Bike Check: Nikolaj Juhlsens Trek Top Fuel

Christoph Berger-SchauerMaterial

Fotos: Markus Frühmann

Basis Trek Top Fuel 9.8 XT Gen 4, MJ 2024, Größe Medium/Large
Gabel RockShox Pike Select+, 130mm
Dämpfer RockShox Deluxe Ultimate, 120mm

Laufräder Bontrager Line Comp 30, 29″
Reifen vorne Bontrager Montrose RSL XT, 120 TPI, 29 x 2,40
Reifen hinten Bontrager Gunnison RSL XT, 120 TPI, 29 x 2,40
Bremsen Shimano XT 4-Kolben, 180mm Rotoren
Kassette Shimano XT, 12-fach
Kette Shimano XT
Kurbel
Shimano XT, 170mm
Schaltung Shimano XT, 12-fach

Lenker Bontrager RSL, 780mm breit, 35mm Rise
Griffe Bontrager SE Elite
Sattel Verse Short Comp
Sattelstütze
Bontrager Line Dropper, 170mm Hub
Pedale Trek Line Pro
Gewicht ca. 13,5 kg
Modifikationen plus 2 Tokens in der Gabel, schmälerer Lenker mit höherem Rise, Bontrager SE Elite Griffe statt der XR Trail Griffe (weil etwas dicker)
geplante Modifikationen Fahrwerks-Upgrade auf 140/130mm, Bontrager Line Pro Laufräder


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Bei skandinavischem Design ist es ja oft so, dass man es anschaut und sich denkt „Woah ist das schön“, aber gar nicht genau weiß warum. Sehr oft liegt es bei genauerer Betrachtung an der Schlichtheit und den nur vereinzelt gesetzten Akzenten. Obwohl das Top Fuel bekanntlich von Trek aus den USA stammt, passt es in der Farbgebung Lunar Silver perfekt in das Stilverständnis des europäischen Nordens.

Das Rad kommt von Haus aus schlicht und clean daher. Geht man einen Schritt näher, dann offenbaren sich die hauchdünnen Fäden und Sprenkel, die sich durch’s Silber des Rahmens ziehen. Mit Bedacht bestückt, weil dezent aber doch einen Hauch auffällig, sind die Skinwall-Reifen Gunnison und Montrose aus der hauseigenen Bontrager-Schiene. Beides mit kleinen Stollen bestückte, schnell rollende Gummis.

Die passen perfekt zum Charakter des Rads. Das Top Fuel wird nämlich als das „ultimative Short-Travel-Trailbike“ angepriesen. Mit 130/120mm Federweg klopft man von oben ans Cross Country-Segment, aber die Geometrie ist um einiges entspannter.

„I love how fast and playful it feels.“

Ein unaufgeregter Augenschmaus.

Alles in allem ein Radl, das sehr gut zu Nikolaj Juhlsen passt. Der Mann aus Aarhus kommt schlicht, aber stylisch daher. Was beim Top Fuel die Sprenkel am Rahmen sind, dass sind bei ihm die weißen Schuhe zum sonst komplett schwarzen Outfit. Der Style-Faktor wird nur noch höher, wenn er am Radl sitzt. Da ist er mit der ganz feinen Klinge unterwegs. Die Kurzhubigkeit des Top Fuels komplementiert seinen verspielten und super-smoothen Fahrstil.

In Zukunft darf’s dann aber doch ein bisserl mehr sein. Nikolaj plant dem Bike ein Fahrwerksupgrade zu verpassen und Gabel sowie Dämpfer jeweils 10mm mehr Federweg zu spendieren. Möglich ist das durch den Mino Link, der vierfach verstellbar ist und damit eine recht individualisierbare Geometrie bietet.

„So far I haven’t met any terrain I couldn’t get through. Even the break bumps on the lower part of Schladming became a new experience searchng for alternative lines, lol.“

Apropos Änderungen. Wenn ein Radl so gut zu seinem Fahrer passt (oder umgekehrt), dann halten sich die Modifikationen in Grenzen. Nikolaj fährt das Trek Top Fuel 9.8 XT Gen 4 ziemlich genau so, wie man’s vom Händler in die Hand gedrückt bekommt. Einzig die Griffe hat er gegen eine dickere Variante getauscht, einen schmaleren Lenker (780 statt 820mm) mit mehr Rise (35 statt 27,5mm) montiert und zwei Tokens in die Pike Gabel gesteckt.

„It climbs great, so I’m planning to do a lot of pedaling on this bike over the winter.“

13,5 kg motivieren, die flott rollenden Reifen helfen zusätzlich

Wer das Trek Top Fuel in Action sehen will, der wirft am besten einen Blick auf den Instagram-Kanal von Nikolaj Juhlsen. Seine POV-Videos sind außergewöhnlich, dafür ist er bekannt. Clips mit dem Top Fuel gibt’s mittlerweile aus Island, Dänemark, von den Wexl Trails, der Reiteralm und Schladming.


Warum es Nikolaj nach Österreich verschlagen hat, wie er zum Biken gekommen ist und was ihm dabei wichtig ist, liest man in LINES Issue #31.

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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