Bike Republic Sölden Rallye

Christoph Berger-SchauerGeil wars

Für LINES ist in Sölden ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen: Wir hatten ein eigenes Rallye Team.


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Der Traum hat zwar mit PS, Beifahrer und Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h zu tun, aber eine Equippe bei der Bike Republic Sölden Rallye zu stellen, nehmen wir auch. Noch dazu wo es die Premiere ist.

Eingebettet in das Bike Republic Sölden Opening hieß es am Samstag früh – zumindest für unsere Verhältnisse und die lange und intensive Vorbereitung vom Vorabend – Startbuglkraxn holen und mit der Gondel rauf zum Start zischen. Und zwar gaaaaanz rauf. Wer war schon mal mit dem Radl auf über 3.000 Meter?


Nur kein Stress

Das Vorgänger-Event Schnitzeljagd war schon kein Happening mit Burn-out-Gefahr, doch die Bike Republic Sölden Rallye ist noch tiefenentspannter. Es gibt nämlich keine Zeitnehmung. Nicht mal eine Stoppuhr. Gar nix. Manche sprinten beim Startsignal dennoch zu ihren Rädern. Vielleicht ein Reflex, wer weiß. Wir machen uns mal keinen Stress. Auf der groben Schotterpiste Richtung Mittelstation inhalieren wir den Duft von frisch überhitzten Bremsbelägen. Herrlich – solang’s nicht die eigenen sind.

Optik-Motto des LINES Rallye Teams: Hauptsache bunt.

Bei der Bike Republic Sölden Rallye gibt’s zwar keine Zeitnehmung, allerdings sind Challenges (vier an der Zahl) zu absolvieren und Stempel zu holen (mindestens 6, maximal 10). Für die erste Aufgabe nutzten die Söldener ihre Höhenlage schamlos aus und steckten einen Bob-Kurs auf einem der letzten Schneefelder neben den Trails aus. Die Würfel, die uns gereicht werden, bestimmen über die Anzahl der Abfahrten. Das LINES Rallye Team meistert Challenge Nr. 1 am Zipfelbob sowas von souverän. Da hat man sich eine kleine Pause verdient. Wir sind ein bisserl stolz unser drittes Teammitglied Susi aus allen Einsendungen ausgewählt zu haben. Die Früchte ihrer Skills (aufgrund derer unsere Wahl auf sie gefallen ist) sind Gold wert: selbstgebackene Kekse.

Wie der Hackl Schorsch zu seinen Glanzzeiten.

In welcher Reihenfolge man Challenges und Stempel anfährt und findet, ist jedem Team selbst überlassen. Wir erledigen zuerst alles was sich gondelbar anbietet. Sicher die absolut schlaueste Taktik, wie wir überzeugt sind. Über feine Trails geht’s zu Challenge Nr. 2: Schlauchboot-Fahren inkl. Rad-Mitnahme am Speichersee bei der Ollweite Line. Als wären wir am Wasser geboren steuern wir durch den Bojen-Kurs. Souverän gemeistert – Kekspause verdient.

Geborene Paddler!

Nach weiteren Stempeln, die wir auf der Karte ausfindig machen und zielstrebigst ansteuern, macht sich ein Gefühl unter den Teammitgliedern bemerkbar, das wir quasi nicht kennen: Müdigkeit. Kein Grund nervös zu werden. Muss am Zuckermangel liegen, den wir mit weiteren Kekspausen bekämpfen.

Eine der wenigen – und höchstverdienten – Kekspausen.

Challenge Nr. 3 hat jemand – höchstwahrscheinlich mit einem motorisierten Gefährt – ziemlich weit oben auf der ruhigen Seite Söldens platziert. Ruhig bedeutet: keine Gondeln. 500 Höhenmeter Treterei türmen sich vor uns auf. Bisserl ungut, dass sich der Keksvorrat gerade jetzt dem Ende neigt. Wir haben ein Drittel unseres LINES Rallye Teams aber nicht umsonst sich am Vorabend so intensiv auf diese Herkules-Aufgabe vorbereiten lassen. Felix spannt zwei Schläuche zwischen sich und Keks-Virtuosin Susi und schon schmelzen die Höhenmeter dahin.

Damit allerdings auch die Zeit. Challenge 3 – bzw. das motorisierte Fahrzeug, dass diese zu seinem Standort gebracht hat – kommt uns kurz vor Ende des Anstiegs schon entgegen. Angeblich hätten wir zu lang gebraucht, die meisten seien schon durch. Komplett unerklärlich für uns. Aus dem Tal erreicht uns die Nachricht, dass soeben der Zielschluss vorgenommen wird. Die letzte Challenge – die Radln und uns selbst durch ein Labyrinth aus Absperrgittern und Holzrampen zu hieven, bleibt uns erspart. In der Ferne hören wir Dominik, den Moderator, verkünden: „Wer jetzt noch nicht im Ziel ist, der hat keinen Spaß mehr.“ Wenn er sich da mal nicht täuscht. Vor uns liegt ein ganzer Kleble Alm Trail – ganz für unser Rallye Team allein.

Blieb uns erspart: die Labyrinth-Challenge.
Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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