EWS La Thuile Maderegger

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EWS La Thuile Kevin Maderegger Panorama

[single_wide src=“/2016/07/EWS-La-Thuile-Maderegger-Ghost-RIOT.jpg“]

 

Wechselbad der Gefühle für Kevin Maderegger bei der EWS in La Thuile (ITA). Defekte, top Stagezeiten und Stürze im Mix. Hier sein Bericht:

 

EWS La Thuile

Nach einer Rippenverletzung fühlte ich mich noch nicht ganz sicher und einsatzbereit. Auch ein mehrtägiger Schulausflug kreuzte die optimale Vorbereitung. Ein frisches, neues Bike vertrieb jedoch Kummer und Sorgen.

[single src=“/2016/07/EWS-La-Thuile-Maderegger-Ghost-RIOT.jpg“ caption=“Neues Bike = Motivation pur. Foto (c) Kevin Maderegger“]

Auf 2.600m Seehöhe war die Luft schon etwas dünner und das Gelände dementsprechend hochalpin. Es waren 6 Stages, welche sich auf 2 Renntage aufteilten, zu fahren. In den italienischen Alpen ist der Trailcharakter grundsätzlich hochalpin. Über der Baumgrenze bestehen die Trails meist aus Felsen und rumpligen, teils weichen Almwiesen, aber ab der Baumgrenze folgt feinster Waldboden in sehr steilen Hängen.

Am Donnerstag und Freitag gab es zwei Trainingstage. Einerseits sollte man sich Kräfte für die Renntage sparen, andererseits sollte man aber alle Stages nahezu auswendig kennen, um auch wirklich Vollgas fahren zu können. Das richtige Mittelmaß zu finden war also das Ziel. Das Training selbst verlief recht gut, es wurde von Tag zu Tag wärmer und der Boden trocknete allmählich auf.

[single src=“/2016/07/EWS-La-Thuile-Maderegger-Ghost-Bus.jpg“ caption=“Teamtruck abkärchern. Foto (c) Kevin Maderegger“]

Raceday

Gleich zum morgendlichen Kaffee dazu gab es knappe 1.000 Höhenmeter als Transfer zur ersten Stage zu überwinden. Zwar ein harter, aber für diese Aussicht, lohnender Transfer. Stage 1 hat für mich jedoch leider nicht so rosig begonnen. Kurz nach dem Start hat sich mein Schaltauge verbogen und die Schaltung blieb im achten Gang hängen. Leider war das Problem, dass diese Stage speziell im oberen Bereich rein aus Spitzkehren bestand. So wurde das heraussprinten aus den Kurven mehr eine Art Maximalkraftbewegung ohne Pause. So achtete ich immer mehr darauf, dass ich die Kurven „perfekt“ fuhr und möglichst viel Geschwindigkeit aus der Kurve mitnahm, um meine Schaltprobleme zu kompensieren. Ich konnte einige Fahrer einholen und überholen, also mein Speed war ganz ok, bis in einer echt sehr feinen Kurve eine Speiche riss und sich durch mein Felgenband bohrte und ich schlussendlich ohne Luft im Reifen dastand. Weil die Stage noch sehr lange war und Laufrad wechseln nicht erlaubt ist, habe ich noch auf der Stage einen Schlauch hineingegeben. Schaltungs- und Kettenprobleme verfolgten mich dann bis ins Ziel (63. Stage-Rang). Glücklicherweise konnte man nach jeder Stage einen kurzen Pitstop einlegen. Bikewash, Bikecheck, etc. Nachdem unser Mechaniker Martin Muehlegger mein Bike wieder in Schuss gebracht hatte, ging es weiter auf Stage 2. Hier versuchte ich konstant, sauber und defektfrei durchzukommen. Die Stagezeit bestätigt das ganz gut (6. Stage-Rang).

[single src=“/2016/07/EWS-La-Thuile-Maderegger-Panorama1.jpg“ caption=“Eindrucksvolles Panorama in La Thuile. Foto (c) Kevin Maderegger“]

Stage 3 war sehr lange und richtig, richtig hart mit brutalen Tretstücken. Ich persönlich fand diese Stage zwar hart, aber richtig geil, mit hochalpinen Almwiesen im oberen Teil und immer steileren bzw. schnelleren Streckenabschnitten je weiter man hinunterkam – also richtig zum Ballern. Machte richtig Spaß und ich erwischte meine Lines echt gut. Nach den Tretstücken wollte zwar mein Frühstück und der zuvor verspeiste Energy-Riegel wieder raus, aber die drittschnellste Zeit auf dieser Stage war es wert. Der erste Renntag war somit vorbei und eine Abkühlung im Gletscherbach sollte die Regeneration einleiten.

 

Der nächste Tag (Stage 4) begann leider ähnlich wie der Erste. Dieses Mal hatte ich, nach einem sehr guten oberen Teil, einen fatalen Sturz, der nicht nur Schulterblattschmerzen zur Folge hatte, sondern auch das Kabel meiner elektronischen Schaltung ausriss und die Schaltung somit erneut lahmgelegt wurde. Für den Rest der Stage konnte ich mir das Treten in die Haare schmieren (16. Stage-Rang).

Auf Stage 5 konnte ich endlich wieder einmal ein bisschen am Gasgriff drehen. Leider gab es wenig gute Überholmöglichkeiten und leider lassen einen manche Fahrer nicht gerne überholen. Zwei Stürze am Schluss verpatzten mir dann leider eine Top-Zeit (8. Stage-Rang).

Schnell, steil, schräg, brutal, laktazid, flowig und unreal beschreiben die Sechste und letzte Stage ziemlich gut. Die Stage 6 ist eigentlich vom Trail her mein absoluter Favorit und ich freute mich schon das ganze Wochenende darauf. Mein Run war echt verdammt gut, bis ich wieder auf Überholprobleme stieß. Trotzdem hatte ich wieder die drittbeste Zeit und konnte den Tag den Umständen entsprechen zufrieden abschließen.

Fazit: Form und Racespeed sind gut, an der Konstanz wird gearbeitet.

 

Cheers Kevlator

[single src=“/2016/07/EWS-La-Thuile-Maderegger-Panorama2-e1469636203272.jpg“ caption=“So muss die Kulisse bei einem Rennen aussehen. Foto (c) Kevin Maderegger“]

 

Über den Author

Christoph Berger-Schauer

Dicke Schlappen, schmale Reifen, bergauf, bergab – ist für alles zu begeistern, nur flach darf es nicht sein. Unbekehrbarer Fahrrad-Afficionado, seit einiger Zeit vom Enduro-Virus befallen. Schreibt nieder, was andere nicht in Worte fassen können.

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