonderheiten.
Die Gabel hat er auf eine Fox 36 umgerüstet, richtig urig wird’s aber bei den Pedalen. Shimano XT Pedale sind per se nicht selten; die in der zweiseitigen Ausführung aber schon. So hat Valentin Klick und Flatpedale in einem. Der Grund dahinter: es funktioniert halt, dann muss man es nicht tauschen.

Sieht man auf Mountainbikes äußerst selten: Klick & Flat Pedale in Einem

Anton Sameks Santa Cruz 5010

Anton Samek ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein richtig schneller Mann auf dem Radl und stammt von der Wachauer Raddynastie ab. Sein Bike der Wahl für die Trailpartie Bruck ist das Santa Cruz 5010, ein verspieltes Trailbike mit 130/140 mm Federweg. Veredelt ist das Gerät mit Anbauteilen von Chromag und einem Custom-Laufradsatz von Noa, bei welchem mit Farbakzenten nicht gespart wurde. Besonders ins Auge sticht dabei das Zusammenspiel aus dezentem Rahmen und bunten Details – ein Setup, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch auf den Trails ordentlich was hergibt.

Über den Author

Michael Pfuisi

Noch recht frisch in der Bike-Szene, aber schon vollkommen von diesem Enduro-Virus befallen. Das zeigt seine Trailpartie-Süchtelei inkl. Prolog-Erfolgen. Die Grazer Trails sind sein Heimrevier, das er immer öfter für Stages mit Zeitnehmung verlässt.

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